Berlin. Technische Hilfe in der örtlichen Gefahrenabwehr, im Zivilschutz und im Auftrag der Bundesregierung auch im Ausland: Dies sind die Aufgaben der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) ...

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Michael Nichtern, Referent Einsatz für den THW-Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, stellte im Rahmen der DFV-Onlinefortbildungsreihe „DFV direkt“ das breite Spektrum der Einsatzorganisation des Bundes vor. Der Referent ging auch ausführlich auf die „rot-blaue Zusammenarbeit“ im Einsatz ein. 170 Personen interessierten sich für den „Überblick zu Aufbau, Struktur, Ausbildung und Einsatz der operativen Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes“.

Das THW verfügt über rund 88.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie etwa 2.200 hauptamtliche Angestellte und Beamte. Es ist dem Bundesinnenministerium unterstellt und gliedert sich in acht Landesverbände und 66 Regionalstellen. In der Fläche existieren 668 Ortsverbände, die im Saarland, dem Ruhrgebiet und Industriezentren besonders stark vertreten sind. In einem Logistikzentrum wird Material versandfertig gelagert und dort auch gewartet. Dies ermöglicht eine zeitnahe Versendung ins Einsatzgebiet. Vier bis acht logistische Unterstützungszentren befinden sich derzeit im Aufbau. Ausbildungszentren befinden sich in Hoya, in Neuhausen und in Brandenburg an der Havel.

Jedem THW-Ortsverband, den Nichtern mit der örtlichen Feuerwache verglich, stehen ein Stab zur Verwaltung und mindestens ein Technischer Zug zur Verfügung. Derartige Einheiten sind deutschlandweit in jedem Landkreis in der Regel ein bis zwei Mal vertreten. Es folgte eine Vorstellung der taktischen Einheiten, deren Struktur deutschlandweit meist gleich heterogen ist. Dazu zählt ein Zugtrupp – mit ähnlichen Aufgaben wie ein Einsatzleitwagen bei der Feuerwehr – eine Bergungsgruppe, eine Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung sowie eine Fachgruppe Schwere Bergung. Das breite Spektrum der insgesamt 18 THW-Fachgruppen geht vom Brückenbau – wie etwa im Ahrtal eingesetzt – über Ortung bis hin zu Wassergefahren.

Natürlich ging der Vortragende auch auf die sehr praxisrelevante Frage „Wie bekomme ich das THW?“ ein. Die kommunalen Aufgabenträger wenden sich hierfür an den zuständigen THW-Ortsverband; Kreise und kreisfreie Städte kontaktieren ihre zuständige Regionalstelle, die eine 24/7-Rufbereitschaft gewährleistet. Häufig sei es nach Angaben von Michael Nichtern sinnvoll, vor der Alarmierung von THW-Kräften eine Fachberatung durch eine Verbindungsperson oder einen technischen Berater in Anspruch zu nehmen. Dazu zählten auch Baufachberater, die in der Regel in einer Stunde an der Einsatzstelle seien. „Alarmieren Sie die Berater möglichst frühzeitig!“, appellierte der Redner. In der Regel entstünden keine Kosten für die Einsätze der THW-Kräfte.
Nichtern stellte beispielhafte THW-Einheiten ausführlich vor und versicherte: „Leistungsfähig sind wir grundsätzlich immer“. Dabei sei eine Ablösung bei länger währenden Einsätzen gewährleistet. Im Anschluss an den Vortrag wurde rege Gebrauch von der Möglichkeit des Austauschs und der Fragenbeantwortung gemacht.

Die nächsten Termine von „DFV direkt“:

  • Mittwoch, 12. November: Waldbrandbekämpfung in Frankreich (Jochen Thorns)
  • Mittwoch, 10. Dezember: Vorstellung der Feuerwehren in der Ukraine (Markus und Melanie Gras)

Unter https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/dfv-direkt/ ist die Anmeldung möglich. Dort stehen auch Präsentationen vergangener Vorträge zur Verfügung.

(Günter Fenchel, DFV-Presseteam)

 

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

 

 


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