WIESBADEN. Hessen hat nach Angaben des Innenministeriums den Brand- und Katastrophenschutz 2025 erneut ausgebaut ...

Innenministerium beziffert Investitionen mit 21 Millionen Euro / Neue Verfahren sollen Kommunen entlasten

Von Puja Karsazy

Das Land habe mehr als 21 Millionen Euro für Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrhäuser zur Verfügung gestellt, die Ausstattung im Katastrophenschutz weiter verbessert und parallel Maßnahmen zum Bürokratieabbau gestartet. Ziel sei, so das Ministerium in einer Mitteilung, Kommunen organisatorisch zu entlasten und Einsatzstrukturen zu stärken.

Was in Hessen in welcher Höhe gefördert wurde

Mit Landesmitteln wurden rund 135 Feuerwehrfahrzeuge mitfinanziert und etwa 60 Bauprojekte an Feuerwehrhäusern unterstützt. Die Fördersumme lag damit leicht über dem Vorjahr, so das Ministerium. Im Katastrophenschutz setze das Land seine seit 2008 laufende Ausstattungsoffensive fort. Seitdem sei die Zahl der Landesfahrzeuge von unter 300 auf rund 900 gestiegen. Auch sorgten rund 70.000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren sowie etwa 7.000 Helfer im Katastrophenschutz laut Ministerium dafür, dass Einsätze bewältigt werden könnten.

Wie sich Kommunen auf Krisen vorbereiten sollen

Neben Technik und Infrastruktur rücke Hessen die Ausbildung stärker in den Mittelpunkt. Seit 2023 gibt es ein landesweites Schulungsangebot für Katastrophenschutz- und Verwaltungsstäbe. Bis Mitte 2026 sollen alle 21 Landkreise sowie die sechs kreisfreien Städte dieses Programm durchlaufen haben. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Multiplikatoren, die ihr Wissen an die kreisangehörigen Gemeinden weitergeben sollen.

Neu ist ein sogenanntes Bürgermeisterseminar, das kommunale Führungskräfte auf ihre Rolle in Krisensituationen vorbereiten soll. Dieses Pilotprojekt werde fortgeführt und ausgebaut. Parallel arbeite das Land gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe daran, Themen wie Brandschutz und Krisenvorsorge in den Schulunterricht zu integrieren. Die Innenministerkonferenz habe sich im Dezember grundsätzlich hinter diese Forderung gestellt.

Zur Unterstützung der Kommunen hat das Innenministerium einen Leitfaden für sogenannte Musterfeuerwehrhäuser veröffentlicht. Er soll wesentliche Planungsgrundlagen bündeln, Standardisierungen ermöglichen und Bauvorhaben vereinfachen. Mehr als 20 Kommunen hätten bereits Beratungsbedarf angemeldet.

Altersgrenze von 65 auf 67 angehoben

Zudem seien Prüfprozesse gemeinsam mit der Unfallkasse Hessen vereinfacht worden. Die bisher verpflichtende jährliche Vorlage von Fahrtenbüchern für Katastrophenschutzfahrzeuge entfällt. Gesetzliche Änderungen sind angekündigt: Die Altersgrenze für aktive Feuerwehrangehörige soll von 65 auf 67 Jahre angehoben werden. Entsprechende Anpassungen des Brand- und Katastrophenschutzgesetzes befinden sich im parlamentarischen Verfahren.

Ein weiterer Schritt betrifft die Förderung selbst. Seit 2025 testen fünf Kreise ein vollständig digitales Antragsverfahren für Fördermittel. Ab Sommer 2026 soll das System landesweit verfügbar sein. Es verspreche, Anträge schneller und transparenter abzuwickeln, so das Ministerium.

Auch in den kommenden Jahren stellt das Innenministerium ein ähnliches Förderniveau in Aussicht. Zusätzliche Spielräume könnten Bundesmittel aus einem Infrastruktur-Sondervermögen sowie kommunale Soforthilfen schaffen. Die hessische Landesregierung habe sich nach eigenen Angaben dafür eingesetzt, dass Gelder daraus auch in den Bevölkerungsschutz fließen dürfen und dafür Zustimmung erhalten.

Hessen will laut Innenministerium Technik, Infrastruktur und Ausbildung im Brand- und Katastrophenschutz ausbauen – und zugleich Bürokratie für Kommunen verringern. Foto: Sascha LotzBild: Hessen will laut Innenministerium Technik, Infrastruktur und Ausbildung im Brand- und Katastrophenschutz ausbauen – und zugleich Bürokratie für Kommunen verringern. Foto: Sascha Lotz

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