News der Nassauischen Neue PresseLimburg-Weilburg. Die Feuerwehren in der Diskussion um Einsparungen als «Heilige Kuh» zu bezeichnen, die nicht angetastet werden dürfe, ist fehl am Platz. Solche Einschätzungen verletzten das Ehrgefühl von Männern und Frauen, die in ihrem ehrenamtlichen Dienst am Nächsten Leben und Gesundheit aufs Spiel setzen, urteilten Führungskräfte der Feuerwehr und Ehrengäste der Brandschützer auf dem Kreisverbandstag ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Feuerwehren lehnen Vorschläge des Landesrechnungshofs ab


Von Manfred Horz


Die im Rahmen des Verbandstages geehrten Florianjünger und mit dem  Verbandsvorsitzenden Franz-Josef Sehr (links), Kreisbrandinspektor  Georg Hauch (4.von rechts) sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten Helmut  Jung (2. von rechts). Fotos: Horz

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Bild: Die im Rahmen des Verbandstages geehrten Florianjünger und mit dem Verbandsvorsitzenden Franz-Josef Sehr (links), Kreisbrandinspektor Georg Hauch (4.von rechts) sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung (2. von rechts). Fotos: Horz

Die Feuerwehr habe Verständnis für notwendige Sparmaßnahmen, machten der Kreisverbandsvorsitzende Franz-Josef Sehr und Kreisbrandinspektor Georg Hauch deutlich. Doch an der Ausrüstung der Rettungskräfte zu knabbern, bei deren Einsatz es um Leben und Tod von Mensch und Tier sowie um Schadensbegrenzung im Volksvermögen gehe, das sei Sparen am falschen Platz.

Beim Hessischen Städte- und Gemeindebund, der die Verschiebung oder gar den Verzicht auf die Einführung des Digitalfunks empfehle, den Verzicht auf Bekleidungsrichtlinien für Feuerwehren durchsetzen wolle oder durch die Verlängerung der Hilfsfrist die Schließung von Feuerwehrstandorten empfehle, sei die Frage erlaubt, ob die Verfasser von Streichlisten an Realitätsverlust leiden, so Sehr.

Falsches Signal

Der Digitalfunk, der insbesondere wegen der Anfälligkeit und Kapazitätsgrenzen des bestehenden analogen Funks dringend benötigt und darum seit 20 Jahren gefordert werde, sei zur Bewältigung von großen Schadenslagen und Katastrophenfällen unverzichtbar. Dass der Rechnungshof ausgerechnet auf den einheitlichen Schutz der ehrenamtlichen Einsatzkräfte durch vernünftige Kleidung verzichten wolle, sei nicht nachvollziehbar. Und eine Verlängerung der Hilfsfrist über zehn Minuten bedeute glasklar eine Verschlechterung für verletzte und gefährdete Personen, bedeute mehr vermeidbare Todesfälle und größere Schäden.

Die vom Städte- und Gemeindebund geforderten Einsparmaßnahmen machten auch vor Feuerwehren nicht Halt, stellte Kreisbrandinspektor Georg Hauch fest. Die Auffassung, dass es viele Berufsfeuerwehren gebe und dass Freiwillige Feuerwehren etwa mit Sportvereinen verglichen werden können, entspreche allerdings keinesfalls der Wirklichkeit. Die Feuerwehren seien ein Teil der Gemeinde und stünden der Bevölkerung als Dienstleister zu Verfügung.

Leitstelle erhalten

Der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD) dankte den Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft. Die Feuerwehr sei die am besten organisierte Hilfsorganisation. Dennoch gelte es auch angesichts der derzeitigen finanziellen Lage die Kräfte und Ressourcen zu bündeln. Er zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, die Leitstelle auf Kreisebene zu erhalten.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Helmut Peuser besänftigte die Floriansjünger hinsichtlich der angekündigten Sparmaßnahmen mit seiner Einschätzung, dass an notwendigen Gerätschaften und Ausrüstungsgegenständen sicher nicht gespart werde. Bisher sei nicht alles umgesetzt worden, was Firmen und Institutionen an Einsparpotential gerade auch im Bereich der Feuerwehr erarbeitet hätten. Nach wie vor versuche man die Einsatzbereitschaft der freiwilligen Kräfte zu fördern. Deshalb habe die Landesregierung auch unabhängig von der eingehenden Feuerschutzsteuer einen Förderbetrag von 30 Millionen Euro festgesetzt.

Als Vertreter der Polizeidirektion Limburg-Weilburg dankte Kriminaloberrat Mario Mies für die gute Zusammenarbeit. In punkto Sicherheit nenne die Bevölkerung Feuerwehr und Polizei in einem Atemzug. Die Erwartungen der Bevölkerung an die Sicherheit seien jedoch hoch, würden aber auch besonders von der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen erfüllt.

100 Jahre Feuerwehr


Der Feuerwehr Weilmünster gratulierte Franz-Josef Sehr zu ihrem 100-jährigen Bestehen sowie zum 35. Geburtstag ihrer Jugendfeuerwehr. Er dankte für die gute Vorbereitung der Verbandsversammlung und der weiteren Festlichkeiten des Jubiläums. Sein Willkommensgruß galt dem Schirmherrn des vorbildlich ausgerichteten Festes, Werner Jost, und den zahlreichen Ehrengästen und Repräsentanten wichtiger Verbände und Institutionen.

Bürgermeister Manfred Heep begrüßte die Versammelten namens der Gemeindegremien des gastgebenden Marktfleckens. Er habe bei verschiedenen Anlässen wie auch am Vorabend beim Einlauf der vielen Teilnehmer des Feuerwehrlaufs feststellen können, dass sich unter dem Motto «Bei den Feuerwehren bewegt sich was» einiges in Bewegung sei. Bei den Feuerwehren bewege sich jedoch nicht nur etwas im Bereich der Fitness, sondern auch in allen anderen Bereichen ihrer Aufgaben. Es sei eine wichtige Aufgabe, den Nachwuchs zu sichern, um den Brandschutz und die Rettung von Menschenleben, Hab und Gut auch in Zukunft gewährleisten zu können.

Die Ehrungen

Im Rahmen des Verbandstages wurden etliche treue und verdiente Männer ausgezeichnet. Das goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande erhielten Norbert Hoffmann (Obershausen), Hans Bauman (Kirchhofen) und Wolfgang Stahl (Kirchhofen). Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold wurde Armin Heberling (Ahausen) ausgezeichnet. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielten Jürgen Broghammer (Runkel), Manfred Lotz (Nauheim) und Bernd Rompel (Lindenholzhausen).

Mit der silbernen Medaille für internationale Zusammenarbeit wurde Gilles Terisse (Président de l’Amicale und Vereinsvorsitzender der Partnerfeuerwehr Le Cheyland, Frankreich) ausgezeichnet. Die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille wurde Bürgermeister Manfred Heep (Weilmünster) verliehen.

Arfurt ist Gastgeber

Bei der Übergabe des Verbandsbanners dankte der Kreisverbandsvorsitzende der Feuerwehr Niederselters für die würdige Ausrichtung des vorjährigen Verbandstages und der Pflege des Banners. In diesem Sinne bat er auch die Wehr Weilmünster um sorgfältige Benutzung des Kreisbanners bei freudigen und traurigen Anlässen des Kreisverbandes.

Bei der Aussprache über die Arbeit der elf Fachbereiche und der Arbeitskreise stellte der Verbandsvorsitzende deren Tätigkeiten kurz vor. Eine Satzungsänderung, die Sehr erläuterte, wurde einstimmig beschlossen. Die nächste Verbandsversammlung findet am 18. Juni kommenden Jahres in Arfurt statt.

[Hier] auf den Seiten des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg findet man Bilder von der Verbandsversammlung (Samstag, 22.05.2010).

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