
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Kirberger fahren zum Landesentscheid


Starke Mädchen aus Kirberg: Sie holten mit 1409 Punkten die höchste Tagespunktezahl aller Teilnehmer des Jugendfeuerwehr-Kreisentscheids, also auch deutlich mehr als die reinen Jungenmannschaften. Nur das gemischte Kirberger Team war mit 1408 Punkten ähnlich stark. Das lag sicherlich nicht am Heimvorteil – denn die Aufgabenstellung war allen teilnehmenden elf Teams lange im voraus bekannt. Werschau I eroberte seinen Platz als Zweiter der gemischten Mannschaften und Gewinner eines Landesentscheid-Tickets mit 1395 Punkten. Dahinter Waldhausen (1383) und Titelverteidiger Dauborn (1352).
Für die hohe Qualität der Nachwuchsfeuerwehrleute spricht, dass selbst die letztplatzierte Mannschaft noch auf 1110 Punkte kam. Für die Dauergewinner aus Kirberg war die Motivation groß, sich den Titel von Dauborn zurück zu holen. «Wir haben seit Ende April zuletzt zwei Mal die Woche zwei Stunden geübt», berichtete die zwölfjährige Sofie Kuhlisch. Jugendwehr macht ihr Spaß, weil man viel lerne und mit Freunden viel unternehme. Dass derzeit in der Kirberger Jugendwehr 30 Kinder und Jugendliche aktiv sind, spricht dafür, dass die Qualität des Angebots stimmt und auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt. Man finde Freunde in der Feuerwehr, sagte Josefine Reimann (12). Theresa Lindner (14) kam über ihre älteren Geschwister in die Wehr. «Da wollte ich immer rein, und wenn man genug übt, ist die Sache auch nicht schwer», sagte sie.
Richtige Gegner hatten die Kirberger Mädchen zumindest in ihrer Klasse im Kreis fast nie. Theresa wünscht sie sich, «denn bei starken Gegnern gibt man selbst auch mehr Gas». Beim Landesentscheid werden echte Gegner kommen. Steffen Bremser, der stellvertretende Jugendwart erzählte, dass die beiden Kirberger Teams dort eine Platzierung unter den ersten zehn Teams zuletzt knapp verpasst haben. Dort anzutreten ist auch stressiger. «Da mussten wir um vier Uhr nachts aufstehen.»
Erfahrene Kräfte
In seiner 40-jährigen Jugendfeuerwehrgeschichte hat Kirberg schon viele Preise gewonnen – vom Hessenmeistertitel bis zur Deutschen Meisterschaft. Um in der ersten Liga mitzuspielen, brauche man an den wichtigen Stellen im Team erfahrene Kräfte, sagte Bremser. Es gebe für jüngere Kinder zwar einen Punktebonus, doch was nütze das, wenn die Fehlerquote eines Neulings für fast fehlerlose Konkurrenten einfach zu hoch ist?
«Hier und da passieren Fehler, aber insgesamt wirken die angetretenen Teams alle gut vorbereitet», sagte Uwe Heimbel, der Ober-Wertungsrichter. Manuel Hannappel, der stellvertretende Kreisjugendwart, hätte sich noch ein paar mehr Teams am Start gewünscht. Manche scheuten den Aufwand, andere hätten einfach nicht genug Jugendliche: neun Teilnahmeberechtigte plus Ersatzmann. Hier könnten aus mehreren Orten gebildete Wettkampfgemeinschaften helfen.
In diesem Jahr mussten die jungen Feuerwehrleute einen Löschangriff organisieren. Sie mussten Schläuche legen und beim Weg zum Einsatzort auch Hindernisse wie Leitern, Hürden und Tunnel bewältigen und am Ende Knoten machen. Teil zwei der Übung war ein 400-Meter-Staffellauf – inclusive Geschicklichkeitsaufgaben wie schnelles Umziehen und punktgenaues Werfen. «Ihr habt das wirklich alle toll gemacht und eure Wehren würdig vertreten», sagte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Franz-Josef Sehr. rok rok
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