
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Hilfsorganisationen stellen ihr Licht nicht unter den Scheffel
Im Ernstfall muss alles Hand in Hand gehen: Dann müssen Feuerwehr und Rettungsdienste zum Wohl des Verletzten perfekt zusammenarbeiten. Bei so enger Verzahnung lag es für die Freiwillige Feuerwehr Niederzeuzheim nahe, sich gemeinsam mit ihren Partnern der Öffentlichkeit zu präsentieren. Deshalb gab es einen zweiten «Tag der Hilfsorganisationen» am Gerätehaus, samt Johanniter-Rettungshundestaffel und Notfallseelsorge Limburg-Weilburg. Natürlich arbeiten die Niederzeuzheimer Floriansjünger auch eng zusammen mit anderen Hilfsorganisationen.
Vierbeinige Helfer
«Bei der ersten Auflage waren THW und Rotes Kreuz dabei», erklärte Feuerwehrmann Christoph Habel. Dieses Mal aber auch die Johanniter, und da wurde es recht tierisch: Eine Schar Lebensretter auf vier Pfoten zeigte, wie geschickt sie über einen Hindernisparcours klettern kann. «Das müssen die Hunde lernen, wenn sie in der Trümmersuche eingesetzt werden sollen», erklärte Staffelleiter Kai Brunner. Einsätze in eingestürzten Häusern oder bei der Personensuche auf freiem Feld machen die Arbeit der Staffel aus.
Der Hund findet die Verletzten, das Herrchen versorgt sie danach. Auch das demonstrierten die Johanniter den Gästen. Kein Problem, denn: «Eine Sanitätsausbildung haben bei uns alle», meinte Brunner.
Notfallseelsorge
Am Stand der Notfallseelsorge erklärte Alois Heun die Arbeit seines Vereins: An der Schnittstelle von Helfern und Unfallopfern arbeite man, beiden biete man Hilfe an. «Nach schwierigen Fällen können Retter mit uns den Einsatz nachbesprechen», erläuterte Heun. Allein schon, alle Beteiligten auf den gleichen Stand zu bringen, sei wichtig. «Das hilft, die Fantasie zu zähmen.» Wenn das Trauma bei Rettern, Verletzten oder Angehörigen zu groß werde, vermittele die Notfallseelsorge therapeutische Hilfe. Leute, die sich bei ihnen engagieren wollten, suche man immer, sagte Heun. «Aber man muss dafür geeignet sein und eine Ausbildung machen.»
Rauchmelder retten Leben
Die Freiwillige Feuerwehr Niederzeuzheim präsentierte als Gastgeber nicht nur ihre frisch polierten Fahrzeuge. Sie hatte auch zwei große Anliegen an die Gäste: Rauchmelder und Rettungskarte. Über beide konnte man sich informieren – und beide können lebensrettend sein. «Auch das gehört zu unserer Arbeit», sagten die Feuerwehrleute übereinstimmend: Brandprävention und Aufklärung seien sehr wichtig.
An einer Schautafel führten die Wehrleute vor, welche Arten Rauchmelder es gibt, nämlich neben einer einfachen Variante auch solche, die über Draht oder Funk verbunden sind. Am Ende aber zähle vor allem, überhaupt einen Rauchmelder installiert zu haben. «Und ein VdS-Prüfsiegel sollte der Melder haben», erklärte Wehrführer Michael Kilian. Bis 2014 sei das ohnehin Pflicht, jetzt schon für alle Neubauten.
Auch die Rettungskarte legten die Feuerwehrleute ihren Gästen sehr ans Herz: Sie ist zwar nicht mehr als ein kleines Stück Papier, aber auf ihr finden die Retter bei einem Autounfall wichtige Informationen.
Wenn ein Fahrzeug aufgeschnitten werden muss, damit Verletzte geborgen werden können, zeigt die Karte der Feuerwehr, wo und wie ein Unglückswagen aufgeschnitten werden kann. Auf Initiative des ADAC und mit Unterstützung der Feuerwehren sollte eine solche Karte möglichst bald in jedem Pkw zu finden sein, immer hinter der Sonnenblende des Fahrers. Bei der Feuerwehr Niederzeuzheim konnte man seine Karte gleich ausdrucken und mitnehmen. Damit die Feuerwehr im Notfall weiß, wo im Wagen sich Querstreben, Tank und Airbag befinden.
Garantiert keinen Airbag mehr hatte der schrottreife Pkw, den die Feuerwehrleute aus Hadamar aufschnitten, um eine Rettung aus einem Unfallwagen zu zeigen. Aber er sorgte vor allem bei den jüngeren Gästen für Spannung. An die wird bei der Niederzeuzheimer Feuerwehr ohnehin gedacht: In der neuen Kinderwehr können auch die mitmachen, die für die Jugendfeuerwehr noch zu jung sind. Wer vom Retten, Löschen und Bergen träumt, kann schon ab sechs Jahren einsteigen. alh alh