Runkel-Schadeck. 45 Minuten für das Löschen eines Waldbrandes sind sicherlich rekordverdächtig. Das könnten nicht einmal Feuerwehren mit erwachsenen Profibrandlöschern übertrumpfen, die für eine solche Aufgabe manchmal mehrere Tage brauchen. Allerdings war das, was die Runkeler Stadtjugendfeuerwehren vor ihrer gemeinschaftlichen Jahreshauptversammlung am Schadecker «Haus der Vereine» absolvierten, auch kein echter Brand, sondern «nur» eine Übung ...

Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


... Dennoch war Stadtbrandinspektor Andreas Schuld nachher mächtig beeindruckt, wie die 45 Nachwuchskräfte ihre Aufgabe engagiert und gut ortsteilübergreifend strukturiert angingen.

Sofort wussten die Teilnehmer, dass sie den Hochbehälter und einen Überflur-Hydranten anzuzapfen hatten, legten zum Einsatzort die Schläuche und blitzschnell mit der Brandbekämpfung los. Schuld wünschte sich nur, dass bald wieder ein Jugendbetreuer für die Wehr Ennerich gefunden wird, damit künftig wieder in allen neun Stadtteilen Jugendarbeit betrieben werden kann. In Schadeck fehlten zudem die Nachwuchsfeuerwehren Eschenau und Arfurt.

Was der Stadtbrandinspektor sowie Jugendwart Thorsten Michalek sich ebenfalls wünschen, ist, dass sich bald wieder ein erfahrener Jugendlicher findet, der die Position des Stadtjugendsprechers besetzt. Dass die Jugendlichen aus dem Runkeler Stadtgebiet sich nicht vor den Leistungen anderer Jugendwehren in Hessen zu verstecken brauchen, habe sich an der erfolgreichen Teilnahme der Nachwuchswehren Dehrn und Hofen an der Abnahme der Leistungsspange in Taunusstein gezeigt, berichtete Michalek. 26 Mädchen und 79 Jungs sind derzeit nach seinen Angaben in den Jugendwehren engagiert. 443,5 Stunden feuerwehrfachliche Schulungen und Übungen seien im letzten Jahr geleistet worden, so der Jugendwart. 450,5 Stunden allgemeine Jugendarbeit zeigen, dass ebenso der Spaß in den Jugendwehren nicht zu kurz kommt. So fanden an 51 Tagen Zeltlager, Freizeiten und Ausflugsfahrten statt. Kommenden Samstag geht es für die Runkeler Jugendlichen beispielsweise gemeinsam nach Grävenwiesbach in den Hochseilgarten.

Den Zeitaufwand der Betreuer für ihre ehrenamtliche Arbeit bezifferte Michalek für 2007/08 auf 3282 Stunden. Schuld betonte, dass die Jugendarbeit derart engagiert weiter geführt werden müsse, da nur so die Zukunft der eigenen Einsatzabteilungen sichergestellt werden könne. Jugendarbeit mache aber nicht nur eine Menge Arbeit, sondern auch eine Menge Freude, glaubt Schuld. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Franz-Josef Sehr, sagte, dass die Spitze des Kreisfeuerwehrverbandes kommendes Wochenende bei einer Sitzung in Frickhofen nach Lösungsmöglichkeiten suchen wolle, wie die Zukunft der freiwilligen Wehren in der Region gesichert werden könne. Ein Problem sei, dass in unserer Gesellschaft die Zahl jüngerer Menschen zurückgehe, ein anderes, dass die Arbeitsplätze der Menschen immer weiter von ihrem Wohnort entfernt seien. Ein Szenario wie vergangenes Jahr in Griechenland, dass Waldbrände ausgebrochen und nicht genügend Brandbekämpfer für die Einsätze zur Verfügung gestanden hätten, dürfe es in Deutschland nicht geben, meinte Sehr.

Runkels Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) betonte, die Jugend könne in den Jugendwehren Gemeinschaftssinn erleben. Und merken, dass man in einer verschworenen Gruppe Leistungen vollbringen könne, die alleine unmöglich seien. Solche Erfahrungen prägten fürs Leben, glaubt Bender. «Deswegen ist es wichtig, dass der Stadtfeuerwehrverband in gewohnter Weise seine gute Arbeit weiterführt», erklärte der Verwaltungschef. (rok)

Einen fast schon professionellen Umgang mit der Spritze zeigten die Jugendlichen bei einer Waldbrand-Übung in Schadeck. Foto: Klöppel Einen fast schon professionellen Umgang mit der Spritze zeigten die Jugendlichen bei einer Waldbrand-Übung in Schadeck. Foto: Klöppel

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