
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Von Sascha Braun
Auf dem Kornmarkt und der unteren Bahnhofstraße war eine sehenswerte Ausstellung mit historischen Gerätschaften aufgebaut, zu dem verschiedene Wehren aus dem Kreisgebiet ihre besten Einzelstücke beigesteuert hatten. Auf dem Europaplatz wurde das richtige Verhalten im Einsatzfall von einem interessierten Publikum verfolgt.
Zu den Akteuren zählte auch Tine Hykel, die in Limburg aufgewachsen ist und seit fünf Jahren zur Einsatzabteilung gehört. Sie kam als erste Frau in die Einsatzabteilung. Das sei anfangs schon etwas exotisch gewesen, sagt sie. Die Männer mussten sich erst daran gewöhnen, dass da auf einmal eine Frau mit dabei war. Inzwischen hat sich jedoch alles gut eingespielt. Inzwischen gehören noch zwei weitere Frauen zur Einsatzabteilung der Kernstadt-Feuerwehr.
Wie aber schafft es eine Feuerwehrfrau mit den Männern körperlich mitzuhalten? «Ich schleppe keine Pumpe allein, aber das machen Männer auch nicht», sagt Hykel und grinst. Ansonsten gebe es keine großen Einschränkungen. Wer Hilfe braucht, bekomme sie stets von seinen Kameraden. «Aber man muss schon körperlich trainieren und sich fit halten. Allein schon deshalb, weil ich Atemschutzgeräteträgerin bin.» Das heißt, bei einem Einsatz muss Tine Hykel auch ihr Leben riskieren, wenn sie, mit Atemschutz ausgestattet, in brennende Häuser geht, um Menschenleben zu retten.
Wenn der Melder geht – und das kann auch mehrmals in einer Nacht sein – muss sie zu Einsätzen ausrücken. Das meistert sie, auch in den kommenden Jahren. «Ich mache das noch, solange es geht.» Bei Lehrgängen will sie sich immer weiterbilden, hat sie sich vorgenommen. Nur eines möchte die Feuerwehrfrau nicht, sagt sie und schmunzelt: «Wehrführerin werden!» Dass körperliche Kraft bei der Feuerwehr eine wichtige Grundvoraussetzungen ist, verdeutlichte beim «Tag der Feuerwehr» eine Übung, bei der ein Verletzter aus einem Unfallfahrzeug gerettet wurde. Dafür wurden auch Rettungsspreizer und -schere eingesetzt. Denn oft kommt es bei Verkehrsunfällen vor, dass im Fahrzeug eingeklemmte Personen befreit werden müssen. Dazu muss die Feuerwehr häufig Fahrzeugtüren auseinander drücken, Autodächer öffnen oder Wrackteile wegbiegen.
[Hier] auf www.oberlahn.de finden Sie Fotos von der Gefahrgutübung.
[Hier] auf www.oberlahn.de finden Sie Fotos von der Ausstellung historischer Feuerwehrgeräte.