News der Nassauischen Neue PresseLimburg-Weilburg. Auf dem Bau geht so gut wie nichts mehr, auf den Straßen bleibt es bei Blechschäden ...


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Dieser beeindruckende Schneemann sitzt in Dauborn. Foto: TrostBild: Dieser beeindruckende Schneemann sitzt in Dauborn. Foto: Trost

Gestern begann der kalendarische Winter. Beim tatsächlichen Winter gab es eine leichte Entspannung, der Verkehr rollte fast problemlos und von mit Schnee bedeckten Dächern gab es Entwarnung.

Gestern Nachmittag stellte sich bei Kreisbrandinspektor Georg Hauch und seinen Kollegen von Feuerwehr und Technischem Hilfsdienst die Entspannungsphase ein. Zahlreiche Dächer waren von den Schneelasten geräumt, bei anderen wurde nach einer Überprüfung signalisiert, dass die Statik ausreicht und ein Einsatz zum Räumen des Schnees nicht notwendig wird – vorerst zumindest nicht.

Nach Angaben von Hauch waren die Feuerwehrkräfte unter anderem auch gefordert, um hoch hängende Eiszapfen von Gebäuden zu nehmen, Dächer zu räumen (unter anderem vom Kindergarten in Seelbach), die Weihnachtspyramide in Hadamar von Schneelast zu befreien oder mit einem Großeinsatz ein Firmendach im Löhnberger Ortsteil Obershausen zu räumen. Und es galt unter anderem auch noch die Schneelastprüfung der Limburger Stadthalle abzuwarten. Dort gab es dann, wie an anderen Gebäuden, Entwarnung.

Emstalhalle geschlosse
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Die Gemeinde Brechen geht auf Nummer sicher: Die Emstalhalle in Oberbrechen ist ab sofort bis auf Weiteres komplett gesperrt. Der Grund hierfür ist die derzeitige hohe Schneelage auf dem Dach der Sporthalle. Die Schließung ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, sie musste aufgrund einer dringenden Empfehlung eines Statikers ausgesprochen werden. Ob die Kirmesburschen-X-Mas-Party am Samstag, 25. Dezember, stattfindet, wird kurzfristig entschieden.

Auf ein weiteres Winterproblem machte gestern Lothar Gotthardt die NNP aufmerksam. Der ehemalige Polizeibeamte und Seniorensicherheitsberater beklagte sich über den Zustand des Bahnübergangs in der Ste.-Foy-Straße/Limburger Weg. Passanten müssten sehr aufpassen, den vereisten und rutschigen Bahnübergang zu passieren, ohne dabei zu stürzen. Er habe das Ordnungsamt der Stadt bereits darauf aufmerksam gemacht, das wiederum versucht habe, mit der Bahn zu sprechen. Die Bahn macht auf «Überlastung» bei diesem extremen Bedingungen aufmerksam und will auch diesen Übergang noch räumen.

Rund 190 Einsatzkräfte waren aktiv, um im Löhnberger Ortsteil Obershausen das Dach der Firma Happel GEA von der Schneelast zu befreien, zumindest an den Stellen, wo die Statik eine Entlastung notwendig erscheinen ließ. An dem Großeinsatz waren verschiedene Feuerwehren sowie Kräfte von fünf THW Ortsgruppen aus Limburg, Weilburg, Wetzlar, Gießen und Dillenburg beteiligt. Zwei Feuerwehrleute und ein THW-Helfer zogen sich dabei leichte Verletzungen zu.

«Für einige Betriebe ist der frühe Winter mit dem vielen Schnee schon ein heftiges Thema», sagte Stefan Laßmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. In zahlreichen Betrieben, die von der Witterung abhängig seien, habe der Abbau von Überstunden bereits begonnen. Normalerweise komme so etwas im Januar oder Februar vor. «Wenn der Winter so länger andauert, geht es an die Substanz», sagt Laßmann. Der frühe Winter mit dem vielen Schnee sei eine Zwangspause für die Firmen – aber ohne eine Finanzierung.

«Der Tiefbau liegt flach, da passiert nichts», sagte Alfred Jung von der Industrie- und Handelskammer Limburg. Mit diesem frühen Winterbeginn werden nach seiner Einschätzung einige Firmen das Jahr mit einem Minus abschließen. Der Einzelhandel, so die Einschätzung der Kammer, habe unter dem Wetter nicht zu leiden. Im Gegenteil, die Konsumenten ließen sich auch von winterlichen Zuständen auf den Straßen und den Gehwegen nicht vom Einkaufen abhalten.

Auf drei Baustellen der Firma Weil wird noch gearbeitet, ansonsten sind es 30, sagt Geschäftsführer Klaus Rohletter. Für die gewerblichen Mitarbeiter bedeute der frühe Wintereinbruch auch Einkommensverluste. Rund 65 Prozent ihres normalen Lohns erhalten sie mit dem Saison-Kurzarbeitergeld. Dieses Geld zahlt die Agentur für Arbeit aus, ist aber umlagefinanziert aus Beiträgen der Bauunternehmen.

Nur Blechschaden


Der frühe Winter ist für das Unternehmen noch kein finanzielles Problem, so Rohletter, da Geld von Kunden für die abzurechnenden Leistungen im Herbst eingehe. Problematisch werde es erst, wenn die Winterperiode mehrere Wochen andauere und dann kein Geld eingehe. Auftraggeber könnten in so einer Situation nach Einschätzung von Rohletter den Bauunternehmen helfen, indem sie mit der Arbeitsaufnahme Vorauszahlungen oder frühe Abschlagszahlungen gewährten.

Bei dem Automobilzulieferer ElringKlinger in Runkel lief die Produktion trotz Winterwetters normal. «Wir hatten ein paar Probleme, Lastwagen aus dem Hof zu fahren, zu Ausfällen kam es aber nicht», sagte eine Sprecherin.

Glimpflich verläuft der Winter bisher auf den Straßen, die Polizei meldete weitere Unfälle, alle mit Blechschäden. Auf der eisglatten B 8 zwischen Niederbrechen und Oberbrechen verlor ein 54 Jahre alter Autofahrer die Kontrolle über seinen Toyota, prallte mit Wagen gegen die Schutzplanke und blieb dann auf der Gegenfahrspur stark beschädigt stehen. Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 4000 Euro, der Toyota musste abgeschleppt werden.

Auf der Landstraße zwischen Weinbach und Elkerhausen verlor ein 18-jähriger Autofahrer in einer Kurve auf der mit Schneematsch bedeckten Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen, der gegen die Leitplanke prallte. Dabei wurde der Ford total beschädigt und musste abgeschleppt werden. Insgesamt entstand nach Angaben der Polizei ein Sachschaden in Höhe von 8500 Euro. jl/goe/pp/dick

Artikel vom 22. Dezember 2010, 20.30 Uhr (letzte Änderung 23. Dezember 2010, 10.55 Uhr)

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