Hünfelden-Nauheim. Die Sirene heult, Blaulichter zucken durch die Dunkelheit, Martinshörner senden ihren beängstigenden Ton aus, Männer und Frauen in Feuerwehrkluft reißen die Klappen ihrer Fahrzeuge herunter, holen Geräte hervor. In Windeseile werden Schläuche ausgerollt, mit Motorpumpen verbunden, Strahlrohre angekuppelt und in Position gebracht ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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... Von verschiedenen Seiten gibt es knappe Kommandos. Schaulustige werden angelockt und nähern sich der errichteten Absperrung.
Schauplatz dieses Szenarios war am Dienstagabend der Aussiedlerhof von Landwirt Jochen Heckelmann, der an der Kreisstraße zwischen Nauheim und Mensfelden liegt. Doch gottlob hatten es die Feuerwehrwehr und die Bevölkerung nicht mit einem echten Brand zu tun, obwohl dichter Rauch über den Scheunen und Stallungen des Hofes lag. Dieser war, um die Übung möglichst realistisch zu gestalten, mit einer Nebelmaschine erzeugt worden. Es handelte sich um eine Alarmübung, also eine geheime Groß-Übung der Feuerwehren aller Hünfeldener Ortsteile. Was war – laut Übungsinhalt – passiert? Bei Schweißarbeiten in der Maschinenhalle des Aussiedlerhofes hatten dort gelagerte Feststoffe Feuer gefangen, die Flammen hatten sich schlagartig ausgebreitet, vom Wohnhaus aus war der Brand bemerkt und die Notrufnummer gewählt worden. Daraufhin hatte die zentrale Leitstelle den Alarm ausgelöst. Als erste trafen die Wehrleute von Nauheim an der Brandstelle ein. Einsatzleiter und Wehrführer Jürgen Wilhelm verschaffte sich rasch einen Überblick über die Lage, erfuhr, dass in dem stark verrauchten Gebäude fünf Personen vermisst werden. Sofort machten sich sechs Trupps Atemschutzgeräteträger von den Wehren Dauborn, Mensfelden und Nauheim bereit, rückten in die rückwärtige Maschinenhalle und das angrenzende Düngemittellager vor. Parallel hatten die Kameraden von der Feuerwehr Nauheim einen Löschangriff von der Vorderseite, die Feuerwehrleute von Heringen einen Löschangriff von der Rückseite der Gebäude aufgebaut. Dabei «zapften» sie sowohl den Unterflurhydranten auf der Kreisstraße als auch die Wasserzisterne (30 000 Liter) des Nachbar-Aussiedlerhofes Müller an. Nach kurzer Zeit war das Kommando «Wasser marsch» zu vernehmen und Paare an den Strahlrohren nahmen die Hallendächer ins Visier.
Die Verletzten und Vermissten waren inzwischen gefunden – der Einsatz der Wärmebildkamera war nicht erforderlich – und mittels Trage ins Freie gebracht worden. Hier wurden sie medizinisch erstversorgt und alsdann dem Rettungsdienst übergeben. An begleitenden Übungsinhalten fiel das Absichern der Wasserentnahmestellen, verkehrliche Einweisungen und die Beleuchtung des Einsatzabschnitts an.
In einem ersten Statement zeigten sich Gemeindebrandinspektor (GBI) Michael Crecelius und Einsatzleiter Jürgen Wilhelm mit dem Ablauf der Alarmübung recht zufrieden. Durch das schnelle Eintreffen der Wehren hätte die erforderlichen Maßnahmen wie Innenangriff mit Atemschutz und Aufbau der Löschangriffe rasch und wirkungsvoll durchgeführt, auch die Nebengebäude abgeschirmt werden können. Die insgesamt 62 Kameradinnen und Kameraden hätten die ihnen zustehenden beziehungsweise zugewiesenen Aufgaben sehr ordentlich erledigt. Bei der Übung habe sich wieder mal gezeigt, dass die Hydrantenleistung für eine wirksame Brandbekämpfung nicht ausreicht. Der Wehrführer von Dauborn, Diethard Hofmann, rügte Mängel im Funkverkehr. Hier könne nur eine Aufteilung auf mehrere Kanäle eine Verbesserung herbeiführen. Es gehe nicht an, dass sowohl normaler Funkverkehr als auch die Atemschutzüberwachung über den gleichen Kanal laufen. Das führe zu Irritationen, die sich im Ernstfall äußerst negativ niederschlagen könnten. Die sich an die Übung anschließende Hofführung diente unter anderem auch dem besseren Kennenlernen der Örtlichkeiten, das im Brandfall über sehr wichtige Zeit entscheiden kann. Die Feuerwehr Nauheim lud ihre Kameraden aus Dauborn, Neesbach und Mensfelden zum Abschluss-Imbiss in ihr neues Feuerwehrhaus ein, der gesellige, aber nicht unwichtige Teil der «Manöverkritik». wu
Schauplatz dieses Szenarios war am Dienstagabend der Aussiedlerhof von Landwirt Jochen Heckelmann, der an der Kreisstraße zwischen Nauheim und Mensfelden liegt. Doch gottlob hatten es die Feuerwehrwehr und die Bevölkerung nicht mit einem echten Brand zu tun, obwohl dichter Rauch über den Scheunen und Stallungen des Hofes lag. Dieser war, um die Übung möglichst realistisch zu gestalten, mit einer Nebelmaschine erzeugt worden. Es handelte sich um eine Alarmübung, also eine geheime Groß-Übung der Feuerwehren aller Hünfeldener Ortsteile. Was war – laut Übungsinhalt – passiert? Bei Schweißarbeiten in der Maschinenhalle des Aussiedlerhofes hatten dort gelagerte Feststoffe Feuer gefangen, die Flammen hatten sich schlagartig ausgebreitet, vom Wohnhaus aus war der Brand bemerkt und die Notrufnummer gewählt worden. Daraufhin hatte die zentrale Leitstelle den Alarm ausgelöst. Als erste trafen die Wehrleute von Nauheim an der Brandstelle ein. Einsatzleiter und Wehrführer Jürgen Wilhelm verschaffte sich rasch einen Überblick über die Lage, erfuhr, dass in dem stark verrauchten Gebäude fünf Personen vermisst werden. Sofort machten sich sechs Trupps Atemschutzgeräteträger von den Wehren Dauborn, Mensfelden und Nauheim bereit, rückten in die rückwärtige Maschinenhalle und das angrenzende Düngemittellager vor. Parallel hatten die Kameraden von der Feuerwehr Nauheim einen Löschangriff von der Vorderseite, die Feuerwehrleute von Heringen einen Löschangriff von der Rückseite der Gebäude aufgebaut. Dabei «zapften» sie sowohl den Unterflurhydranten auf der Kreisstraße als auch die Wasserzisterne (30 000 Liter) des Nachbar-Aussiedlerhofes Müller an. Nach kurzer Zeit war das Kommando «Wasser marsch» zu vernehmen und Paare an den Strahlrohren nahmen die Hallendächer ins Visier.
Die Verletzten und Vermissten waren inzwischen gefunden – der Einsatz der Wärmebildkamera war nicht erforderlich – und mittels Trage ins Freie gebracht worden. Hier wurden sie medizinisch erstversorgt und alsdann dem Rettungsdienst übergeben. An begleitenden Übungsinhalten fiel das Absichern der Wasserentnahmestellen, verkehrliche Einweisungen und die Beleuchtung des Einsatzabschnitts an.
In einem ersten Statement zeigten sich Gemeindebrandinspektor (GBI) Michael Crecelius und Einsatzleiter Jürgen Wilhelm mit dem Ablauf der Alarmübung recht zufrieden. Durch das schnelle Eintreffen der Wehren hätte die erforderlichen Maßnahmen wie Innenangriff mit Atemschutz und Aufbau der Löschangriffe rasch und wirkungsvoll durchgeführt, auch die Nebengebäude abgeschirmt werden können. Die insgesamt 62 Kameradinnen und Kameraden hätten die ihnen zustehenden beziehungsweise zugewiesenen Aufgaben sehr ordentlich erledigt. Bei der Übung habe sich wieder mal gezeigt, dass die Hydrantenleistung für eine wirksame Brandbekämpfung nicht ausreicht. Der Wehrführer von Dauborn, Diethard Hofmann, rügte Mängel im Funkverkehr. Hier könne nur eine Aufteilung auf mehrere Kanäle eine Verbesserung herbeiführen. Es gehe nicht an, dass sowohl normaler Funkverkehr als auch die Atemschutzüberwachung über den gleichen Kanal laufen. Das führe zu Irritationen, die sich im Ernstfall äußerst negativ niederschlagen könnten. Die sich an die Übung anschließende Hofführung diente unter anderem auch dem besseren Kennenlernen der Örtlichkeiten, das im Brandfall über sehr wichtige Zeit entscheiden kann. Die Feuerwehr Nauheim lud ihre Kameraden aus Dauborn, Neesbach und Mensfelden zum Abschluss-Imbiss in ihr neues Feuerwehrhaus ein, der gesellige, aber nicht unwichtige Teil der «Manöverkritik». wu