Limburg. Eine Rotte Wildschweine hat am frühen Mittwochmorgen auf der A 3 bei Limburg eine Massenkarambolage verursacht, bei der ein Autofahrer getötet wurde. Außerdem wurden eine Frau schwer und drei weitere Fahrer leicht verletzt. Mehrere Wildschweine verendeten. Den mehr als 30 Helfern, die schnell an der Unfallstelle eingetroffen waren, bot sich ein grausiges Bild ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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... Die A 3, eine wichtige Nord-Süd-Verbindung, musste für rund fünf Stunden voll gesperrt werden.
Die Unfallserie auf der A 3 zwischen Limburg und Bad Camberg begann, nachdem ein Lastwagen um 4.30 Uhr mehrere Wildschweine rammte, die die Fahrbahn Richtung Frankfurt überqueren wollten. Anschließend überfuhren noch ein Lastwagen und fünf Personenwagen weitere Schweine, einige Wagen prallten in der Dunkelheit mit anderen Fahrzeugen zusammen. Der Wagen eines 50-Jährigen aus Aarbergen geriet dabei in Brand. Andere Fahrer konnten den Mann noch aus seinem Fahrzeug bergen, der 50-Jährige starb jedoch noch an der Unfallstelle.
Eine Autofahrerin wurde schwer verletzt, drei weitere Unfall-Beteiligte kamen mit leichten Verletzungen davon. Den Sachschaden an den Fahrzeugen schätzt die Polizei auf mehr als 50 000 Euro. Hinter der Unfallstelle bildete sich trotz schnell eingerichteter Umleitungsstrecke im morgendlichen Berufsverkehr ein kilometerlanger Stau. red
Die Unfallserie auf der A 3 zwischen Limburg und Bad Camberg begann, nachdem ein Lastwagen um 4.30 Uhr mehrere Wildschweine rammte, die die Fahrbahn Richtung Frankfurt überqueren wollten. Anschließend überfuhren noch ein Lastwagen und fünf Personenwagen weitere Schweine, einige Wagen prallten in der Dunkelheit mit anderen Fahrzeugen zusammen. Der Wagen eines 50-Jährigen aus Aarbergen geriet dabei in Brand. Andere Fahrer konnten den Mann noch aus seinem Fahrzeug bergen, der 50-Jährige starb jedoch noch an der Unfallstelle.
Eine Autofahrerin wurde schwer verletzt, drei weitere Unfall-Beteiligte kamen mit leichten Verletzungen davon. Den Sachschaden an den Fahrzeugen schätzt die Polizei auf mehr als 50 000 Euro. Hinter der Unfallstelle bildete sich trotz schnell eingerichteter Umleitungsstrecke im morgendlichen Berufsverkehr ein kilometerlanger Stau. red
Futtersuche bei Dunkelheit: So wird das Wild zur Gefahr
Von Sabine Ränsch (dpa)
Frankfurt. Gefährliche Begegnungen mit Wildschweinen auf hessischen Straßen häufen sich. Innerhalb von nur zwei Tagen ereigneten sich zwei schwere Unfälle. Gestern kam ein Mensch auf der A 3 bei Limburg ums Leben. Erst am Montag war ein halbes Dutzend Autos bei Kassel in eine Rotte Wildschweine gerast, dabei war aber niemand verletzt worden. Rund 2800 Wildschweine wurden zuletzt innerhalb eines Jahres auf hessischen Straßen getötet. Vor allem im Herbst, wenn viele Autos bei Dunkelheit unterwegs sind, meldet die Polizei fast täglich Wildunfälle.
Ein Grund für die Häufung in könnte die Ernte sein. Mais- und Rapsfelder, die den Tieren während der vergangenen Monate nicht nur Nahrung im Überfluss, sondern auch ideale Verstecke boten, sind fast über Nacht verschwunden. «Das ist ein Schock für das Wild, plötzlich ist alle Deckung weg», sagte der Chef des Landesbetriebes Hessen-Forst, Michael Gerst. Nun streife das Wild planlos auf der Suche nach Futter und Deckung umher. Die große Zahl der Wildschweine verschärfe das Problem für die Autofahrer. Die Tiere sind unberechenbar und hoch mobil und ausdauernd.
Wildschweine haben sich in den vergangenen Jahren explosionsartig vermehrt. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Einziger natürlicher Feind der Tiere ist strenger Frost, der aber in den vergangenen Wintern ausblieb. So überlebten die meisten Jungtiere.
Die eigentlich scheuen Tiere dringen auf der Suche nach leicht erreichbarer Nahrung auch in Ortschaften und sogar in die Innenstädte vor. Ende September sorgte eine Rotte in Rüsselsheim für Aufregung. Die Polizei benötigte 100 Schüsse, um sechs Tiere zu töten, das siebte entkam. Regelmäßig statten Wildschweine aus dem Frankfurter Stadtwald Gärten und Spielplätzen am südlichen Stadtrand Besuche ab.
Nur die Jagd kann die Zahl der Tiere in Grenzen halten, deshalb fordert die Landesregierung die Jäger immer wieder auf, Wildschweine intensiv zu bejagen. In der vergangenen Saison brachten sie in Hessen 47 000 Wildschweine zur Strecke, 17 000 mehr als ein Jahr zuvor. Versuche, die Tiere von den Straßen fernzuhalten, scheinen nicht viel zu nützen. Metallzäune, Reflektoren oder Duftzäune mit abschreckenden Gerüchen sollen vorbeugend wirken. «Sie sind teuer, aber nicht sehr wirksam», sagte Stefan Hodes vom Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen kürzlich.
Der ADAC empfiehlt, riskante Ausweichmanöver zu unterlassen, denn sie seien vermutlich die Ursache für zahlreiche Unfälle, bei denen Autos gegen Bäume schleudern. Bei einem unvermeidbaren Zusammenstoß sollte mit maximaler Bremsleistung das Fahrzeug abgebremst und dabei das Lenkrad gut festgehalten werden.
Bilder:
Frankfurt. Gefährliche Begegnungen mit Wildschweinen auf hessischen Straßen häufen sich. Innerhalb von nur zwei Tagen ereigneten sich zwei schwere Unfälle. Gestern kam ein Mensch auf der A 3 bei Limburg ums Leben. Erst am Montag war ein halbes Dutzend Autos bei Kassel in eine Rotte Wildschweine gerast, dabei war aber niemand verletzt worden. Rund 2800 Wildschweine wurden zuletzt innerhalb eines Jahres auf hessischen Straßen getötet. Vor allem im Herbst, wenn viele Autos bei Dunkelheit unterwegs sind, meldet die Polizei fast täglich Wildunfälle.
Ein Grund für die Häufung in könnte die Ernte sein. Mais- und Rapsfelder, die den Tieren während der vergangenen Monate nicht nur Nahrung im Überfluss, sondern auch ideale Verstecke boten, sind fast über Nacht verschwunden. «Das ist ein Schock für das Wild, plötzlich ist alle Deckung weg», sagte der Chef des Landesbetriebes Hessen-Forst, Michael Gerst. Nun streife das Wild planlos auf der Suche nach Futter und Deckung umher. Die große Zahl der Wildschweine verschärfe das Problem für die Autofahrer. Die Tiere sind unberechenbar und hoch mobil und ausdauernd.
Wildschweine haben sich in den vergangenen Jahren explosionsartig vermehrt. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Einziger natürlicher Feind der Tiere ist strenger Frost, der aber in den vergangenen Wintern ausblieb. So überlebten die meisten Jungtiere.
Die eigentlich scheuen Tiere dringen auf der Suche nach leicht erreichbarer Nahrung auch in Ortschaften und sogar in die Innenstädte vor. Ende September sorgte eine Rotte in Rüsselsheim für Aufregung. Die Polizei benötigte 100 Schüsse, um sechs Tiere zu töten, das siebte entkam. Regelmäßig statten Wildschweine aus dem Frankfurter Stadtwald Gärten und Spielplätzen am südlichen Stadtrand Besuche ab.
Nur die Jagd kann die Zahl der Tiere in Grenzen halten, deshalb fordert die Landesregierung die Jäger immer wieder auf, Wildschweine intensiv zu bejagen. In der vergangenen Saison brachten sie in Hessen 47 000 Wildschweine zur Strecke, 17 000 mehr als ein Jahr zuvor. Versuche, die Tiere von den Straßen fernzuhalten, scheinen nicht viel zu nützen. Metallzäune, Reflektoren oder Duftzäune mit abschreckenden Gerüchen sollen vorbeugend wirken. «Sie sind teuer, aber nicht sehr wirksam», sagte Stefan Hodes vom Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen kürzlich.
Der ADAC empfiehlt, riskante Ausweichmanöver zu unterlassen, denn sie seien vermutlich die Ursache für zahlreiche Unfälle, bei denen Autos gegen Bäume schleudern. Bei einem unvermeidbaren Zusammenstoß sollte mit maximaler Bremsleistung das Fahrzeug abgebremst und dabei das Lenkrad gut festgehalten werden.
Bilder:
Bilder von SWR3:
Bild vom Hessischen Rundfunk:
[Hier] finden Sie das paasende Video.