
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Hintermeilingen hat ein neues Feuerwehrgerätehaus

Bild: Das neue Feuerwehrhaus in Hintermeilingen ist ein Grund zum Feiern, viele Besucher kamen zur Einweihung. Foto: Thies
Sie haben frühzeitig geplant, geduldig gewartet und dann hart gearbeitet. Jetzt war es so weit für die Frauen und Männer der Feuerwehr Hintermeilingen: Am Sonntag konnten sie ihr neu gebautes Feuerwehrhaus mit einem Fest einweihen. Direkt am zentralen Dorfplatz ist das Gebäude mit einer Nutzfläche von 390 Quadratmetern innerhalb von 13 Monaten entstanden.
Keiner der Redner bei der feierlichen Eröffnung versäumte es, auf die erhebliche Beteiligung der Feuerwehrleute mit fast 2400 Arbeitsstunden hinzuweisen, ohne die der Kostenrahmen von 660 000 Euro nicht einzuhalten gewesen wäre. "Und das waren keine Gehilfen-, sondern Baufacharbeiter-Stunden", betonte Architekt Kurt Seelbach. So haben sich in den Reihen der Feuerwehr genügend Fachleute gefunden, um die gesamte Haustechnik selbst zu machen, und auch einige Firmen halfen mit besonders günstigen Angeboten oder gar kostenlosem Einsatz.
Jörg Schmidt, der Vorsitzende der Feuerwehr, erinnerte daran, dass der nun vollendete Bau eine beträchtliche Vorgeschichte hat. "Wir müssen unserem damaligen Vorsitzenden Peter Gröschen und Wehrführer Alois Rudersdorf dankbar sein, dass sie vor 14 Jahren die Initiative ergriffen haben", sagte Schmidt. Bereits damals seien Landeszuschüsse beantragt worden. Als sie vor zwei Jahren endlich zuteilungsreif wurden, habe es noch einiger Überzeugungsarbeit in der Gemeindepolitik bedurft, doch dann konnten die Bauarbeiten schließlich beginnen. Der Erste Beigeordnete Peter Jeuck lobte als Vertreter der Gemeinde und damit der Bauherrin das "faire und reibungslose Miteinander" von Feuerwehr, Gemeindegremien, Planern und Handwerksfirmen.
Wehrführer Daniel Wolf betonte, dass das neue Haus keineswegs "Luxus" sei, sondern dass der Technische Prüfdienst in der alten Unterkunft erhebliche Mängel, nicht zuletzt beim Unfallschutz, festgestellt habe. Außerdem mache die gewandelte Feuerwehrarbeit eine veränderte Raumausstattung nötig. Das unterstrich auch Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach. "Computer, Wärmebildkamera, Atemschutzgeräte: Alles das will richtig untergebracht, gewartet und in Stand gesetzt sein. Die Möglichkeiten dazu bietet das neue Feuerwehrhaus", sagte er.
Kein Selbstzweck
In die gleiche Kerbe schlug Landrat Manfred Michel: "Die Feuerwehr baut ihr Haus nicht zum Selbstzweck, sondern für die Bürgerinnen und Bürger." Kreisbrandinspektor Georg Hauch wünschte der Feuerwehr, dass sich der Gemeinschaftsgeist der Bauphase auch auf die kommenden Einsätze überträgt. Ortsvorsteher Helmut Knapp lobte die Eigeninitiative der Feuerwehr und eröffnete mit Umschlägen der Ortsvereine den Geschenke-Reigen. Ihm schlossen sich die Partner-Feuerwehrleute aus Waldbrunn in Unterfranken mit dem gewichtigsten Präsent an. Wie sie allerdings die massive Ruhebank aus Waldbrunner Holz in den Reisebus bekommen hatten, mit dem sie bereits am frühen Morgen aufgebrochen waren, blieb das Geheimnis der Besucher aus Bayern.
Ein weiteres Geschenk leuchtet bereits bunt an der Fassade des neuen Feuerwehrhauses. Das Mosaik, das den Heiligen Florian als Feuerwehr-Patron zeigt, wurde mit Spenden aus Hintermeilingen finanziert. "Auf das Mosaik sind wir besonders stolz und für die Unterstützung aus dem Dorf besonders dankbar", sagte Jörg Schmidt. Am Anfang der Feier hatte Kaplan Miroslaw Golonka den Wandschmuck und das gesamte Haus eingesegnet.
Die Dorfgemeinschaft beteiligte sich auch an dem Fest, zu dem rund 200 Besucher in das neue Feuerwehrhaus strömten. Mit Liedern und Tänzen bereicherten Kindergarten und Grundschule das Programm, zum Imbiss am Mittag spielte das Blasorchester der Nachbar-Wehr aus Ellar auf, sodass das Feuerwehrfest trotz gelegentlicher Regenschauer bis zum späten Nachmittag dauerte.
Dann war die Zeit reif für die zweite Neuheit des Tages: Die Hintermeilinger Kinderfeuerwehr erlebte ihre erste Gruppenstunde und damit ihre Gründung. Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren sollen spielerisch an den Brandschutz und die Feuerwehr herangeführt werden, danach idealerweise in die Jugendfeuerwehr wechseln und eines Tages in die Reihen der aktiven Brandbekämpfer. Betreuer und Ansprechpartner für die Kinderfeuerwehr sind Matthias Gröschen sowie die Kindergärtnerinnen Jasmin Weigl und Ann-Kathrin Mink-Trindade. vt (vt)
Artikel vom 20. Juni 2011, 19.32 Uhr (letzte Änderung 21. Juni 2011, 04.13 Uhr)
Die Versammlung wählte jeweils einstimmig mit einer Enthaltung Barbara Bäcker (CDU) zur neuen Ortsvorsteherin und Kurt Weyhrauch (SPD) zu ihrem Stellvertreter.