
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Elbtaler Wehren schließen sich zusammen und erhalten ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus

Die Zusammenlegung der vier Feuerwehren aus Elbtal zu einer gemeinsamen Feuerwehr wurde in dieser Woche mit der Überreichung eines Bewilligungsbescheides für den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Höhe von 338 000 Euro durch Innenstaatssekretär Werner Koch gewürdigt und unterstützt. Mit dem Bau soll noch im Herbst begonnen werden.
Im Dorfgemeinschaftshaus Dorchheim fanden sich zu diesem wichtigen Anlass zahlreiche Vertreter der Gemeindevertretung, des Gemeindevorstandes, aus den Feuerwehren Dorchheim, Elbgrund, Hangenmeilingen und Heuchelheim sowie interessierte Gäste ein, die von Bürgermeister Hubert Lenz begrüßt wurden. "Sie haben eine besondere Nachricht der Hessischen Landesregierung in Ihrem Gepäck", so Bürgermeister Hubert Lenz an den Gast aus Wiesbaden.
Seit vielen Jahren besteht die Idee eines gemeinsamen Gerätehauses für alle Elbtal-Wehren, die in den Feuerwehren, in den Gemeindegremien wie auch in der Bevölkerung diskutiert wurde. "Bereits vor 20 Jahren wurde erstmals der Versuch unternommen, zwei Feuerwehren zusammenzulegen. Vielleicht war damals die Zeit noch nicht reif oder es fehlte der Mut für diesen Schritt", so Bürgermeister Hubert Lenz. 2008 wurde dann der erste Schritt gewagt und ein Beschluss gefasst. Nachdem nun auch der Antrag auf der Kreis-Prioritätenliste auf Platz eins zu finden ist, "kann es losgehen".

Doch es kann erst losgehen, wenn entsprechende Unterstützung fließt. Dies passierte nun mit dem Bewilligungsbescheid in Höhe von 338 000 Euro. Verbunden mit dem Geld sind aber auch Erwartungen. So wird erwartet, dass mit dem Schritt zum neuen Feuerwehrgerätehaus die Gemeinde in den nächsten Jahrzehnten in der Lage ist, die Aufgabe als Träger des Brandschutzes sicher zu meistern, dass man einer schlagkräftigen Truppe das Haus wird übergeben können, das für die vielfältigen Sicherheitsbelange der Bevölkerung zur Verfügung steht und man erwartet, dass mit diesem Schritt in Zukunft Aufwendungen sowohl im investiven Bereich als auch im Unterhalt der Wehren einspart. "In dem Feuerwehrhaus werden nun alle Feuerwehrangehörigen aus den vier Ortsteilfeuerwehren Platz finden. Angesichts der aktuellen Situation und des demografischen Wandels ein wegweisender Schritt", führte Innenstaatssekretär Werner Koch hierzu aus.
Gebaut wird ein Feuerwehrhaus mit vier Fahrzeugstellplätzen, einem großen Schulungsraum, einem Lehrmittelraum, einem Verwaltungsraum (Büro), einer Teeküche, einem Raum für die Jugendfeuerwehr, Umkleidekabinen, einem Lager, zwei Werkstätten und Sanitärräumen. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Auskunft von Bürgermeister Hubert Lenz auf 950 000 Euro. Zuschüsse vom Kreis Limburg-Weilburg und von Seiten der Feuerwehr werden nicht erwartet. Man macht sich aber Hoffnung, von einem Sonderprogramm des Landes Hessen zu profitieren, das seit 1. August zum Tragen kommt. Hier werden Feuerwehren finanziell unterstützt, die sich freiwillig zusammenschließen. Auf dieser Liste ist die Elbtaler Feuerwehr auf Platz eins zu finden.
Werner Koch wies weiter darauf hin, dass der Brandschutz und die allgemeine Hilfe grundsätzlich kommunale Selbstverwaltungsangelegenheiten sind. Das Land unterstützt die Kommunen aber bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe.
Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Holger Heftrich, sprach in diesem Rahmen die Krise in 2007 an, die durch eine Ablehnung der Gemeindevertretung zur Kreditaufnahme von 40 000 Euro zur Anschaffung für ein Feuerwehrfahrzeug ausgelöst wurde. Dies war seiner Meinung nach die "Geburtsstunde" der Feuerwehrzusammenlegung. Der Androhung eines kollektiven Rücktritts des Wehrführerausschusses hatte einen "runden Tisch" zur Folge, "der die eigentliche Geburtsstunde der gemeinsamen Einsatzabteilung" hervorbrachte. Einen Appell an alle richtete auch der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Kai Heep: "Wir müssen ein gemeinsames Feuerwehrhaus auch in den Köpfen bauen." Landtagsabgeordneter Helmut Peuser (CDU) begrüßte ebenfalls den Schritt, die Feuerwehren zusammenzulegen. Er hofft, dass dies auch positive Auswirkungen auf die Jugendarbeit hat.kdh (kdh)
Artikel vom 19. August 2011, 19.02 Uhr (letzte Änderung 20. August 2011, 04.09 Uhr)