
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Tag der offenen Tür auf dem Runkeler Schlossplatz mit Schauübung, Musik und Hubschrauberflügen

"Insgesamt sind wir zufrieden", sagte Wehrführer Jürgen Broghammer. Auch wenn er zunächst mit seiner San-Carlo-Band die Stimmungslieder fast ohne Zuhörer spielen musste, weil sich die zunächst wenigen Gäste ins Feuerwehrhaus verkrochen hatten. Als es mit dem Regenspuk endlich vorbei war, füllte sich langsam aber sicher der Platz auf ein für die Wehr verdientes Niveau. Das Fest war eine gute Gelegenheit für viele Runkeler, Kontakte zu pflegen und das eine oder andere Steak oder Würstchen und Bier zu genießen. Das einzige Ärgerliche war nur die in diesem Sommer lästige Wespenplage. Nachmittags gab es dann noch Kaffee und Kuchen, und wer wollte, konnte den Liedern des Alleinunterhalters Gerd Schäfer lauschen oder das Frankfurter Lokalderby Eintracht gegen FSV live auf der Großleinwand verfolgen.
Spannender als der Eintracht-Sieg war aber die Übung, die die Feuerwehrkameraden mit ihrem neuen Löschgruppenfahrzeug 10/6 präsentierten. Angenommen war eine in einem Auto eingeklemmte Schwerverletzte, gemimt von Stadträtin Sabine Hemming. Sie sollte laut "Drehbuch" mit ihrem Auto gegen eine Häuserwand gedonnert sein. Da die Fahrertür sich nicht mehr richtig öffnen ließ, mussten die Feuerwehraktiven erst einmal alle Scheiben des Wagens aus Sicherheitsgründen entfernen, das Wagendach mit der Rettungsschere aufschneiden und die Verletzte dann über eine Schiene bergen. Dann konnte sich der Notarzt um die Fahrerin kümmern.
Wie Feuerwehrsprecher Arne Kasselmann berichtete, ist die Wehr Runkel froh, für Unfälle jetzt das nötige Bergungsgerät selbst zu besitzen. Dennoch sei die Rettung im Ernstfall nicht immer unproblematisch möglich. Das Auto könne gerade bei einem Frontalzusammenstoß noch stärker zerdellt sein, auf dem Dach liegen oder auf einem morastigen Untergrund stehen. Nach einer Stunde sollte aber im Normalfall der bei einem Unfall Verletzte geborgen und nach der Erstversorgung im Krankenhaus angekommen sein. Bislang musste die Runkeler Wehr die neue Ausrüstung noch nicht im Ernstfall nutzen, hält sich aber hierfür mit Übungen an Schrottfahrzeugen fit.
Ein besonderer Höhepunkt waren Hubschrauberrundflüge mit dem Team "Rotorflug" aus Friedrichsdorf. Der Hubschrauber des Typs Bell 206 Jetranger stieg auf 150 Meter hoch und bot den Passagieren einen ungewohnten Blick über das Stadtgebiet. Zunächst ging es über Arfurt bis Wirbelau, dann über Villmar und Ennerich zurück zum Start- und Landeplatz auf dem Parkplatz der Firma Elring-Klinger. Bis zu 220 Kilometer flog der Hubschrauber schnell.rok (rok)
Artikel vom 23. August 2011, 03.24 Uhr (letzte Änderung 23. August 2011, 05.09 Uhr)