News der Nassauischen Neue PresseHadamar-Niederzeuzheim. Eine Katastrophenübung größeren Ausmaßes forderte nicht nur den Einsatz von mehr als über 400 Einsatzkräften. Sie lockte auch viele Zaungästen rund um das Gelände der Firma "Tyczka Energie", ehemals Valentin-Brenngas, in Niederzeuzheim an ...

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Rettungsdienste probten bei einer Großübung in Niederzeuzheim für den Ernstfall
KatastrophenübungBild: Katastrophenübung

Selbst für eine Übung war das Szenario, was sich den vielen Schaulustigen bot, grauenhaft. Viele "verletzte" Personen lagen auf Gleisen, liefen "verwirrt" umher, schrien um Hilfe oder lagen apathisch auf den Gleisen vor den Bahnhof Niederzeuzheim.

"Hoffentlich passiert solch eine Katastrophe nie nachts." Was einer der über hundert Zaungäste der Katastrophenübung am Samstagmorgen mit nachdenklichem Gesicht so dahersagte, war nur zu ergänzen durch die Bemerkung: "Hoffentlich passiert solch eine Katastrophe auch tagsüber nicht".

Eine von Kreisbrandmeister Ralph Schmidt perfekt organisierte Katastrophenübung sollte die Zusammenarbeit der einzelnen an der Übung beteiligten Rettungsdienste koordinieren und verbessern, aber auch Schwachstellen aufdecken, um im Ernstfall besser gerüstet zu sein.

Angenommen wurde ein Zwischenfall auf dem Betriebsgelände der Firma "Zyczka Energie". Hier sollte es bei einem Beladevorgang eines Gefahrgutlastkraftwagens mit Stückgut in Form von Gasflaschen aufgrund eines technischen Defektes an einem Stapler zu einem Brand gekommen sein.

Schreckensszenario

Dies löste eine Alarmierung über die Leitstelle für die Feuerwehren Niederzeuzheim und Hadamar aus, die sofort mit der Erstbekämpfung begannen. Die in Szenen eingeteilte Katastrophenübung hatte dann zur Folge, das Szene 2 folgte. Hier wurde ein Brand auf dem neben dem Firmengelände liegenden Bahnhof Niederzeuzheim angenommen. In Szene 3 hatten die Einsatzkräfte einen Folgebrand auf dem Firmengelände des Autohauses Ulrich zu löschen.

Infolge der Ereignisse kam es auf der nahen Landesstraße zu einem Pkw-Unfall mit zwei schwer verletzten Personen (Szene 4). Weitere Szenen wurden auf dem landwirtschaftlichen Anwesen "Elbhof" (Szene 5), eine brennendes Waldstück "Am Kalk" (Szene 6) und im Bereich der Kiesgrube und der Fischzuchtanlage Stähler (Szene 7 und 8) angenommen, wo unter Schockwirkung stehende Personen angenommen wurden.

Nachdem Szenario 1 abgearbeitet war, wurde die eigentliche Katastrophenübung eingeleitet. Dies wiederum nach einem festgelegten Einsatzplan, der auch für diese Übung Bestand hatte. Die Abarbeitung der einzelnen Szenarien gestaltete sich in Reihenfolge, was bei den Zaungästen für unsachgemäße Kommentare sorgte. "Der Verletzte wär schon lange tot. Bis jetzt war noch kein Sanitäter da", war gleich mehrfach am Bahnhof Niederzeuzheim zu hören, wo viele "Verletzte" in Bussen und auf den Schienen lagen.

Lange Vorbereitung

Seit Anfang des Jahres arbeitete nun Kreisbrandmeister Ralph Schmidt diese Katastrophenübung aus, der dann am Ende nicht nur mit Lob für alle Beteiligten sparte. Auch Kritisches merkte er an. So stellte er am Ende Defizite bei der Kommunikation und den Führungsstrukturen fest. "Die Führungsstrukturen müssen verinnerlicht werden. Dafür sind diese Übungen wichtig." Großes Lob für die geleistete Arbeit sprach auch Kreisbrandinspektor Georg Hauch Ralph Schmidt sowie allen an der Katastrophengroßübung Beteiligten aus, der sich als Beobachter am Rande des Geschehens aufhielt. Auch er hielt diese Großübungen für wichtig, die sich in ihrer Struktur und ihrem Aufbau von denen einer reinen Feuerwehrübung doch maßgeblich unterscheiden.

Einen halben Tag haben nun alle Akteure ehrenamtlich aufgewendet. Für Rene Jung vom GAB-Zug-Limburg war diese Übung wichtig. "Man bekommt ein Gefühl für die riesige Gefahrenlage."

Der Aufwand für diese Katastrophenschutzübung war riesig. Hierzu wurden alarmiert das THW Limburg mit dem technischen Zug und der Fachgruppe "Räumen", das THW Weilburg mit dem Technischen Zug sowie den Fachgruppen "Räumen" und "Beleuchtung", Sanitäts- und Betreuungszüge, Löschzüge aus allen Hadamarer Stadtteilen, Selters, Elz, Bad Camberg, Hünfelden, Weilmünster, Limburg, Runkel, Merenberg, Dornburg, Weilburg und Villmar, der Wasserrettungszug aus Brechen, der GABC-Zug Limburg sowie die Führungsgruppe Technische Einsatzleitung Limburg. Insgesamt waren beteiligt 60 "Verletzte", 45 Einsatzkräfte im Katastrophenschutzstab und der Technischen Einsatzleitung, 180 Einsatzkräfte Brandschutz, 50 Einsatzkräfte in Sanitätszügen, 20 diverse Einsatzkräfte, 40 Einsatzkräfte im Gefahrstoff-Zug, 15 Übungsbeobachter und Einsatzkräfte von Polizei und Notfallseelsorge. kdh (kdh)

Artikel vom 04. September 2011, 17.50 Uhr (letzte Änderung 05. September 2011, 04.09 Uhr)

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