News der Nassauischen Neue PresseLimburg. Das Jugendschöffengericht hat einen Limburger "Feuerteufel" wegen zwölffacher Brandstiftung zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt ...

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

20-jähriger Limburger: „Brandstiftungen wie ein Zwang“

Von Bernd Bude


Der 20-Jährige hatte die Öffentlichkeit vom 7. November 2010 bis Juni dieses Jahres mit insgesamt zwölf Brandstiftungen in Atem gehalten. Meist zündete er Papier in Mülltonnen an. Doch bei Bränden in der Diezer- und in der Weiersteinstraße kam es zu einem Schaden von rund 40 000 Euro.

Eine der zwölf ihm zur Last gelegten Taten stritt der Angeklagte energisch ab. Das Jugendschöffengericht unter Vorsitz von Amtsgerichtsdirektor Ernst Haberstock glaubte ihm dies jedoch nicht, weil der Limburger sich ganz in der Nähe des Tatortes aufgehalten, kurz zuvor eine Mülltonne in der Gegend angezündet hatte und dann die Polizei verständigt hatte.

Wegen seiner Suchtproblematik wurde der junge Mann in den Maßregelvollzug in die Vitos-Klinik nach Hadamar eingewiesen. Dort ist er auch bereits seit seiner Festnahme am 15. Juni 2011 untergebracht.

"Ich habe damals alles in mich hineingefressen, niemand und nichts hat mich zu den Taten animiert. Ein guter Freund von mir ist gestorben, ich war am Boden", erklärte der Angeklagte. Er habe seinerzeit sehr viel Alkohol getrunken. Meist habe er am Bahnhof im Obdachlosenmilieu seinen Tag verbracht und in diesen hinein gelebt.

"Das Anzünden der Mülltonnen war Zufall." Die Brandstiftungen seien jedoch wie ein Zwang gewesen, und nicht selten habe er die Löschaktionen der Feuerwehr beobachtet.

Bei der Festnahme hatte er 1,35 Promille im Blut. Zunächst hatte der Mann alle Brandstiftungen geleugnet und nach Angaben eines Polizeibeamten peu à peu gestanden.

Artikel vom 19. Dezember 2011, 23.00 Uhr (letzte Änderung 20. Dezember 2011, 04.34 Uhr)

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