
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Ein Verletzter – Zwei Dachgeschosswohnungen nicht mehr bewohnbar – Rund 100 000 Schaden

Bild: Meterhohe Flammen schlugen gestern Morgen aus dem vierstöckigen Mehrfamilienhaus in der Limburger Heinrich-von-Kleist-Straße. 100 Einsatzkräfte aus fünf Feuerwehren löschten den Brand. Foto: Göbbels
Die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Heinrich-von-Kleist-Straße sind gestern Morgen unsanft aus dem Schlaf geholt worden: die einen durch Brandgeruch, die anderen etwas später durch die Alarmsignale der Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge. Um kurz vor halb sechs schlugen meterhohe Flammen aus dem Dachgeschoss. Fast ein Wunder, dass nicht noch mehr passiert ist.
Ein 48-jähriger Mann musste mit einer Rauchgasvergiftung ins Limburger Krankenhaus gebracht werden, die 40 anderen Bewohner blieben unverletzt. Sie mussten aber ihre Wohnungen verlassen, fanden zunächst in Fahrzeugen Unterschlupf und wurden vorübergehend in Pavillons der Adolf-Reichwein-Schule untergebracht.

Bild: Schwieriger Einsatz: Durch das Löschwasser verwandelte sich das Gelände um das Mehrfamilienhaus in eine riesige Eisfläche. Foto: Häring
Der Brand konnte von rund 100 Einsatzkräften der Feuerwehren Limburg, Linter, Lindenholzhausen, Eschhofen und Diez gelöscht werden.
Die beiden Dachgeschosswohnungen sind nach Angaben der Polizei unbewohnbar. Eine darunterliegende Wohnung wurde durch eindringendes Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 100 000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an. Ob ein überhitzter Heizlüfter der Auslöser war, wie manche vermuteten, steht nicht fest.

Bild: Die Limburger Feuerwehr bekämpfte den Brand im Dachgeschoss von der großen Dreihleiter aus und rettete mehrere Personen über die Leiter. Foto: Häring
Das war ein schwieriger Einsatz: Im Dachgebälk fanden das Feuer reichlich "Nahrung". Immer wieder loderten die Flammen auf, und die Helfer mussten an die Grenzen ihrer Kräfte gehen. Durch die klirrende Kälte wurden die Arbeiten zusätzlich erschwert. Innerhalb weniger Minuten verwandelte das Löschwasser die Umgebung in eine Eisfläche, so dass die Männer immer wieder Salz streuen mussten.
Außerdem vereisten teilweise die Schlauchanschlüsse an den Feuerwehrfahrzeugen, die dann mit einem Hammer freigeschlagen werden mussten.
Viele der 40 Bewohner, die zum Teil über die Drehleiter gerettet werden konnten, hatten nicht viel aus ihren Wohnungen mitnehmen können. "Ich habe noch nicht mal Strümpfe an" sagte eine Frau, die dankbar einen heißen Tee annahm. Die Schnelleinsatzgruppe "Betreuung" der Malteser aus Hadamar versorgte neben den Hausbewohnern auch die Helfer mit warmn Getränken, belegten Brötchen und Würstchen. kdh (kdh)

Artikel vom 12. Februar 2012, 20.10 Uhr (letzte Änderung 13. Februar 2012, 04.40 Uhr)
[Hier] finden Sie den Einsatzbericht.