

Erpel hatte sich in der Lahn an der Rabeninsel in Angelschnur verheddert
Die Feuerwehr war alarmiert und überlegte, ob ein Boot oder ein Feuerwehrtaucher geholt werden soll. Doch kaum waren die Feuerwehrleute am Mittwoch gegen 16.30 Uhr an der Lahn eingetroffen, hatte sich ein junger Mann, der offenbar in der Altstadt wohnt, in einem Taucheranzug schon auf den Weg zur Rabeninsel gemacht. Er wollte einen Erpel retten, der sich in einer Angelschnur verheddert hatte und im Dickicht an der Rabeninsel in der Nähe der Obermühle zu ertrinken drohte.
Annerose Fay hatte das hilflose Tier bei einem Spaziergang bemerkt, wie sie gestern der NNP mitteilte, und die Feuerwehr gerufen. "Die Ente hing kopfüber im Wasser und flatterte verzweifelt." Auch andere Passanten seien darauf aufmerksam geworden, unter anderem ein junger Skater, der nach Angaben von Annerose Fay mit seinem Hund unterwegs war und "spontan anbot, aus seiner nahegelegenen Wohnung seinen Taucheranzug zu holen, um zu der Ente zu schwimmen und ihr zu helfen".
Kurz darauf sei der junge Mann zurückgekehrt, "stieg beherzt in die kalte Lahn und schwamm zu der hilflosen Ente, deren Bein sich in einer Angelschnur verheddert hatte", berichtet Fay. "Er konnte das zappelnde Tier befreien und brachte es mit ans Ufer, wo ihm die Feuerwehrmänner die Schnur entfernten." Der Erpel sei daraufhin schnatternd davongeschwommen.
Kritik der Feuerwehr
Der junge Mann, der die Ente rettete, sei am Ufer mit Applaus begrüßt worden, berichtet Annerose Fay, die von einem mutigen, "wenn auch waghalsigen" Einsatz sprach.
"Nicht zur Nachahmung empfohlen", kommentierte ein Limburger Feuerwehrmann gestern den Einsatz des jungen Mannes gegenüber der NNP. Eine Einschätzung, die der Wehrführer der Limburger Feuerwehr, Andreas Müller, teilt. Schließlich hätte der junge Mann im kalten Wasser einen Kreislaufkollaps erleiden können. Müller sprach deshalb von einer "Kurzschlussreaktion" des Mannes.
Die Feuerwehr hätte die Ente in jedem Fall gerettet, aber weil die Feuerwehr zu einer "kleinen Hilfeleistung" gerufen worden sei, hätten sich die vier Feuerwehrleute erst ein Bild vor Ort machen müssen. Der Einsatzleiter habe dem jungen Mann dringend davon abgeraten, allein und ohne Sicherung zur Ente zu schwimmen. dick
Artikel vom 02. März 2012, 03.22 Uhr (letzte Änderung 02. März 2012, 13.31 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.