Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg. In Limburg hilft eine mobile Brandsimulationsanlage dabei, die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren auf den Ernstfall vorzubereiten ...

In der mobilen Brandsimulationsanlage vor der Feuerwache können die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren eine Woche lang den Ernstfall trainieren. Auf beengtem Raum müssen die Feuerwehrleute verschiedene Brände löschen. Fotos: Braun (2)Bild: In der mobilen Brandsimulationsanlage vor der Feuerwache können die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren eine Woche lang den Ernstfall trainieren. Auf beengtem Raum müssen die Feuerwehrleute verschiedene Brände löschen. Fotos: Braun (2)

Eine Woche lang steht den Feuerwehren eine Brandsimulationsanlage zur Verfügung

Dunkelheit, Rauch, Geräusche, Hitze und Flammen – all das sind Belastungen, die bei einem Brandeinsatz auf die Feuerwehrleute zukommen. "Nur wer in Form ist und die schulisch vermittelten Verhaltensweisen immer wieder übt, der kann im Einsatz bestehen", sagt Thomas Schmidt, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg.

Um den Ernstfall trainieren zu können, steht derzeit eine sogenannte mobile Brandsimulationsanlage eine Woche lang auf dem Hof der Feuerwache Limburg. Das Land Hessen hat den 17 Meter langen, umgebauten Sattelzugaufleger nach Limburg geschickt, in dem per Knopfdruck verschiedene Brände simuliert werden können: Feuer in einer Werkstatt, Brände in einem vernebelten Wohnzimmer oder ein in Vollbrand stehendes Schlafzimmer gehören unter anderem zum Angebot.

300 Grad Celcius

Diese Art der Ausbildung werde benötigt, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten, sagt Thomas Schmidt. Da Brandeinsätze vielerorts selten geworden sind, "können die Feuerwehrangehörigen ihre Erfahrungen nur in dieser Form machen". Rund 800 Atemschutzgeräteträger gibt es in den 108 Feuerwehren des Landkreises. Bedingt durch die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit der Anlage können 330 Einsatzkräfte sich bei der 20-minütigen Übungseinheit fortbilden.

Praktische Erfahrungen können für Feuerwehrleute lebensrettend sein. Bei einem Wohnungsbrand kann es beispielsweise zu dem gefürchteten "Flashover" kommen, einer explosionsartigen Durchzündung heißer, sich unter der Decke befindlichen Rauchgase. Temperaturen von mehr als 300 Grad Celsius treten dabei auf: Die Einsatzkräfte müssen also am Boden kriechen, und das mit einer 25 Kilogramm schweren Ausrüstung. Wichtig ist auch der richtige Umgang mit der Flammschutzkleidung. Nur wenn der Anzug richtig sitzt, nur wenn Handschuhe, Flammschutzhaube, Atemschutzmaske und Helm der rund 25 Kilogramm schweren Schutzausrüstung richtig angelegt sind, können Brandverletzungen vermieden werden. "Oberste Priorität hat deshalb auch gegenseitiges Helfen und Kontrollieren der Ausrüstung", sagt Schmidt, "wie bei einem richtigen Einsatz."

"Es ist unglaublich, was hier von den jungen Damen und Herren geleistet wird", sagte Landrat Manfred Michel (CDU), der sich am späten Dienstagnachmittag mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung (SPD) und Kreisbrandinspektor Georg Hauch von der schweren Arbeit der Feuerwehrleute überzeugte.

Wie Schmidt weiter sagte, ergänzt diese Ausbildung den jährlich vorgeschriebenen Durchgang auf der Atemschutzübungsanlage des Kreises und vermittelt auch die im Brandhaus der hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel vermittelten Kenntnisse. Initiiert wurde diese flächendeckende Ausbildung der Atemschutzgeräteträger durch das Innenministerium. Betreut wurden die Feuerwehrleute durch die ehrenamtlichen Kreisausbilder des Kreises. Verantwortlich für den Ablauf waren der Kreisfeuerwehrverband sowie der Fachbereich Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz. bra

Artikel vom 07. März 2012, 19.00 Uhr (letzte Änderung 08. März 2012, 04.34 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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