Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Es war ein besonderes Frühlingskonzert im Dorfgemeinschaftshaus. Das "ensemble vocale lindenholzhausen" und das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Ellar hatten eingeladen – und wurden mit einem großen Zuspruch des Publikums belohnt. Zum Schluss gab es einen langen, starken und begeisterten Beifall ...

Das "ensemble vocale lindenholzhausen"Bild: ensemble vocale lindenholzhausen

Frühlingskonzert in Lindenholzhausen

Von Helmut Zimmermann

"Eine seltene Gelegenheit" hatten die Veranstalter versprochen. Zum einen, weil es endlich geklappt hatte, den Chor und das Orchester zu einem gemeinsamen Konzert zusammenzubringen. Und zum anderen, weil der erste Teil des gemischten Chorgesangs ganz dem deutschen Volkslied vorbehalten war – was so noch vor zehn Jahren gar nicht möglich gewesen wäre, hatte man damals doch lieber ausschließlich internationale denn heimische Weisen zu Gehör gebracht. Ein Manko, das von vielen Chören inzwischen längst abgestellt worden ist – zur Freude der Zuhörer, die in Lindenholzhausen in einer guten Mischung aus Jung und Alt dem bunten Lied- und Instrumentaldarbietungen folgten.

Schöne alte Weisen

So recht zum frühlingshaften Wetter und den davon beschwingten Gefühlen passte das Eingangslied, das von Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte "Frühlingslied", das die verjüngte Schöpfung preist, und das in wunderbaren Melodien und schönen Tönen, einfühlsam und sprachverständlich vom "ensemble vocale" vorgetragen wurde. Die folgenden Volkslieder in Sätzen von Johannes Brahms baten "Erlaube mir, feins Mädchen, in deinen Garten zu geh’n", forderten "Wach auf, mein Herzens Schöne" und beteuerten "All mein Gedanken, die ich hab", die sind natürlich bei dir, Liebster, wem denn sonst?

Es machte den Zuhörern Lust und Laune, diese schönen alten Weisen wieder zu hören, da war der starke Beifall nach jedem Lied ein guter Gradmesser. Und die Lieder, die zum Teil auf Liederbücher aus dem 15. Jahrhundert zurückgehen, sie wurden ja auch mit Gefühl vorgetragen, mit feinen dynamischen Abstufungen, wohlabgewogen in der Balance zwischen Frauen- und Männerstimmen und einfühlsam von Dirigent Andreas Jung geleitet.

Eine andere "seltene Gelegenheit" war das Lied "Rosmarienheide zur Maienzeit blüht", das vom Heidedichter Hermann Löns in Worte gefasst und von Rolf Lukowsky musikalisch bearbeitet wurde. Der Komponist hatte den Chorsatz – ursprünglich für den Jugendrundfunkchor Wernigerode geschrieben und 2006 beim Deutschen Chorwettbewerb in Kiel uraufgeführt – eigens dem "ensemble vocale" zur Verfügung gestellt, ein selten schöner Musikgenuss. Lediglich beim späteren "Kume, kum, Geselle min" hätten die Frauenstimmen sirenengleich verlockender singen und klingen können, trotzdem eine gelungene Darbietung.

Big-Band-Qualitäten

Ungleich schwieriger und anspruchsvoller das vom bedeutendsten Chorkomponisten der DDR in Töne gesetzte "Tanz mir nicht mit meiner Jungfer Käthen", in dem das "ensemble vocale" seine polyphonen Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellte ebenso wie die gekonnte Beherrschung rhythmischer Finessen.

Im zweiten Teil erfreute der Lindenholzhäuser Chor mit internationalen Volksliedern aus England, Italien, Schweden und Ungarn, die wie schon zuvor mit ausgesprochen schöner Klangkultur und mit Begeisterung in der gesanglichen Darbietung präsentiert wurden.

Die Instrumentalstücke des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Ellar unter der Leitung von Paul Pfeiffer stellte Engelbert Keul mit launigen Ansprachen vor. So wusste er zu berichten, dass der Strauß-Walzer "An der schönen blauen Donau" die Erkennungsmelodie des neuseeländischen Verkehrsfunks und des Küstenfunks von Uruguay ist. Diese heimliche Hymne Austrias intonierte das Blasorchester sehr fein, elegant und durchhörbar, leicht und beschwingt gegeben. Zuvor schon hatte es mit dem Einzugsmarsch aus dem "Zigeunerbaron" von Johann Strauß Sohn flotte Akzente gesetzt.

Beinahe Big-Band-Qualitäten entwickelte es dann in "Moment für Morricone", eine gelungene Kompilation der Westernfilm-Melodien von "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Zwei glorreiche Halunken". Solistisch glänzten später Heiko Engelmann an der Posaune ("Springtime") und Marco Jeuck an der Trompete, der dem bekannten "O mein Papa" mit virtuosen Läufen den Kitsch gehörig austrieb.

Zwei seltene Stücke standen am Schluss des rundum gelungenen Konzerts. Andreas Jung sang das von dem jungen Westerburger Komponisten in Töne gesetzte und bislang selten gehörte "Westerwaldlied" mit schönem, klarem Tenor, begleitet vom Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Ellar. Ein gelungener, mitreißender Song, der das Zeug dazu hat, den "Heute wollen wir marschier’n-Marsch" als Hymne des Westerwaldes abzulösen. Alle Beteiligten ließen den Konzertabend mit dem Lied "Dem Land Tirol die Treue" ausklingen.

Artikel vom 21. März 2012, 03.22 Uhr (letzte Änderung 21. März 2012, 05.05 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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