

Bild: Ehrungen bei der Kernstadt-Wehr (von links): Bürgermeister Hans Peter Schick, der stellvertretende Wehrführer Michael Kühn, Andreas Peter, Sascha Schöffler (beide 25 Jahre), Johann Burkhard (60 Jahre), Wehrführer Wolfgang Bocian und Ortsvorsteher Andreas Tiefensee.(Foto: privat) | mittelhessen.de
Zahl der Einsätze für die Kernstadt-Feuerwehr ist weiter gestiegen
Dabei sei es neben der Vermeidung von hohem Sachschaden auch gelungen, die Gesundheit und oft wohl auch das Leben von 22 Personen zu schützen oder zu retten. Das hat Wehrführer Wolfgang Bocian in seinem Jahresbericht 2011 aufgelistet.
Insgesamt gehörten der Kernstadt-Wehr am 31. Dezember 96 Mitglieder an: neben den 52 Einsatzkräften waren das 14 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, zehn in der Alters- und Ehrenabteilung und 20 Mitglieder im Spielmannszug. Zwar sind nach Bocians Angaben mit Robin Galle, Andreas Peter und Okan Celik drei Personen neu in die Einsatzabteilung eingetreten, allerdings auch sechs ausgeschieden, darunter Gerhard Krepela, der seinen aktiven Dienst nach über 40 Jahren beendet hat.
Der Wehrführer beklagte, dass es immer schwieriger werde, neue Kräfte für diese verantwortungsvollen Aufgaben zu finden: "Keine Zeit mehr für die Feuerwehr", sei immer öfter zu hören. Dem müsse entgegengewirkt werden, denn im Gegensatz zu anderen Staaten müssten die oft komplexen Einsatzaufgaben bei uns durch "Ehrenamtliche" professionell gelöst werden.
Die Einsatzzahlen der Weilburger Wehr sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen: Von den 147 Einsätzen waren 119 in der Kernstadt zu bewältigen, 19 in den Weilburger Stadtteilen und neun Einsätze zur Löschhilfe oder zur technischen Hilfeleistung in Nachbarorten. 28 Mal brannte es (Vorjahr: 16) und 60 Einsätze waren so genannte "technische Hilfeleistungen", oft ausgelöst durch Sturm und Unwetter, aber auch durch "Lieblingsobjekte" der Weilburger Feuerwehr: Aufzüge, in denen Personen festsaßen. Als "eindeutig zu viel" bezeichnete Bocian die 26 Falsch- und Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen, eine Steigerung um 100 Prozent. Gestiegen sind auch die Brandsicherheitsdienste auf insgesamt 860 Stunden - 550 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das hängt mit der Stadthalle "Alte Reithalle" zusammen, weil dort wegen Mängeln beim Brandschutz zu jeder Veranstaltung ein Sicherheitsdienst gestellt werden musste.
Von den 52 Einsatzkräften haben 24 einen Arbeitsplatz in der Stadt. Je nach Alarmierungs-Stichwort stehen tagsüber im Schnitt 18 Feuerwehrleute zur Verfügung. Bei größeren Einsätzen könnte die Wehr somit schnell an die Grenze der Belastbarkeit kommen, so Bocian. Aber helfen wollen bedeute nicht zugleich, dass man auch helfen könne. Dazu bedürfe es vieler Ausbildungsstunden.
Wehrführer dankt seinen Leuten für ihre Bereitschaft rund um die Uhr
Im Jahr 2011 fanden daher 52 Übungstermine statt, dazu nahmen 33 Einsatzkräfte an 40 Seminaren oder Lehrgängen teil. Insgesamt summierte sich dieser Part auf 3347 Stunden.
Die Feuerwehr Weilburg stellt zudem für den Kreis Limburg-Weilburg die Messkomponente GABC-Zugs mit den zwei zusätzlich am Standort Weilburg stationierten Einsatzfahrzeugen und Personal.
Viel Zeit und Verantwortung erfordern auch die Wartung der Geräte. 860 Stunden für Atemschutzwerkstatt und 642 Stunden für die Gerätewartung waren dafür zu leisten. Und mit 950 Stunden schlug die "allgemeine Verwaltung zu Buche: Er werde zunehmend vom Wehrführer zum "Wehrverwalter", klagte Bocian.
Der Feuerwehrverein der Weilburger Wehr, dessen Vorsitzender Wolfgang Bocian ebenfalls ist, hat 240 fördernde Mitglieder. Bocians Ziel: 300 Mitglieder bis Ende des Jahres 2012 durch verstärkte Mitgliederwerbung. Zudem soll im Sommer eine Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen werden, um auch auf diesem Wege Mitgliederwerbung zu betreiben und Nachwuchs für die Einsatzabteilung zu finden.
Dank sagte Bocian dem Stadtbrandinspektor Armin Heberling sowie den städtischen Gremien, insbesondere dem Dienstherrn der Weilburger Wehr, Bürgermeister Hans Peter Schick.
Sein ganz besonderer Dank ging allerdings an die aktiven Einsatzkräften der Wehr, die 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr zur Verfügung stünden, um den Bürgern der Stadt schnell und qualifiziert Hilfe zu leisten.
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Dokument erstellt am 31.03.2012 um 15:38:07 Uhr
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