

Mit Vielfalt in die Zukunft
Das konnten viele Musikfreunde beim traditionellen Jahreskonzert im ausverkauften Saal der König-Konrad-Halle feststellen, in dessen Rahmen dem Publikum einige der zahlreichen Facetten der Blasmusik nähergebracht wurden.
Im Rahmen dieses ersten Auftritts des Orchesters unter der Leitung von Michael Steiner erfolgte die offizielle Verabschiedung des musikalischen Leiters Klaus Dasbach, der den Mitgliedern des Orchesters jedoch als Musiker und Freund erhalten bleibt. Abteilungsleiter Andreas Laux würdigte das Engagement des Dirigenten, der nach zehn Jahren harmonischer Zusammenarbeit aus gesundheitlichen Gründen seine leitende Funktion beim Orchester beendet hat. In seine erfolgreiche Zeit fielen elf Konzerte und interessante Auftritte an verschiedenen Orten. Außerdem begleitete er das Orchester auf der großen Konzertreise nach Kanada und in die USA im Jahr 2006.
Im Jugendbereich gewann Klaus Dasbach mit dem Jugendorchester beim Hessischen Wettbewerb für Jugendblasorchester den ersten Platz und integrierte viele der jungen Musiker/innen in das große Orchester. Letztes Highlight seiner Tätigkeit als Dirigent beim Orchester war die Aufnahme einer neuen CD. Das Orchester danke für seinen großen Einsatz und würde sich freuen, wenn er ihm als Musiker und Freund weiterhin erhalten bleibe, so Laux, der ein Präsent und Blumen überreichte.
Mit Michael Steiner wolle das Orchester eine neue Ära einläuten, die hoffentlich genauso lange dauere und ebenso von Erfolg gekrönt werde wie die letzten Jahre. Seit Beginn diese Jahres bereitete sich das Blasorchesters mit Michael Steiner, dem Wunschkandidaten des Orchestervorstandes, intensiv auf das Konzert vor, um dem Publikum ein ansprechendes Programm bieten zu können. Steiner war in seiner aktiven Zeit im Sinfonischen Landesblasorchester des Hessischen Turnverbandes von 1992 bis 2001 unter Harald Krebs, Henk van Lijnschooten, Heinz Friesen, Pierre Kuijpers und Philip Sparke. Von 1991 an leitete er das Jugendblasorchester des TV Niederbrechen.1998 übernahm er von seinem Vater Hans das Blasorchester, dem er bis 2009 vorstand. Die Ausbildung zum Blasorchesterdirigenten schloss er 1997 an der Bundesmusikschule des DTB in Bad Gandersheim ab und sammelte in der Folgezeit weitere Erfahrungen in Dirigierkursen bei mehreren renommierten Dozenten. In den Jahren 2001/02 absolvierte er den B-Lehrgang beim Rundfunkblasorchester Leipzig an der Bläserakademie Sachsen. Seit 2004 gehört er der Abteilung Musik beim Hessischen Turnverband als Dozent an und begleitet dort die alljährlichen Kurse und Lehrgänge im Bereich der Schüler-, Jugend- und Erwachsenenfortbildung.

Eröffnet wurde das Konzert nach einem Sektempfang im Foyer vom Jugendblasorchester unter Leitung von Lena Werner. Das zu Gehör gebrachte Medley "Star Wars/Raider March" und die Musikstücke "Siyahamba", "The Best of Queen" und "Uncle Sam on Parad" wurden von Clara Reichwein und Anna Schumacher moderiert. Nach einem Dank an die jungen Musikerinnen übernahm Robert Höhler die weitere Conférence in gewohnt unterhaltsamer und informativer Art.
Das Orchester begann mit dem Titel "Flashing Winds" (Strahlende Bläser), einem 1989 vom beliebten belgischen Autoren Jan van der Roost komponierten, effektvolles Stück mit packenden, rhythmischen Spielereien und einem lyrischen Mittelteil. Es folgte ein Arrangement aus "Phantom der Oper", dem weltweit bekannten Musical von Andrew Lloyd Webber. Mit der "Raphsody for Hanukkah", die vom jüdischen Laternenfest erzählt, verabschiedet sich das Orchester in eine Pause, in der sich die Musikfreunde mit Snacks und Getränken stärken konnten.
Im zweiten Teil entführte das Orchester zunächst mit der Filmmusik zu "Star trek through the generations" von Goldsmith und McCarthy in die unendlichen Weiten des Weltalls. Zu einem "TV-Kultabend" – einem Potpourri aus neun bekannten TV-Melodien wie "Das Traumschiff", "Lindenstraße", "Schwarzwaldklinik", "Sportschau", "Derrick" und andere – nahm das Orchester die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch 50 Jahre Fernsehgeschichte mit Bürgermeister Hermann Hepp und Pfarrer Günther Daum im Rampenlicht, die die angespielten Titelmelodien erraten sollten. Beide Kandidaten verrieten mit ihren dürftigen Ergebnissen, dass sie wohl nicht Abend für Abend vor der "Glotze" sitzen, weil sie wichtigere Dinge zu tun haben. Mit einem beziehungsweise zweieinhalb "Treffern" – Moderator Robert Höhler wertete die vom Pfarrer genannte "Tatort- anstatt Derrick-Melodie" mit einem halben Punkt" – konnten die beiden Kandidaten nicht viel ernten.
Dass Popmusik auch mit einem Blasorchester funktioniert, bewies das Orchester mit "The Best of Billy Joel" von Peter Kleine Schaar. "Semper fidelis" von John Philip Sousa, einem Marsch des Unitet States Marine Corps kam das Orchester gegen Ende des Programms zur traditionellen Blasmusik zurück, in dem es nach der geforderten Zugabe den "Fuchsgraben" und den "Deutschmeister-Regimentsmarsch" spielte. mhz (mhz)
Artikel vom 09. April 2012, 18.40 Uhr (letzte Änderung 10. April 2012, 04.03 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.