Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Runkel-Hofen. Die Runkeler Feuerwehren fiebern der Übergabe des neuen Feuerwehrhauses für Runkel und Schadeck entgegen. Diese soll laut Stadtbrandinspektor Andreas Schuld in der Gemeinschaftsversammlung im Hofener Bürgerhaus auf alle Fälle noch diesen Herbst erfolgen ...

Im Herbst soll das Feuerwehrhaus Runkel/Schadeck fertig sein. Fotos: Klöppel Bild:  Im Herbst soll das Feuerwehrhaus Runkel/Schadeck fertig sein. Fotos: Klöppel

Stadt Runkel will trotz Sparzwangs bei den Wehren nicht kürzen – Neues Domizil eröffnet im Herbst

In dem neuen Gebäude sind für das komplette Stadtgebiet die Schlauchwerkstatt, Atemschutzpflege, Kleiderkammer sowie ein Fahrzeugwaschplatz vorgesehen. Auch das Außengelände wird sämtlichen acht Stadtteilwehren zur Verfügung stehen, zum Beispiel als Übungsplatz für die Feuerwehrleistungsübung, den Bundeswettbewerb und die Leistungsspange der Jugendwehren, so der Stadtbrandinspektor.

Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) versprach, dass trotz des großen Sparzwanges der Stadt die Unterstützung der Wehren nicht zurückgefahren werde. Jeder Stadtteil brauche für Notfälle weiter eine eigene Feuerwehr, sagte der Verwaltungschef. Und die Aktiven hätten Anspruch auf eine optimale Ausrüstung. Die Stadt habe den Aktiven "danke" zu sagen für das, was sie im letzten Jahr wieder geleistet hätten. Bender sagte aber, dass künftig mehr um Neuanschaffungen gekämpft werden müsse, denn die Schuldenbremse in Hessen bedeute, dass viele Zuschüsse in gewohnter Form künftig nicht mehr fließen würden.

Der Landkreis versuche verstärkt, aktive Feuerwehrleute einzustellen und private Arbeitgeber zu animieren, ihm dies nachzutun, versicherte der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD). Kreisbrandinspektor Georg Hauch bescheinigte den Runkeler Wehren hervorragende Arbeit. Hauch forderte, dass die Aktiven Entlastung brauchen. Brandschutzfrüherziehung etwa sei in der Freizeit kaum noch leistbar, aber für die Nachwuchsgewinnung enorm wichtig. Schuld meinte, dass nach Wegen gesucht werden müsse, den Katastrophenschutz für die Zukunft zu sichern. Denn durch die Abschaffung der Wehrpflicht würden keine Freigestellten mehr zur Verfügung stehen.

Ein Problem mit wegfallenden Freigestellten hat auch die Dekon-Gruppe, die nach Aussagen von Einheitsführer Arne Kasselmann aber immer noch die geforderte Mannschaftsstärke von zwölf Personen bei ihren Übungen erreichte. Mit der Feuerwehr-Aktivenzahl in Runkel von 240, darunter 18 Frauen, zeigte sich der Stadtbrandinspektor trotz eines Minus von neun Aktiven im Vorjahr zufrieden. Insgesamt seien 23 Brandeinsätze und 85 Hilfeleistungen 2011 geleistet worden. Dabei seien 20 verletzte und verunglückte Personen gerettet worden. 8032 Einsatzpersonenstunden seien zusammengekommen. Hochwasser- und Unwettereinsätze waren vor allem zu leisten, außerdem unter anderem das Löschen eines Wohn- und Geschäftshausbrandes in Wirbelau, eine erfolgreiche Personensuche in Eschenau und die Rettung von Verkehrsunfallopfern im Runkeler Wald. Schuld weiter: "Insgesamt wurden 57 Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene mit einem Zeitaufwand von 2248 Stunden erfolgreich absolviert".

Auch sonst tat sich 2011 viel. Die Runkeler Wehr bekam ein neues Fahrzeug, Steeden wurde mit einer neuen Tragkraftspritze ausgestattet. In Ennerich wurden der alte Schlauchturm und das Dach des Feuerwehrhauses saniert. In Eschenau wurden die nicht mehr benötigten Hallentore zugemauert, um Energiekosten zu sparen. In Dehrn wurde der Schwarzbereich erweitert, in Hofen die Fahrzeughalle mit einer besseren Beleuchtung ausgestattet. Kritisch merkte Schuld nur an, dass das neue Dehrner Feuerwehrfahrzeug zwei Jahre nach Übergabe immer noch nicht mängelfrei sei. Außerdem würden in der Brandschutzfrüherziehung noch dringend Ausbilder gesucht.

Mit dem Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Benno Hölzemann (Runkel) ausgezeichnet, mit dem goldenen Feuerwehrleistungsabzeichen Thorsten Michalek (Schadeck). Das silberne Feuerwehrleistungsabzeichen ging an Marina Lanois, Michael Scholz (beide Schadeck) sowie Gunther Preßler (Runkel), das bronzene an Arne Kasselmann (Runkel), Meike Mannes, Marcel Müller und Manuela Werner (alle Schadeck) sowie das eiserne an Martin Janz (Arfurt), Frank Meffert, Michael Raudies (beide Schadeck), Jan Müller (Runkel) und Mathias Wilfer (Hofen).rok (rok)

Artikel vom 15. April 2012, 18.30 Uhr (letzte Änderung 16. April 2012, 04.06 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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