Mittelhessen.deWeilburg (dn). Feuer im Lebenshilfe-Wohnheim in der Wilhelmstraße 8. Aus mehreren Fenstern und dem Hauseingang strömt Qualm, an einem Fenster im zweiten Stock warten Menschen auf Hilfe ...
Sicher au der Wilhelmstraße angekommen: Eine Bewohnerin nach der Bergung mit der Drehleiter. (Foto: Nobbe) | mittelhessen.de
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Sicher au der Wilhelmstraße angekommen: Eine Bewohnerin nach der Bergung mit der Drehleiter. (Foto: Nobbe) | mittelhessen.de


Weilburger Feuerwehr übt am Wohnheim der Lebenshilfe in der Wilhelmstraße

Die ist nach wenigen Minuten schon auf dem Weg. Ein Löschzug der Feuerwehr Weilburg rast über die Oberlahnbrücke und die Bahnhofstraße heran.

Am Einsatzort angekommen stellen die Feuerwehrmänner fest: Es handelt sich um eine vorher nicht angekündigte Übung.

Die Drehleiter nimmt Aufstellung und muss ihre 30 Meter Reichweite nicht ganz ausfahren. Besetzt mit einem Feuerwehrmann steuert der Korb an ihrer Spitze das offene Fenster an: Es trägt als Rettungsanschluss eine Markierung und war vor drei Jahren für Personenbergung eingerichtet worden.

So können vom Feuer "eingeschlossene" Bewohner durchs Fenster in den Fahrkorb steigen und werden vorsichtig zu Boden gehoben. Mehrfach holen so die Hilfskräfte Männer und Frauen heraus.

"Hier handelt es sich nicht nur um eine normale Bergung, sondern von behinderten Menschen in ihrer besonderen Lebenssituation" beschreibt Wehrführer Wolfgang Bocian die spezielle Absicht dieser Übung.

Währenddessen haben sich weitere Wehrmänner für den Einsatz mit Atemschutzgeräten bereit gemacht und betreten das verrauchte Haus.

Nebenan beim Finanzamt wird ein Hydrant angeschlossen, eine Schlauchleitung über die Straße gelegt und die Spritze später mithilfe der Drehleiter hoch über das Dach des Hauses gebracht.

Nach 30 Minuten ist alles vorbei

Der Schlauch bleibt jedoch trocken, der Spritzeneinsatz war nicht Inhalt der Übung. Über eine angelehnte Leiter klettert vom ersten Stock eine Frau barfuß mithilfe der Feuerwehrmänner herab. Ein beim Einsatz "verletzter" Feuerwehrmann wird mit Unterstützung der Mitarbeiter des Roten Kreuzes aus dem Haus geholt, das Gebäude schließlich per Gebläse gelüftet.

Etwa eine halbe Stunde hat der Einsatz gedauert. Mit der konzentrierten Arbeit ihrer 19 Feuerwehrmänner und zwei Rotkreuz-Helfer sind Wehrführer Wolfgang Bocian und Stellvertreter Michael Kühn zufrieden. "Und keiner wusste vorher Bescheid", stellten sie fest.

Die Löschzugbesatzung packt ihre Ausrüstung wieder ein und folgt anschließend gern der Einladung des Lebenshilfe-Hausleiters Werner Wenzel zu einer Runde Pizza im nicht mehr "brennenden" Haus.

Dokumenten Information
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Dokument erstellt am 18.08.2012 um 23:32:30 Uhr

Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.

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