Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Selters-Niederselters. In der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Niederselters im Feuerwehrhaus hat Wehrführer Theo Neckermann seine Verwunderung bekundet, dass in Selters politisch schon über eine Zusammenlegung der Feuerwehr Niederselters mit Eisenbach diskutiert werde, ohne vorher mit den Betroffenen offen gesprochen zu haben ...

Wehrführer Theo Neckermann (2. v. li.) und Gemeindebrandinspektor Ulrich Stath (3. v. re.) mit den geehrten und beförderten Kameraden der Niederselterser Feuerwehr. Foto: Klöppel
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Wehrführer Theo Neckermann (2. v. li.) und Gemeindebrandinspektor Ulrich Stath (3. v. re.) mit den geehrten und beförderten Kameraden der Niederselterser Feuerwehr. Foto: Klöppel
 
Niederselters und Eisenbach im Team: Die Feuerwehrleute haben dazu einige Fragen

Der Feuerwehrvorsitzende Theo Neckermann stellte einige Fragen: "Soll etwa eine neue Feuerwache für drei bis vier Millionen an zentraler Stelle gebaut werden und das bei leeren Haushaltskassen? Oder soll es hier etwa eine Zwangsumsetzung einer Feuerwehr geben? Berücksichtigt man hier die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfeleistungsfristen nicht? Zudem müsse man bedenken, dass es sich bei der Feuerwehr nicht um irgendeinen Verein handele, sondern um einen Bestandteil der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.

Im Nordhessischen habe man schon vor zirka 15 bis 20 Jahren eine Zwangszusammenlegung von kleineren Feuerwehren von politischer Seite her versucht. Man habe dann aber festgestellt, dass 20 Einsatzkräfte und 20 Einsatzkräfte zusammen nicht 40, sondern auch nur 20 Einsatzkräfte ergeben hätten und somit wertvolles Ehrenamt vernichtet worden sei, berichtete der Selterser Wehrführer. Aus diesem Grund seien die Zusammenlegungen wieder gestoppt worden. Seine Bedenken sollten aber nicht bedeuten, dass die Niederselterser Wehr nichts mit den Kameraden aus Eisenbach zu tun haben wolle. Das Miteinander und die Zusammenarbeit bei gemeinschaftlichen Einsätzen funktionierten hervorragend, stellte Neckermann klar. Bernd Döllfelder, Gemeindevertreter der Bürger Liste Niederselters, entgegnete, dass die Kommunen wie im Schul- und Kindergartenbereich auch bei den Wehren in Zeiten knapper Kassen zu größeren Einheiten kommen müssten. Es sei die Meinung aller Fraktionen und des Bürgermeisters, dass mit allen Beteiligten ein runder Tisch gebildet werden müsse, um ergebnisoffen über die Zukunft zu diskutieren. Dass die Feuerwehr ein lebhafter Verein mit gesellschaftlich wichtiger Bedeutung sei, wüssten die Mandatsträger.

468 Einsatzstunden

Neckermann berichtete, wie fleißig die Mitglieder seiner Einsatzabteilung im Jahr 2012 waren. 468 Stunden wurden bei 36 Einsätzen ehrenamtlich geleistet, darunter zehn Brände und 16 Hilfeleistungen. Hinzu kamen 55 Übungen sowie zehn zusätzliche Übungen des Katastrophenschutzzuges. Dazu komme, wie Neckermann mitteilte, noch ein großer zusätzlicher Zeitaufwand für die Materialerhaltung. Dieser wäre laut dem Selterser Feuerwehrchef nur durch eine hauptamtliche Kraft zu erbringen, "wenn unsere Gerätewarte, Atemschutzgerätewarte und der Zeugwart sowie manch andere Kameraden hier im Feuerwehrgerätehaus nicht viele Abende und Stunden verbringen würden". Langsam sehe er die Belastungsgrenzen für die Aktiven überschritten. Praktisch jede Woche gebe es Einsätze, Materialpflege und Fortbildungen. Im letzten Jahr alleine seien 56 Lehrgänge erfolgreich absolviert worden. Leider seien die Bemühungen, zusätzliche aktive Mitglieder zu gewinnen, nicht von großem Erfolg gekrönt gewesen. Aber die Wehr versuche es weiter, neue Leute zu motivieren, auch wenn es zu Hause auf dem Sofa bequemer sei, meinte Neckermann. Umso herzlicher dankte er seinen Kameraden für die geleistete Arbeit. Ute Weinem war die fleißigste Aktive mit der Teilnahme an 88 Übungen und Einsätzen. Dahinter kommen schon Christine Neckermann (86 Teilnahmen) und ihr Mann Theo Neckermann (74).

Der Wehrführer bezeichnete den aktuellen Ausbildungsstand seiner Feuerwehraktiven als gut. Die Umstellung auf Digitalfunk laufe wie geplant. Jugendwart Michael Gros freute sich, dass die Zahl der aktiven Kinder in der Jugendfeuerwehr auf elf Jungen und drei Mädchen gestiegen sei. Jugendarbeit sei nötig, denn aus dieser kämen die meisten späteren Aktiven.

Beigeordneter Frank Friedrich (SPD) als Vertreter der Gemeinde Selters lobte die Feuerwehraktiven für ihren selbstlosen und freiwilligen Einsatz für das Allgemeinwohl. Die Gemeinde schätze die Leistung ihrer Wehren hoch ein und werde sie auch in Zukunft nach besten Kräften unterstützen. So seien für 2013 Gelder für den Digitalfunk sowie einen neuen Atemschutzprüfstand im Haushalt vorhanden. Auch Ortsvorsteher Günter Zwirner (CDU) dankte der Niederselterser Wehr für ihre exzellente Arbeit. Gemeindebrandinspektor Ulrich Stath lobte die hervorragende Kooperation der Wehren der Gemeinde Selters. (rok)

Ehrungen und Beförderungen

Geehrt wurden für 40-jährige Mitgliedschaft Bernhard Götz, Klaus Reusing und Leonhard Schier, für 25-jährige Annemarie Hossdorf, Beate Pabst, Horst Smolinski, Heidemarie Ewald-Böhm, Silvia Stahlhofen und Ute Muth.

Peter Schier erhielt eine Anerkennungsprämie des Landes für 30 aktive Jahre, Thorsten Tillmann für 20 Jahre. Befördert wurden Manuel Clemenz zum Löschmeister, Kevin Peters zum Oberfeuerwehrmann, Jennifer Neckermann zur Oberfeuerwehrfrau, Julian Rogge zum Feuerwehrmann sowie Jana Trost zur Feuerwehrfrau. Feuerwehrmannanwärter wurden Marco Schier, Laura Schier und Julia Schmitz. Neu in die Jugendwehr aufgenommen wurden Benedict Clemenz, Ben Hahnefeld, Marlon Kolodziej, Chantal Heres, Maximilian Breitenstein und Marvin Ferschke. rok

Artikel vom 09. Januar 2013, 19.20 Uhr (letzte Änderung 10. Januar 2013, 04.27 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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