Beselich-Niedertiefenbach. Die Beselicher Feuerwehren wollen keine Gemeinschaftsfeuerwehrwache im Investzentrum. Das wurde in der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Niedertiefenbach im Feuerwehrhaus deutlich ...

 

Widerstand gegen Pläne in Beselich

Gemeindebrandinspektor Marco Hoffmann berichtete, dass er innerhalb eines Tages über 30 Beschwerdeanrufe von Kameraden erhalten habe, nachdem das Thema in der politischen Diskussion im Gemeindeparlament angesprochen worden war. "Es funktioniert hier nicht, die Wehren zusammenzulegen", glaubt Hoffmann. Jedes Dorf brauche weiterhin seine eigene Wehr. Als "absoluten Irrsinn" bezeichnete er es, wenn Niedertiefenbacher erst nach Obertiefenbach fahren müssten, um ein Feuerwehrfahrzeug für einen Einsatz in Niedertiefenbach zu holen. Es könne, so Hoffmann, nicht etwas von oben aufgezwungen werden, was in der Praxis nicht gehe.

Ludwig: Kein Bedarf

"Es gibt durchaus Gemeinden, in denen es Sinn macht, Feuerwehren zu zentralisieren", meinte Erster Gemeindebeigeordneter Dieter Ludwig (CDU). Wenn beispielsweise größere Investitionen an mehreren Feuerwehrhäusern anstehen würden oder in manchen Orten einfach die Aktiven fehlten. Für Beselich sieht Ludwig derzeit aber überhaupt keinen Bedarf, etwas an den bestehenden Strukturen zu verändern. Hier hätten die Aktiven viel Arbeit in ihre Feuerwehrhäuser gesteckt. Alles sei derzeit auf dem aktuellen Stand der Technik. Von daher werde die Gemeinde am Konzept mit vier Ortsteilwehren festhalten. Denn eine Auflösung einzelner Ortsteilwehren würde nach Meinung Ludwigs auch die wertvolle Jugendarbeit der Wehren zerstören. Das Verhältnis zwischen Gemeinde und Feuerwehren bezeichnete der Erste Beigeordnete als hervorragend. Durch viele Übungen sei in Beselich gewährleistet, dass im Notfall kompetente Einsatzkräfte da seien.

Erster Vorsitzender und Wehrführer Markus Heibel sprach in seiner Rede von einem ereignisreichen Jahr. Zwar gab es zum Glück nur einen Einsatz, aber die Kameraden arbeiteten viele Stunden an der Renovierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses, wofür sie von Heibel großes Lob erhielten. Denn jetzt habe die Wehr wieder ein attraktives Feuerwehrhaus, in dem auch das neue Mannschaftstransportfahrzeug untergestellt werden könne. Der Wehrführer würdigte die hohe Übungsbeteiligung der 18 Aktiven sowie eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Beselicher Nachbarwehren. Zusätzlich fit halten sich die Aktiven noch in ihrer Dienstsportgruppe. 2013 wurden sie bereits bei einem Fahrzeugbrand gefordert. Bald bekommt die Wehr ein neues wasserführendes Tragkraftspritzenfahrzeug, mit dem auch Strom erzeugt werden kann. Das ist laut dem Vorsitzenden nötig, denn es werde für den 23 Jahre alten Vorgänger mittlerweile schon schwer, Ersatzteile zu beschaffen.

Jugendwartin Sabina Heil freute sich über zehn Neuzugänge im letzten Jahr. Somit würden derzeit acht Jungen und 13 Mädchen zur Verfügung stehen. Die seien sehr rege und hätten 2012 38 Übungen absolviert, eine davon gar über 24 Stunden. Geplant ist für 2013 unter anderem die Teilnahme an der Leistungsspange und die Abnahme der Jugendflamme. Am 15. Juni steht das Jubiläum 40 Jahre Jugendfeuerwehr an, verknüpft mit dem Feuerwehrsommerfest (16. Juni), das nun wegen des großen Erfolges jedes Jahr stattfinden soll. Für 27. April ist noch ein Ausflug des Feuerwehrvereins in die Vulkaneifel vorgesehen. 2013 ist dieser außerdem Ausrichter der Kirmes.

Ehrungen

Geehrt wurde Willi Heinz für 70-jährige Mitgliedschaft, Toni Weimer für 60-jährige. Seit 25 Jahren Mitglieder sind Oliver und Thomas Ahlbach, Heinz Müller, Dominik Schäfer, Uwe Sacher und Jan Unkelbach. (rok)

Artikel vom 16. Januar 2013, 03.20 Uhr (letzte Änderung 16. Januar 2013, 05.03 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.