

Bild: Die alte Feuerwache in Schadeck wurde an eine Runkeler Elektrofirma verkauft. Foto: Goeckel
Das alte Feuerwehrhaus in Schadeck wird künftig als Büro- und Lagerfläche genutzt. Die Runkeler Firma Molkenthin-Hassner Elektrotechnik zahlt der Stadt Runkel 85000 Euro für die Immobilie, in der bis zum Sommer 2012 noch die Blauröcke der Schadecker Feuerwehr ihr Domizil hatten - bevor sie zusammen mit ihren Runkeler Kollegen in das neue Feuerwehrhaus Runkel-Schadeck umzogen. Der Käufer aus Runkel blieb mit seinem Angebot nur geringfügig unter dem Schätzwert des Ortsgerichts Runkel, das die Liegenschaft auf 92500 Euro taxiert hatte, einschließlich einem bereits bestehenden Mietvertrag mit der Vodafone D2 GmbH.
Deutlich weniger geboten hatte Michael Stefan aus Schadeck, der 60000 Euro zahlen wollte, um ein Wohnhaus und eine Fahrzeughalle für Oldtimer dort einzurichten. Frank Schmidt aus Hofen bot 45000 Euro und wollte ebenfalls ein Wohnhaus sowie Lagerflächen und Garagenstellplätze in dem Gebäude unterbringen.
Im Vorfeld der Parlamentssitzung hatte der Heimatverein Schadeck noch versucht, den Verkauf des alten Feuerwehrhauses zu verhindern, weil er das Gebäude für Vereinszwecke und als Heimatstube nutzbar machen wollte. In einem von Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) verlesenen Schreiben appellierte der Vorsitzende Jörg Martin an das Parlament, sich "für die Bürger" zu entscheiden und die ehrenamtliche Arbeit der Vereine zu unterstützen. Martin Belz (CDU) erinnerte seine Kollegen jedoch daran, dass der Verkauf des alten Gerätehauses längst beschlossene Sache sei, jetzt gelte es nur noch über den Käufer zu entscheiden. Auch das ehemalige Feuerwehrhaus in Runkel, die Zehntscheune am Schlossplatz, wird infolge des Neubaus aufgegeben.
Ohne weitere Aussprache entschied sich das Parlament deshalb einstimmig für den Vorschlag des Magistrats, dem meistbietenden Oliver Molkenthin den Zuschlag zu geben. Kleiner Trost für den Heimatverein Schadeck: Bürgermeister Bender versprach dem Vorsitzenden, ihm bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für ein Heimatmuseum oder eine Heimatstube zu helfen.
(Rolf Goeckel)
Artikel vom 22.03.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 22.03.2013, 03:03 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.