

Bild: Christine Hykel ist die einzige Frau bei der Kernstadt-Feuerwehr.
Die 1,93 Meter große Frau fährt genau zu Brandeinsätzen oder Autounfällen. Sie sichert Unfallstellen ab und bedient auch mal den Spreizer, um einen Verletzten aus einem Auto zu retten. Und diese Metallschere wiegt so einiges.
Aber den Respekt und die Anerkennung ihrer männlichen Kollegen musste sie sich hart erkämpfen. „Ich stand unter Beobachtung“, sagt sie. „Die Männer wollten sehen, ob ich es auf die Reihe kriege, und ob ich es auch hundertprozentig will.“ Und es gab auch mal spöttische Sprüche oder Bemerkungen.
Aber die skeptischen Stimmen verstummten. Die männlichen Kollegen merken, dass Hykel die Arbeit bei der Feuerwehr wegen der wichtigen Sache macht, und dass ihr keine Aufgabe zu schmutzig oder sie sich zu schade ist.
Den Wunsch zur Feuerwehr zu gehen, hatte sie bereits in der Kindheit. Den fünfwöchigen Grundlehrgang schaffte sie ohne Probleme. „Es war nicht sonderlich schwer, physisch und psychisch durchzuhalten“, sagt sie.
Hykel spielte jahrelang Basketball und war schon immer sehr sportlich. Sie reitet und joggt viel, um ihre Kondition zu halten.
Ambitionen, irgendwann Stadtbrandinspektorin zu werden, hat sie nicht. „Das, was ich mache, macht mir Spaß und ich möchte nichts ändern“, sagt sie. „Mal sehen, ob ich mit 60 immer noch bei der Feuerwehr bin.“ Christine Hykel lacht und steigt aus ihrer Uniform.
Artikel vom 24.04.2013, 00:00 Uhr (letzte Änderung 24.04.2013, 02:56 Uhr)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.