Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Hadamar-Steinbach. Mit einem abwechslungsreichen Programm und dem seltenen Spektakel eines Großen Zapfenstreichs hat die Feuerwehr Steinbach ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert...

Landrat Manfred Michel (Zweiter von links) und Bürgermeister Michael Ruoff (Vierter von links) überreichten dem Feuerwehrvorsitzenden und langjährigen Wehrführer Hans-Josef May den Landesehrenbrief. Die Festdamen Julia Duchscherer (links) und Carina Heep freuten sich mit.
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Landrat Manfred Michel (Zweiter von links) und Bürgermeister Michael Ruoff (Vierter von links) überreichten dem Feuerwehrvorsitzenden und langjährigen Wehrführer Hans-Josef May den Landesehrenbrief. Die Festdamen Julia Duchscherer (links) und Carina Heep freuten sich mit.
 
Die Freiwillige Feuerwehr Steinbach feierte ihren 100. Geburtstag mit einem Festkommers

Wenn ein Verein an seine Gründung vor 100 Jahren erinnert, dann ist das etwas Besonderes. Und zu etwas Besonderem machte die Feuerwehr Steinbach auch den Festkommers zu Beginn ihrer 100-Jahr-Feier. Anders als bei vergleichbaren Anlässen blieben die Ansprachen kurz. Die Feuerwehr setzte lieber darauf, sich als aktives Mitglied der dörflichen Gemeinschaft zu zeigen und ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten, in dem der Große Zapfenstreich eine herausragende Inszenierung war.

Auch Bürgermeister Michael Ruoff, der Schirmherr, ordnete sich in dieses Konzept ein und umriss die Geschichte der Steinbacher Feuerwehr nur kurz. Eine ausführliche Darstellung hatte er für das Festbuch verfasst. Ruoff gab sich überzeugt, dass sein Steinbacher Amtsvorgänger Wilhelm Bausch im Jahr 1913, als er die Wehr gründete und zugleich erster Wehrführer wurde, vor ähnlichen Schwierigkeiten gestanden habe wie heute noch diejenigen, die etwas bewegen wollen. „Auch damals wird es Mahner und Bedenkenträger gegeben haben, die sich raushielten, selbst nicht mitmachen wollten, dafür aber anfängliche Rückschläge oder Misserfolge gerne kommentierten.“ Zudem sei die Steinbacher Gemeindekasse 1913 sicher nicht üppig gefüllt gewesen. Dennoch habe die von 29 Freiwilligen gegründete Feuerwehr ein Jahrhundert Bestand gehabt und sei heute nicht mehr wegzudenken.

Freiwillig

Landrat Manfred Michel hob ebenfalls die Freiwilligkeit hervor. „Es ist eine Freiwilligkeit, die es aber gleichzeitig zur Normalität macht, dass die Feuerwehr an 365 Tagen im Jahr da ist, wenn sie gebraucht wird“, sagte Michel. „Die Feuerwehrleute werfen dabei ihre Gesundheit und noch mehr als das in die Waagschale“, ergänzte Joachim Veyhelmann als Stellvertreter des CDU-Landtagsabgeordneten Helmut Peuser und Kandidat für dessen Nachfolge. Sein SPD-Mitbewerber Peter Rompf erinnerte an die Flutkatastrophe in anderen Teilen des Landes: „Dort kann man sehen, was die Feuerwehr leistet, und das Ganze ehrenamtlich.“

Kreisbrandinspektor Georg Hauch lobte besonders die Frauen, die immer stärker Verantwortung in der Feuerwehr übernähmen und häufig auch die Männer in ihrer Leistungsfähigkeit überflügelten. Stadtbrandinspektor Jürgen Horn erinnerte an den Beitrag der nicht aktiven Partner der Feuerwehrleute sowie der Familien, die immer wieder zurückstecken müssten, um das Ehrenamt zu ermöglichen. An eine weitere Schwierigkeit erinnerte Thomas Schmidt, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands: „Die Menschen sind heute im Beruf stärker eingespannt und mehr unterwegs als früher. Das erschwert die Feuerwehrarbeit.“

Feuerwehr bedeutet aber mehr als Lösch- und Hilfsaufgaben im engeren Sinn. Darauf machten Pfarrer Martin Drechsler und Susanne Reitz-Schneider, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, aufmerksam. „Straßensperrungen bei Prozessionen, Martinsumzug und Beerdigungen, Hilfe beim Pfarrfest und bei vielen anderen Veranstaltungen“, sagte Susanne Reitz-Schneider. Ortsvorsteher Alfons Kemper setzte die Aufzählung der Anlässe fort, bei denen die Feuerwehr die Ortsgemeinschaft und ihre Vereine unterstützt. Zur Untermauerung hatte er Vertreter aller Ortsvereine auf die Bühne mitgebracht, die sich ebenso wie Abordnungen benachbarter Wehren für die Unterstützung durch den Jubiläumsverein bedankten. Die Feuerwehr Ellar hatte auch ihr Blasorchester geschickt, das den Abend musikalisch umrahmte und vor allem beim Großen Zapfenstreich brillierte.

Brandweiher

Doch die übrigen Vereine bedankten sich auch ganz unmittelbar, indem sie das abwechslungsreiche Programm mitgestalteten. Einlagen des Frauenchors Bel Canto, der Tanzgruppe Phantasia und des Männergesangvereins lockerten, moderiert von Wolfgang Zernig, den Kommers auf. Zernig blickte darüber hinaus gemeinsam mit dem Feuerwehrvorsitzenden Hans-Josef May und Wehrführer Thomas Schlosser in die Geschichte der Feuerwehr Steinbach zurück. Da war die Rede vom ersten Brandweiher, der um 1850 herum angelegt wurde, von der ersten Handspritze, die 1859 angeschafft wurde, vor allem aber von der Gründungsversammlung der Feuerwehr am 1. November 1913 im Gasthaus Josef Müller. Theo Wolf, selbst lange Jahre Wehrführer und Vorsitzender, berichtete als Zeitzeuge von einer Übung in den 1930er-Jahren mit dem damals noch neuartigen Löschschaum. Es gab Fotos vom Baubeginn des Feuerwehrhauses 1963 zu sehen, vom zwei Jahre später angeschafften Ford Transit - das erste Feuerwehrauto - und von der umfassenden Renovierung des Feuerwehrhauses im vergangenen Jahr.

Und wie wird es in 25 Jahren, beim nächsten großen Jubiläum, bei der Steinbacher Wehr aussehen? Thomas Schlosser wagte eine Prognose: „50 Leute in der Einsatzabteilung, davon die Hälfte Frauen, und 45 Atemschutzgeräteträger.“

Im Rahmen des Festabends wurden mehrere Feuerwehrmitglieder geehrt und befördert. Hans-Josef May, Feuerwehrvorsitzender und langjähriger Wehrführer, wurde mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Dazu folgt ein eigenständiger Bericht. (vt)

Großartiger Abschluss: Mit einem Großen Zapfenstreich beschloss die Feuerwehr Steinbach ihren Festabend zum 100. Geburtstag. Fotos: Thies
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Großartiger Abschluss: Mit einem Großen Zapfenstreich beschloss die Feuerwehr Steinbach ihren Festabend zum 100. Geburtstag. Fotos: Thies

Artikel vom 10.06.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 10.06.2013, 03:33 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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