Nach einer Woche Einsatz im vom Hochwasser betroffenen Havelberg (Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt) werden die hessischen Helferinnen und Helfer des DRK ausgetauscht. Die ausgeruhten Kräfte werden sich auch in dieser Woche um die Versorgung der Betroffenen und Einsatzkräfte sowie um die weiterhin 100 in Notunterkünften untergebrachten Einwohner kümmern. Insgesamt arbeiten 130 hessische Rotkreuzler aus Alsfeld, Bergstraße, Dieburg, Fulda, Gelnhausen, Groß-Gerau, Hersfeld, Lauterbach, Limburg, Rheingau-Taunus, Schwalm-Eder und Witzenhausen mit den knapp 30 Kollegen aus Stendal zusammen. Neben den Verpflegungs- und Unterkunftsgruppen kümmern sich die Ehrenamtlichen um Fragen der Logistik, um die Registrierung der in den Notunterkünften untergebrachten Havelberger sowie um die Koordination des Gesamteinsatzes. Bereits zu Beginn des Einsatzes vor über einer Woche wurde im Zusammenhang mit der Alarmierung der DRK Landesverstärkung erstmalig die Gruppe „Psychosoziale Notfallversorgung“ (PSNV) alarmiert. Aufgabe der speziell geschulten Einsatzkräfte ist es, Betroffene und Einsatzkräfte zu betreuen. „Sowohl Betroffene als auch Einsatzkräfte wissen es zu schätzen, in dieser außerordentlichen Situationen Hilfe und Zuspruch zu erfahren. Ohne diese Ehrenamtlichen wäre die Situation für alle Beteiligten vor Ort sicher sehr viel schwerer zu verarbeiten.“, so Hannelore Rönsch, Präsidentin des DRK in Hessen. Hannelore Rönsch macht darauf aufmerksam, dass sämtliche Einsatzkräfte ehrenamtlich tätig sind und für die Dauer des Einsatzes von ihren Arbeitgebern freigestellt wurden. „Dafür mein herzlicher Dank!“ Ob ein Einsatz auch über das nächste Wochenende hinaus notwendig ist, werden die nächsten Tage zeigen. „Für den Fall, dass wir die Menschen in Havelberg eine weitere Woche unterstützen müssen, hoffe ich natürlich, dass die Arbeitgeber auch dann wieder bereit sind, ihre Mitarbeiter freizustellen.“ Hintergrund und Zahlen: Aktuell sind immer noch große Teile rund um Havelberg überflutet. Die verschiedenen Maßnahmen zur Schließung der Dammdurchbrüche scheinen erfolgreich gewesen zu sein. Sollten die „alten“ Dämme nun auch noch halten, könnte in den nächsten Tagen das Wasser fallen. Die Straßenlage verbessert sich zunehmend. Aktuell sind 60 Betroffene in einer Turnhalle untergebracht, weitere 29 Personen in einer Schule. Ca. 100 Betroffene werden in der Turnhalle täglich mit 3 Mahlzeiten versorgt. Zurzeit werden insgesamt rund 1.200 Portionen Essen für Betroffene und Einsatzkräfte drei Mal am Tag hergestellt und an diverse Standorte rund um Havelberg verbracht. Aus Hessen sind derzeit 130 Helfer im Einsatz und die Kollegen des DRK-Kreisverbandes Stendal managen die Turnhalle mit ca. 30 Helfern. Gestartet sind am Morgen fünf Helfer der Betreuungsgruppe im DRK-Betreuungszug des Landkreises Limburg Weilburg Harald Wingenbach, Stefan Knopp, Bernd Harder, Marvin und Sascha Kerschbaum. Sie wurden mit den besten Wünschen für einen glücklichen Einsatzverlauf und eine gesunde Heimkehr von DRK-Kreisgeschäftsführer Ulrich Schreiner, dem Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Bad Camberg, Peter Mors, sowie des Zugführers des Betreuungszuges, Frank Scholz, in Marsch gesetzt. Eingesetzt ist das Material der Kräfte vor Ort sowie aus dem Hilfszug in Fritzlar. Getauscht wird jeweils nur die Mannschaft an den Geräten. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die körperliche und nicht zuletzt psychosoziale Belastung der einzelnen Helfer nicht zu groß wird. Das, was im Fernsehen wie eine Katastrophe aussieht, ist es auch vor Ort - und so geht manches Gespräch mit den Betroffenen auch den Helfern sehr nahe und mancher geruchliche, bildliche und definitiv emotionale Eindruck muss verarbeitet werden, wie Ulrich Schreiner am Rande mitteilte. Er freute sich aber, dass der DRK-Landesverband hier ein sehr wachsames Auge auf seine eingesetzten Helfer hat und entsprechend durch frühzeitige Hilfe zur Stelle ist. Schon jetzt liege eine Anforderung vor, so Kreisbereitschaftsleiter Harald Wingenbach, dass weitere Kräfte für die nächste Ablösung benötigt würden. Frank Scholz betont, dass die Einsatzfähigkeit des DRK-Betreuungszuges trotz der Einsätze im Hochwassergebiet sichergestellt ist, da natürlich auch die heimische Versorgung aufrecht erhalten wird. Bad Cambergs Bürgermeister Wolfgang Erk und der erste Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes und Landrat Manfred Michel ließen herzliche Grüße und beste Reisewünsche entbieten, konnten aber leider den Termin nicht persönlich wahrnehmen.

Quelle: DRK Kreisverband Limburg e.V., TEXT + Bilder: Peter Ehrlich
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