Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Waldbrunn-Hausen. Im Mai 1913 schlug die Geburtsstunde der Feuerwehr Hausen. Am kommenden Wochenende wird das 100-jährige Bestehen groß gefeiert ...

Das Organisationsteam der 100-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Hausen freut sich auf die Jubiläumsveranstaltungen. Foto/Repro: Häring
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Das Organisationsteam der 100-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Hausen freut sich auf die Jubiläumsveranstaltungen. Foto/Repro: Häring
 
Freiwillige Feuerwehr Hausen feiert ihr 100-jähriges Bestehen

Seit Wochen sind viele freiwillige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr dabei, alles für das kommende Wochenende zu richten. Am Freitag, 28. Juni, findet ab 19 Uhr mit dem Empfang der Teilnehmer am Kreisfeuerwehrlauf an der Mehrzweckhalle die erste Veranstaltung zum großen 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hausen statt. Anschließend ist ab 20 Uhr Live-Musik mit der Rock-Cover-Band „Sixpash“. Für Samstag, 29. Juni, ist dann ab 20 Uhr der große Festkommers mit Ehrungen und großem Zapfenstreich unter Mitwirkung des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Ellar mit anschließendem Tanz vorgesehen.

Der große Festumzug wird am Sonntag, 30. Juni, ab 13.30 Uhr gestartet. Er führt über Schulstraße, Lahrer Weg, Kirchstraße, Bergstraße, Langstraße - mit anschließendem Aufspielen der mitwirkenden Musikvereine. Schon jetzt haben sich die Musikvereine des Blasorchesters FFW Ellar, des Fanfarenzug FFW Mengerskirchen, den Musikkameraden Oberzeuzheim, des Spielmannszug FFW Wilsenroth und des Fanfarenzug FFW Langenbach angemeldet.

Doch nicht nur das Programm forderte von den Einsatzkräften in den vergangenen Wochen viel Arbeit. Auch ein entsprechendes Festbuch mit den Entwicklungen aus 100 Jahren freiwillige Feuerwehr wurde erstellt. Darin zu lesen unter anderem die Gründung der Wehr im Jahr 1913 am 29. Mai bei „Kaufmanns“. Bis zum ersten Fahrzeug im Mai 1972 sollten nicht nur viele Jahre ins Land ziehen. Auch hatten die vielen Einsatzkräfte viele Einsätze zu bewältigen. Wie aus dem Festbuch zu erfahren ist, wurde im Jahr 1826 eine Polizeiordnung erlassen, die das Feuerlöschwesen in den Gemeinden regelte. Alle Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren mussten sich in einer Pflichtfeuerwehr einfügen, an deren Spitze der Schultheiß, ab 1848 der Bürgermeister, stand.

Wenn es brannte, läutete die Feuerglocke. Alle Pflichtfeuerwehrleute mussten sich dann zur Brandbekämpfung einfinden. Vom letzten Haus an den Ausfallstraßen musste dann ein „Feuerläufer“ in den nächsten Ort laufen, um dort zu alarmieren und Hilfe zu holen.

Spritzenverband

Damals bildete das Kirchspiel, bestehend aus den Orten Hausen, Fussingen Waldernbach, Lahr und Hintermeilingen, einen Spritzenverband. Die gemeinsame Spritze war in Fussingen stationiert. Eine weitere Spritze befand sich in Dorchheim, die bei Großbränden auch im Kirchspiel Lahr eingesetzt wurde.

Im Jahr 1846 kam es dann zu den ersten Gründungen von freiwilligen Feuerwehren in den Städten. Am 28. Juli 1872 schlossen sich diese in Wiesbaden zum Nassauischen Feuerwehrverband zusammen. Ab 1900 bildeten auch die Männer auf dem Land freiwillige Feuerwehren.

Im Jahr 1904 wurde in Hausen die erste Handpumpe angeschafft. Sie musste von sechs Feuerwehrmännern bedient werden. Diese Pumpe wurde am Anfang mit der Hand gezogen, später wurde sie mit Pferdekraft bewegt. Als 1913 die Hausener Wehr gegründet wurde, stand als erster Kommandant Matthias Göbel der Wehr mit seinen 35 Einsatzkräften voran. Auch im Festbuch zu lesen sind Verordnungen, die in dieser Form heute kaum durchzuführen wären. Darunter „Die Entschuldigung wegen Fehlens und Zuspätkommens bei Übungen oder Bränden müssen schriftlich innerhalb der nächsten 24 Stunden bei dem Kommandanten unter Angabe eines Grundes angebracht werden. Als Entschuldigung gelten in der Regel nur unvermeidliche Ortsabwesenheit und ärztlich bescheinigte Krankheit.“

Schon ein Jahr nach der Gründung war ein erster Großbrand zu bekämpfen. Das Anwesen Gundermann ging in Flammen auf. Auch früher gab es schon das Problem des Hochwassers. Durch einen plötzlichen Wolkenbruch im Jahre 1941 stieg der Lasterbach innerhalb kurzer Zeit so stark an, dass es zu einer großen Überschwemmung im Dorf kam. So wurden beispielsweise zwei riesige Basaltblöcke an der oberen Brücke von den Fluten weggerissen. Beim Anwesen Johann Lahr (Hänneweimer) stand das Wasser bis zu den Fensterbänken.

Im Mai 1972 erhielt die Wehr ihr erstes Feuerwehrauto, einen Ford Transit TSF. Durch die Gründung einer Jugendfeuerwehr am 1. September 1972 wurden erstmals jüngere Mitglieder ausgebildet. In ihr sind heute zehn Mädchen und Jungen aktiv und 2012 wurde eine Kinderwehr gegründet. Bei den Aktiven versehen derzeit 19 Frauen und Männer ihren Dienst. (Klaus-Dieter Häring)

Auch zum 50-jährigen Bestehen gab es 1963 ein großes Fest. Auf unserem Foto die damals bei Feierlichkeiten üblichen Festdamen. Foto/Repro: HäringBild:
Auch zum 50-jährigen Bestehen gab es 1963 ein großes Fest. Auf unserem Foto die damals bei Feierlichkeiten üblichen Festdamen. Foto/Repro: Häring

Artikel vom 27.06.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 27.06.2013, 03:42 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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