Mittelhessen.de Weinbach-Gräveneck. Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Bulldogge Shanta hat diesem Ruf alle Ehre gemacht. In der Nacht zu Donnerstag hat die dreijährige Hundedame drei Menschen das Leben gerettet ...

Bulldogge Shanta erholt sich auf dem Balkon von ihrer Heldentat. Hätte die dreijährige Hundedame nicht angeschlagen, hätte sich Familie Oesterling womöglich nicht mehr rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit bringen können. (Foto: Naumann)
Bild:
Bulldogge Shanta erholt sich auf dem Balkon von ihrer Heldentat. Hätte die dreijährige Hundedame nicht angeschlagen, hätte sich Familie Oesterling womöglich nicht mehr rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit bringen können. (Foto: Naumann)

Weil der Hund anschlägt, kann sich eine dreiköpfige Familie vor Feuer in Sicherheit bringen

Gegen 3.20 Uhr schlägt Shanta an. Immer wieder winselt und bellt der Hund der Familie Fritsch. Alexandra Fritsch wird wach und glaubt im ersten Moment, dass Einbrecher im Haus sein könnten. "Ich wurde wach, richtete mich im Bett auf und sah dann, wie Shanta Richtung Fenster blickte und Laut gab. Da konnte ich flackerndes, warmes Licht sehen", erzählt die 39-jährige Mutter zweier Jungen.
Shanta rettet Leben

Sofort geht sie zum Fenster, sieht, dass Gartenmöbel, der Carport und das Erdgeschoss des Nachbarhauses in Flammen stehen. Alexandra Fritsch eilt die Treppe hinunter, rennt zum Nachbarhaus, klingelt Sturm und ruft nach ihren Nachbarn. Im Obergeschoss schlafen Britta Oesterling und ihre beiden 15-jährigen Kinder Mona und Miles.

In diesem Haus in der Lahnstraße hat es in der Nacht zu Donnerstag gebrannt. (Foto: Naumann) | Foto: Naumann
Bild:
In diesem Haus in der Lahnstraße hat es in der Nacht zu Donnerstag gebrannt. (Foto: Naumann) | Foto: Naumann)

Familie Oesterling hat alles verloren, dank Shanta ist ihnen aber nichts passiert

Mona Oesterling wird zuerst wach. Sie weckt ihren Bruder und läuft ins Schlafzimmer, um ihre Mutter zu wecken. Im Erdgeschoss steht das Wohnzimmer bereits in Flammen. Die Türen zum Wohnzimmer und zur gegenüberliegenden Küche sind geschlossen. Dichter Rauch quillt durch die Ritzen ins Treppenhaus. Britta Oesterling greift sich noch ihr Mobiltelefon und flüchtet mit ihren Kindern aus dem Haus. "Wir waren kaum draußen, da habe ich den Notruf abgesetzt", sagt die 48-Jährige. Nachbarn eilen mit Feuerlöschern herbei, können aber nicht mehr eingreifen. Das Feuer lodert zu stark. "Es war ein ohrenbetäubender Lärm - Kunststoffplatten knackten, Scheiben zerbarsten - es ging alles sehr schnell", erinnert sich Britta Oesterling.

Familie Oesterling ist schon im Freien, als der Rauch im Treppenhaus dichter wird und die dort montierten Rauchmelder anschlagen. Die Feuerwehr trifft rasch ein und beginnt, zu löschen.

"Die Zeit zwischen dem Notruf von Britta und dem Eintreffen der Feuerwehr kam mir wie eine Ewigkeit vor, Minuten wurden zu Stunden", erzählt Nachbarin Alexandra Fritsch. Es sei ihr selbst richtig schlecht gegangen. "Ich hatte Angst. Wenn man so etwas im Fernsehen sieht, ist alles sehr weit weg - aber wenn man es selbst erlebt ..."

Nachdem das Feuer gelöscht ist, wird schnell klar, dass Familie Oesterling alles verloren hat. Das Obergeschoss bleibt zwar vom Feuer verschont, doch der giftige Rauch hat sich durch alle Räume gefressen und alles zerstört. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 100 000 Euro. Warum das Feuer in der Lahnstraße ausgebrochen ist, konnten Polizei und Feuerwehr am Donnerstag noch nicht sagen. Die Ermittlungen dauern an.



Auf 100 000 Euro schätzt die Polizei den Schaden, die Ursache ist noch unklar

"Viele Dinge im Wohnzimmer, die für mich einen ideellen Wert hatten, sind unwiderruflich vernichtet worden. Unter anderem sehr viele Erinnerungsstücke und Bilder", sagt Britta Oesterling rund zehn Stunden nach dem Brand. "Ich bin jetzt platt, müde und noch immer geschockt, alles ist kaputt. Aber wichtig ist, dass meinen Kindern und mir nichts passiert ist. Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn Shanta nicht angeschlagen hätte", sagt die 48-Jährige. Für ihre Retterin wolle sie sich noch etwas einfallen lassen "Sie hat sich mehr als einen großen Kringel Fleischwurst verdient."

Alexandra Fritsch ist stolz auf ihren Hund. "Wir haben Shanta als Welpen bekommen. Eigentlich waren wir zuerst nur die Pflegestelle", erzählt Fritsch. Shanta wurde in Essen vom Tierschutzverein befreit und kam über eine Freundin von Alexandra Fritsch nach Gräveneck. Die amerikanische Bulldogge sollte vermittelt werden, doch Familie Fritsch schloss die verschmuste Hündin schnell in ihr Herz.

Shanta liegt am liebsten auf dem Sofa. Da bleibt kaum Platz für Alexandra Fritsch, ihren Mann oder die Kinder. Die Hundedame mag es kuschelig und wird gerne ausgiebig gestreichelt. Außerdem geht die Hündin gerne schwimmen, ist eine ausgezeichnete Leinengängerin, mag Kinder, andere Hunde und sogar Katzen. Wer sich nicht in Acht nimmt, wird von Shanta "feucht geküsst".

Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2013
Dokument erstellt am 11.07.2013 um 19:22:00 Uhr
Letzte Änderung am 15.07.2013 um 18:02:38 Uhr

Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.

Zurück

Nächste Termine

11. Mai. 2024
00:00 Uhr
Lehrgang Truppführer
15. Mai. 2024
19:00 Uhr - 21:00 Uhr
Sitzung UAG "Festbuch 50 Jahre KFV"
18. Mai. 2024
10:30 Uhr -
Treffen der Ehren- und Altersabteilungen (Veteranentreffen)
18. Mai. 2024
10:30 Uhr -
Treffen der Ehren- und Altersabteilungen (Veteranentreffen)
18. Mai. 2024
14:00 Uhr - 16:00 Uhr
Verbandsversammlung KFV
22. Mai. 2024
18:00 Uhr - 20:00 Uhr
NFV - Vorstandssitzung
23. Mai. 2024
20:00 Uhr - 22:00 Uhr
Sitzung AK "50 Jahre KFV"
24. Mai. 2024
00:00 Uhr
Lehrgang CSA-Träger
25. Mai. 2024
00:00 Uhr
HJF - Delegiertentag
25. Mai. 2024
00:00 Uhr
Lehrgang Erste-Hilfe