Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Selters-Münster Wenn Feuerwehren üben, dann geht es auch darum, mögliche Fehler zu erkennen und abzustellen. Bei einer Übung der Selterser Feuerwehren ist eine solche Fehlerquelle entdeckt worden: Falls es nahe der Grube „Lindenberg“ mal brennen sollte, gibt es große Probleme mit der Wasserversorgung ...

Die vier Feuerwehren der Gemeinde Selters übten am Donnerstagabend nahe der Grube „Lindenberg“ in Münster. Foto: Klöppel
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Die vier Feuerwehren der Gemeinde Selters übten am Donnerstagabend nahe der Grube „Lindenberg“ in Münster. Foto: Klöppel

Probleme mit der Wasserversorgung nahe der Grube in Münster

Die Feuerwehren der Gemeinde Selters brauchen dringend eine neue Möglichkeit, im Brandfall nahe der Grube „Lindenberg“ direkt Wasser entnehmen zu können. Dies wurde bei einer Großübung am Donnerstagabend deutlich, an der 73 Feuerwehrleute der vier Selterser Ortsteilwehren sowie der Kollegen aus Weyer und Villmar teilgenommen hatten.

Wie Gemeindebrandinspektor Ulrich Stath berichtete, gebe es zwar direkt an den bewohnten Grubengebäuden an einem Trinkwasserpumpwerk einen Saugstutzen als Entnahmemöglichkeit für Löschwasser. Doch das Gesundheitsamt habe der Feuerwehr die weitere Nutzung aus hygienischen Gründen untersagt. Dort werde, wie Stath berichtete, die Gefahr gesehen, dass durch die Entnahme des Wassers durch die Feuerwehr Keime ins Trinkwasser gelangen könnten. Die Großübung habe aber, wie der Gemeindebrandinspektor im Anschluss erklärte, gezeigt, dass der Aufbau einer Löschwasserversorgung zum Laubusbach zuviel Zeit koste und Personal beanspruche.

Gelungene Übung

Sein Stellvertreter Theo Neckermann bezweifelt auch, ob der Laubusbach an dieser Stelle überhaupt im Sommer genügend Wasser bietet. Allein 50 Minuten hat es, wie Stath stoppte, gedauert, bis über die Bachverbindung das erste Löschwasser am Einsatzort angekommen sei. Für den Aufbau des 700 Meter langen Schlauchnetzes seien 15 Leute gebunden gewesen. Denn es habe ein extrem großer Höhenunterschied vom Bach zur Grube überwunden werden müssen, die 75 Höhenmeter über dem Gewässer liege.

Der steile Anstieg führte in den Schläuchen auch zu einem Druckverlust von 17  Bar. Folglich mussten die Aktiven auf der Strecke noch mehrere Verstärkerpumpen ins Schlauchsystem einbauen, damit oben ein ordentlicher Strahl zur Bekämpfung des Feuers herauskam.

Die Einsatzfahrzeuge hatten zwar zusammen 6900  Liter Löschwasser an Bord, aber das reiche bei drei Strahlrohren, wie Stath erläuterte, nur für zehn Minuten. Die Einsatzleitung könne im Notfall die Fahrzeuge zwar wieder wegschicken, um neues Wasser zu holen, doch das koste die Feuerwehr ebenfalls nicht unerhebliche Zeit. Schließlich könne es ja auch mal tagsüber zu einem Einsatz kommen, wenn viele Aktive bei der Arbeit und somit nicht verfügbar seien.

Ulrich Stath meinte, man müsse sich mit der Süwag und der Gemeinde einmal zusammensetzen, um baldmöglichst eine Lösung für das Problem zu finden.

Mit der Leistung der Einsatzkräfte bei der Übung war der Gemeindebrandinspektor aber sehr zufrieden. Schon sechs Minuten nach der vorher angekündigten Alarmierung war das erste Einsatzfahrzeug aus Haintchen am Brandort, kurz danach auch das aus Münster.

Angenommen worden war, dass eine Werkstatt der Grubengebäude bei Schweißarbeiten in Brand geraten ist. Es ging bei der Übung aber nicht nur um Brandbekämpfung. Es mussten im Rauch mit Atemschutz in der Halle zusätzlich zwei Vermisste gesucht werden.

Unverständnis

Die beteiligten Wehren wussten zwar vorher, wann und wo die Großübung stattfinden würde, aber nicht, was sie genau vor Ort erwartet. Also musste die Feuerwehrführung sich einen raschen Überblick von der Situation vor Ort verschaffen und dann zügig, aber auch überlegt die Feuerwehrkameraden aufteilen.

Ein Teil der Aktiven baute die Löschwasserversorgung auf, andere bildeten den Löschtrupp. Die Vermissten waren schnell gefunden und konnten somit gerettet werden.

Den Sinn der Sperrung des Saugstutzens für Feuerwehrzwecke konnten die anwesenden Feuerwehrleute nicht so recht nachvollziehen. Neckermann meinte, dass er keinen Fall kenne, dass einem Bürger durch auf diesem Wege verursachte Keime ein gesundheitlicher Schaden entstanden sei. Die Pumpanlage könne ja nach einem solchen Einsatz auch wieder desinfiziert werden. rok

Artikel vom 21.09.2013, 04:00 Uhr (letzte Änderung 23.09.2013, 03:46 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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