News der Nassauischen Neue Presse
Brechen-Niederbrechen. Bei Einsätzen der Feuerwehr auf der A 3 kommt es oft auf Minuten an, und hier könnte sich Wesentliches verbessern, wenn es nach den Vorstellungen der Brechener Wehr geht ...

Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

... «Man stelle sich einen Unfall mit verletzten Menschen in Höhe von Lindenholzhausen in Fahrtrichtung Köln vor», beschreibt der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Dieter Martin ein mögliches Szenario. Die derzeit zuständige Feuerwehr Limburg fährt in Fahrtrichtung Frankfurt zunächst an der Unfallstelle vorbei, wendet an der nächstmöglichen Ausfahrt auf die andere Autobahnseite, um dann wieder einige Kilometer zurück in Richtung Limburg zu fahren, um so an die Unfallstelle zu gelangen. Die Brechener Feuerwehrleute könnten aber viel schneller da sein

Diese Möglichkeit verschafft ihnen die Notzufahrt Niederbrechen, die per befestigten Straßen in beiden Richtungen ein Auf- und Abfahren mit den Feuerwehrfahrzeugen der Gemeinde zulässt.

Dies leuchtet ein, und daher beschäftigt sich auch der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Brechen am Montag mit diesem Thema. Wie Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos) erläutert, geht es um das in Gang setzen eines Verfahrens, das den Feuerwehren der Gemeinde Brechen einen Streckenabschnitt der Autobahn 3 zuweist, um dort bei Unfällen Hilfe leisten zu können.

Logisch: Bei Brand- und Katastrophenfällen kann nicht jeder zum Ort des Geschehens eilen und dort Initiativen ergreifen. Vielmehr ist die Hilfeleistung per Landesverordnung eindeutig geregelt. Man stelle sich das «Gewusel» an einem Unfallort vor, wenn 20 Feuerwehren einträfen, sich letztlich gegenseitig behindern würden. «Die Regulierungen müssen aber praktikabel sein», meint dazu Gemeindebrandinspektor Markus Schütz, der auch auf sich ändernde Verhältnisse hinwies, auf die es zu reagieren gelte. «Oberste Prämisse für uns Feuerwehrleute ist es, so schnell und effektiv wie möglich Hilfe zu leisten. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Dafür stehen wir ein», machte Schütz die Haltung aller Feuerwehrleute deutlich. Doch diesen Grundsatz sieht er seit einiger Zeit im Brechener Autobahnbereich als nicht mehr haltbar an.

Wehrführerausschuss befürwortet das Ganze

Der Wehrführerausschuss ist demzufolge der Überzeugung, dass die Feuerwehren der Gemeinde Brechen zu einer erheblichen Reduzierung der Hilfsfristen im Autobahnabschnitt von Bad Camberg (Kilometer 124,1) bis Limburg-Süd (Kilometer 109) – dieser Abschnitt liegt derzeit noch im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehren Bad Camberg und Limburg – beitragen können. Denn durch die räumliche Nähe zu den Notauffahrten Niederbrechen ist das Eintreffen der Feuerwehren Brechen an den Einsatzstellen auf der Autobahn bei Brand- und Hilfeleistungseinsätzen deutlich früher zu gewährleisten.

Sollte dieser Einsatzbereich vom Regierungspräsidium (RP) Gießen zugeteilt werden, ergäbe sich ein zusätzlicher erfreulicher Aspekt, nämlich die Mehrzuteilung von Lehrgängen an die Feuerwehrleute Brechens, die damit ihr Leistungsniveau weiter steigern würden, was auch bei Einsätzen auf Gemeindegebiet den Brechener Bürgern zugute käme.

Aus dem primären Interesse einer schnellen und effektiven Hilfeleistung für Verletzte hat der Ausschuss nun bei der Gemeinde – so ist der Gang des Verfahrens – den Antrag gestellt, dem Antrag an das Brandschutzreferat beim RP Gießen auf Zuweisung der erwähnten Autobahnabschnitte zuzustimmen. Wie Wehrführer Niederbrechen Dietmar Giesen betont, würde die Zuweisung allen Brechener Bürgern durch die verbesserte Ausbildung und größere Routine ihrer Feuerwehrleute zum Vorteil gereichen.

Langfristig sieht er auch den Gemeindehaushalt entlastet, denn zusätzliche, gebührenpflichtige Einsätze kommen diesem zugute. Für die Feuerwehrleute schaut auch etwas dabei heraus, nämlich eine gesteigerte Akzeptanz bei den Brechener Bürgern. wu

Einsatzstärke am Tag ist sichergestellt

Brechen. Sollte die Brechener Feuerwehr mit einem Abschnitt der Autobahn betraut werden, kommen ein größeres Einsatzspektrum und zusätzliche Belastungen sowohl auf die Feuerwehr, als auch auf die Gemeinde zu.

So muss die örtliche Aus- und Fortbildung modifiziert und angepasst werden, es sind zusätzliche Sicherheits- und Absperrmaßnahmen für die Autobahn zu erwarten, deren Anschaffung sich auf den Gemeindeetat niederschlagen. Insbesondere verfügen die Brechener Feuerwehren nach Überprüfung durch den Wehrführerausschuss über die erforderlichen Tageseinsatzstärken (6 bis 18 Uhr), so dass auch im seltenen Fall paralleler Einsätze auf der Autobahn und auf Gemeindegebiet beide Einsatzorte versorgt werden können.wu

Letzte Informationen an Ort und Stelle (von links): Dieter Martin (stellvertretender Gemeindebrandinspektor), Martin Arnold, Dietmar Giesen (Wehrführer Niederbrechen), Bürgermeister Werner Schlenz und Gemeindebrandinspektor Markus Schütz. Foto: wuLetzte Informationen an Ort und Stelle (von links): Dieter Martin (stellvertretender Gemeindebrandinspektor), Martin Arnold, Dietmar Giesen (Wehrführer Niederbrechen), Bürgermeister Werner Schlenz und Gemeindebrandinspektor Markus Schütz. Foto: wu

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