Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Runkel-Steeden. Die Ära von Wehrführer Ranzauer geht laut Beschluss der Steedener Feuerwehr in die nächste Runde – voraussichtlich aber die letzte ...
Bürgermeister Friedhelm Bender (links) und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld (rechts) freuten sich über die Wahl von Harald Ranzauer zum Wehrführer und Ersten Vorsitzenden des Feuerwehrvereins. Foto: Schäfer
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Bürgermeister Friedhelm Bender (links) und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld (rechts) freuten sich über die Wahl von Harald Ranzauer zum Wehrführer und Ersten Vorsitzenden des Feuerwehrvereins. Foto: Schäfer

Steedener Wehrführer hängt weitere fünf Jahre dran

Harald Ranzauer, Erster Vorsitzender und Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Steeden, ist in der Jahreshauptversammlung für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Er kündigte an, dass dies seine letzte Amtszeit sein wird, sei er doch schon seit 20 Jahren an der Spitze der Wehr. Zuvor war er ein Jahrzehnt Jugendleiter und zwei Jahre stellvertretender Wehrführer und stellvertretender Vorsitzender.

Ein weiteres Thema war die Sorge um ausreichend Nachwuchs. Ranzauer und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld erhoffen sich viel von der kreisweit geplanten Werbeaktion für neue Feuerwehrleute. Ranzauer: „Wir müssen unbedingt etwas unternehmen angesichts der Altersstruktur.“

Die Steedener Wehr hatte laut Ranzauer 2013 „ein erfreulich entspanntes Jahr“, was die Einsätze betraf. Lediglich zu einem Verkehrsunfall in Kerkerbach und zu einem Küchenbrand in Dehrn mussten die Floriansjünger ausrücken. Er kritisierte ebenso wie Schuld die veränderte Alarmierungs- und Ausrückordnung des Landes Hessen (AAO), die auch in der Aussprache noch einmal heftig von Vereinsmitglied Reiner Kilian verurteilt wurde. Die AAO sieht vor, dass im Falle eines Brandes oder Einsatzes, und sei er auch noch so klein, innerhalb von zehn Minuten Hilfe geleistet werden müsse. Dies sei nahezu unmöglich, hätten doch die meisten Feuerwehrleute ihren Arbeitsplatz nicht vor Ort. Immer öfter müssten bei Einsätzen mehrere Wehren zum Einsatz gerufen werden. Stadtbrandinspektor Schuld informierte, dass es „hinter den Kulissen“ schon Gespräche mit dem Innenministerium gebe, um Abschwächungen der Regelungen zu erreichen.

Die Steedener Feuerwehr hat derzeit 264 Mitglieder, davon 63 Frauen. 15 Mitglieder sind aktive Feuerwehrleute; in der Jugendfeuerwehr, der nach wie vor kein Jugendfeuerwehrwart vorsteht, sind zwei Mädchen und sechs Jungen aktiv, so der stellvertretende Wehrführer Siegfried Brömel. Die Jugendlichen beteiligten sich eifrig an der „Aktion saubere Flur“, am Sommerfest und sammelten Weihnachtsbäume ein.

Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) dankte der Steedener Feuerwehr im Namen der Stadt für ihren ehrenamtlichen Einsatz. „Das Ehrenamt verkommt immer mehr, und der Egoismus der Leute tritt immer mehr in den Vordergrund“, bedauerte Bender. Er wolle selbst dazu beitragen, nach Mitteln und Wegen zu suchen, neue Feuerwehrleute zu finden. Die Stadt Runkel habe letztes Jahr viel Geld in die Ausrüstung der Feuerwehr gesteckt. Es müsse jedoch auch Menschen geben, die Fahrzeuge und Geräte bedienen könnten. Schrecklich sei die Vorstellung: „Stell die vor, es brennt und keiner geht hin“. Hauptberufliche Feuerwehrleute kämen angesichts der finanziellen Situation der Stadt gar nicht in Frage. Die Zeit sei vorbei, in der die Menschen auf die Vereine zukommen. „Es heißt umgekehrt handeln“, stellte der Bürgermeister fest.

Ranzauer hofft auf eine rege Teilnahme der Bevölkerung am 29. Juni, wenn die Wehr auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus ihren 80. Geburtstag feiert. Zudem werde es auch in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt der Feuerwehr geben. „Solche Veranstaltungen mitten im Ort sind wichtig, um die Dorfgemeinschaft zu stärken“, so Ranzauer. Horst Freitag, der zusammen mit Christian Ax die Kasse der Feuerwehr geprüft hatte, lobte die „vorbildliche Kassenführung“ von Kassierer Michael Kilb. Zu neuen Kassenprüfern wurden Reiner Kilian und Bernhard Ax gewählt. (schp)

Artikel vom 22.03.2014, 03:00 Uhr (letzte Änderung 22.03.2014, 03:33 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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