Villmar. Über 140 Feuerwehrmänner und -frauen haben bei den Feuerwehrleistungsübungen des Landkreises Limburg-Weilburg ihr Können unter Beweis gestellt. Die besten Teams waren am Ende mit gleicher Punktzahl Obertiefenbach III und Werschau I ...

Bild: Nicht nur das Löschen, sondern auch das Bergen einer "bewusstlosen Person" gehört zu den Aufgaben, die nicht nur die Feuerwehr Weinbach absolvieren muss. (Foto: Will)

140 Männer und Frauen absolvieren Leistungsübungen auf Kreisebene

Die Straße vor der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Villmar war am Sonntagvormittag kaum wiederzuerkennen: dutzende Feuerwehrwagen mit Blaulicht, ausgerollte Wasserschläuche, laute Rufe, Wasserpfützen und ein "bewusstloser Mensch" im Wohnzimmer eines Hauses.

Das "Haus" hatte jedoch keine Wände oder Fenster, sondern bloß eine Eingangstür und Begrenzungen in Form von flattrigem Absperrband - und auch der bewusstlose Bewohner stellte sich bei genauerem Hinsehen als eine Puppe heraus.

Dieser Aufbau gehörte zum praktischen Teil der Feuerwehrleistungsübungen des Kreises. Von 6.30 Uhr bis zur Siegerehrung am Mittag stellten die Feuerwehren Niederhadamar, Dauborn, Werschau I und II, Rückershausen I und II, Obertiefenbach I, II und III, Elkerhausen, Kirberg, Elbtal, Haintchen, Runkel I und II, Weinbach und Neesbach ihre Fähigkeiten unter Beweis.

Diese jährlich stattfindenden Übungen sollen das Wissen in Theorie und Praxis festigen und den allgemeinen Leistungsstand der Feuerwehrleute anheben. Außerdem besteht für jeden Teilnehmer die Möglichkeit, das eiserne, bronzene, silberne oder goldene Leistungsabzeichen zu erhalten - die Mannschaften können sich das bronzene, silberne oder goldene Abzeichen erkämpfen.

"Beim praktischen Teil wird vor allem die Einsatztaktik im Falle eines wirklichen Brandes geübt", erklärte Bernd Rompel, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg. "Wir haben hier einen simulierten Wohnhausbrand mit einer bewusstlosen Person, die gerettet werden muss." Das alles funktionierte allerdings nur kriechend, weil der fiktive Brandqualm dick an der Decke des Raumes hing. Das "in Brand geratene Haus" wurde gelöscht; dafür musste aber zuerst noch eine Mauer mit Hilfe einer beigeholten Leiter erklommen werden.

Die neunköpfigen Feuerwehrgruppen hatten für diesen Übungsfall siebeneinhalb Minuten Zeit, die sechsköpfigen Feuerwehrstaffeln achteinhalb. Alle Fehler wurden zu Strafpunkten umgewandelt und später mit dem theoretischen Teil zu einem Gesamtergebnis verrechnet. Der theoretische Teil bestand aus zwei Fragebögen, die vor und nach der praktischen Übung ausgefüllt werden mussten. Die Punkte des ersten Fragebogens zählten für das Abschneiden der Mannschaft. Mit dem zweiten Fragebogen konnten die Teilnehmer ihre Einzelabzeichen erlangen. Außerdem gab es noch eine Knotenübung, die vor den Schiedsrichterteams gelöst werden musste.

Den gesamten Vormittag verbrachten die Feuerwehrmänner und -frauen mit den Fragebögen und der praktischen Übung, bis die Siegerehrung am späten Mittag stattfand.

Auch der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD), der Villmarer Bürgermeister Arnold-Richard Lenz (SPD), der Beselicher Bürgermeister Michael Franz (parteilos) sowie die Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Schabedoth (SPD) und Markus Koob (CDU) beglückwünschten die Feuerwehrleute zu ihren Leistungen. Gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Georg Hauch und dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt, überreichten sie die Pokale und Urkunden an die Mannschaften.

Obertiefenbach III und Werschau I teilen sich punktgleich den ersten Platz

Das Gruppenabzeichen Gold holten die Wehren Obertiefenbach I, II und III, Werschau I und II, Rückershausen I und II, Niederhadamar, Neesbach, Dauborn, Elkerhausen, Weinbach, Haintchen, Elbtal und Runkel II. Silber gab es für die Mannschaften Runkel I und Kirberg.

Die beiden besten und punktgleichen Feuerwehrmannschaften Obertiefenbach III und Werschau I teilen sich nicht nur den ersten Platz der Feuerwehrleistungsübung des Kreises, sondern dürfen an den nächsten Leistungsübungen auf der Bezirksebene teilnehmen. Diese finden am 28. Juni - sozusagen vor der Haustür - im Kreis Limburg-Weilburg statt.


Bild: Rennen mit der Leiter zum "in Brand geratenen Haus": die Feuerwehrleute aus Rückershausen. (Foto: Will)

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Dokument erstellt am 25.05.2014 um 18:22:00 Uhr
Letzte Änderung am 25.05.2014 um 19:09:52 Uhr

KFV: [Hier] in unserer Bildergalaerie findet man weitere Bilder von den Leistungsübungen.

Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.