Limburg. «Okay, Feuer gelöscht, Übung beendet, Rückzug antreten», gibt der Überwachungstechniker über sein Mikrofon durch. Die beiden Feuerwehrmänner können endlich frische Luft eintatmen ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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... Gerade haben sie den kleinen Brandraum verlassen, wo sie eben noch auf engstem Raum ein – simuliertes – Feuer gelöscht haben. Das Ganze unter sehr hohen Temperaturen – da kommt ein kühlendes Mineralwasser gerade recht.
Ort des Geschehens ist die so genannte mobile Brandsimulationsanlage auf dem Hof der Feuerwache Limburg. Das Land Hessen hat den 14 Meter langen, umgebauten Sattelauflieger für eine Woche nach Limburg geschickt, damit die Atemschutzgeräteträger in der Praxis den Ernstfall trainieren können.
«Es ist unglaublich, was hier von den jungen Damen und Herren geleistet wird», sagte Landrat Manfred Michel (CDU) auch im Beisein des Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung (SPD) und Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Insgesamt rund 850 Atemschutzgeräteträger gibt es in den 109 Feuerwehren des Landkreises. Bedingt durch die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit der Anlage können 324 Einsatzkräfte sich bei der 15-minütigen Übungseinheit fortbilden. Wie Kreisbrandmeister Thomas Schmidt sagte, ergänzt diese «Heißausbildung» den jährlich vorgeschriebenen Durchgang auf der Atemschutzübungsanlage des Kreises und vermittelt auch die im Brandhaus der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel vermittelten Kenntnisse. Kreisbrandinspektor Georg Hauch ergänzte, dass diese Art der Ausbildung benötigt werde, «um die Sicherheit unserer Einsatzkräfte zu gewährleisten». Da Brandeinsätze vielerorts selten geworden seien, «können die Feuerwehrangehörigen ihre Erfahrungen nur in dieser Form machen».
Betreut werden die Atemschutzgeräteträger durch die ehrenamtlich tätigen Kreisausbilder des Landkreises. Es ist ein Vollzeit-Job, denn die Atemschutzgeräteträger werden fast durchgehend zwischen 12 bis 22 Uhr durch die Anlage geschleust. Es sind verschiedene Belastungen, denen die Frauen und Männer während des Durchlaufs ausgesetzt werden. Dazu gehören Dunkelheit, Rauch, Geräusche wie Schreie und Hilferufe, Hitze und Flammen. Also Belastungen, die die Physis und die Psyche der Einsatzkräfte auf das Äußerste fordern.
Gleich zu Beginn müssen die Floriansjünger über einen brennenden Treppenabgang in die vernebelte Anlage einsteigen und ihr Können bei der Brandbekämpfung unter Beweis stellen. Gerade in einer solchen Situation, die einem echten Gebäudebrand sehr ähnlich ist, wird ein so genannter «Flash-Over» über den Köpfen gezündet, also eine explosionsartige Durchzündung heißer, sich unter der Decke befindlicher Rauchgase. Temperaturen von über 800 Grad Celsius treten auf, denen man nur durch eine umsichtige und am Boden kriechende Vorgehensweise entgehen kann. Und auch dort beträgt die Temperatur noch immerhin rund 200 Grad Celsius.
Wichtig ist auch der richtige Umgang mit der Flammschutzkleidung. Nur wenn der Anzug richtig sitzt, nur wenn Handschuhe, Flammschutzhaube, Atemschutzmaske und Helm der rund 25 Kilogramm schweren Schutzausrüstung richtig angelegt sind, können Brandverletzungen vermieden werden. Oberste Priorität hat deshalb auch gegenseitiges Helfen und Kontrollieren der Ausrüstung.
Initiiert wurde die flächendeckende Ausbildung der Atemschutzgeräteträger durch das hessische Innenministerium, das die Anlage bereits in früheren Jahren für die Feuerwehren in Hessen angemietet hat. Verantwortlich für die Organisation auf Landesebene ist der Brandschutzdezernent beim Regierungspräsidium, Dr. Thomas Stumpf, der sich ebenfalls vom Erfolg der Maßnahme überzeugte. bra
Knallhartes Training für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren des Kreises Limburg-Weilburg: In der so genannten mobilen Brandsimulationsanlage durften sie den Ernstfall trainieren und unter anderem auf beengtem Raum verschiedene Brände löschen. Fotos: Braun (2)
Ort des Geschehens ist die so genannte mobile Brandsimulationsanlage auf dem Hof der Feuerwache Limburg. Das Land Hessen hat den 14 Meter langen, umgebauten Sattelauflieger für eine Woche nach Limburg geschickt, damit die Atemschutzgeräteträger in der Praxis den Ernstfall trainieren können.
«Es ist unglaublich, was hier von den jungen Damen und Herren geleistet wird», sagte Landrat Manfred Michel (CDU) auch im Beisein des Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung (SPD) und Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Insgesamt rund 850 Atemschutzgeräteträger gibt es in den 109 Feuerwehren des Landkreises. Bedingt durch die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit der Anlage können 324 Einsatzkräfte sich bei der 15-minütigen Übungseinheit fortbilden. Wie Kreisbrandmeister Thomas Schmidt sagte, ergänzt diese «Heißausbildung» den jährlich vorgeschriebenen Durchgang auf der Atemschutzübungsanlage des Kreises und vermittelt auch die im Brandhaus der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel vermittelten Kenntnisse. Kreisbrandinspektor Georg Hauch ergänzte, dass diese Art der Ausbildung benötigt werde, «um die Sicherheit unserer Einsatzkräfte zu gewährleisten». Da Brandeinsätze vielerorts selten geworden seien, «können die Feuerwehrangehörigen ihre Erfahrungen nur in dieser Form machen».
Betreut werden die Atemschutzgeräteträger durch die ehrenamtlich tätigen Kreisausbilder des Landkreises. Es ist ein Vollzeit-Job, denn die Atemschutzgeräteträger werden fast durchgehend zwischen 12 bis 22 Uhr durch die Anlage geschleust. Es sind verschiedene Belastungen, denen die Frauen und Männer während des Durchlaufs ausgesetzt werden. Dazu gehören Dunkelheit, Rauch, Geräusche wie Schreie und Hilferufe, Hitze und Flammen. Also Belastungen, die die Physis und die Psyche der Einsatzkräfte auf das Äußerste fordern.
Gleich zu Beginn müssen die Floriansjünger über einen brennenden Treppenabgang in die vernebelte Anlage einsteigen und ihr Können bei der Brandbekämpfung unter Beweis stellen. Gerade in einer solchen Situation, die einem echten Gebäudebrand sehr ähnlich ist, wird ein so genannter «Flash-Over» über den Köpfen gezündet, also eine explosionsartige Durchzündung heißer, sich unter der Decke befindlicher Rauchgase. Temperaturen von über 800 Grad Celsius treten auf, denen man nur durch eine umsichtige und am Boden kriechende Vorgehensweise entgehen kann. Und auch dort beträgt die Temperatur noch immerhin rund 200 Grad Celsius.
Wichtig ist auch der richtige Umgang mit der Flammschutzkleidung. Nur wenn der Anzug richtig sitzt, nur wenn Handschuhe, Flammschutzhaube, Atemschutzmaske und Helm der rund 25 Kilogramm schweren Schutzausrüstung richtig angelegt sind, können Brandverletzungen vermieden werden. Oberste Priorität hat deshalb auch gegenseitiges Helfen und Kontrollieren der Ausrüstung.
Initiiert wurde die flächendeckende Ausbildung der Atemschutzgeräteträger durch das hessische Innenministerium, das die Anlage bereits in früheren Jahren für die Feuerwehren in Hessen angemietet hat. Verantwortlich für die Organisation auf Landesebene ist der Brandschutzdezernent beim Regierungspräsidium, Dr. Thomas Stumpf, der sich ebenfalls vom Erfolg der Maßnahme überzeugte. bra
![Knallhartes Training für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren des Kreises Limburg-Weilburg: In der so genannten mobilen Brandsimulationsanlage durften sie den Ernstfall trainieren und unter anderem auf beengtem Raum verschiedene Brände löschen. Foto: Braun](http://www.fnp.de/sixcms/media.php/159/npl_brand1_060309.jpg)