Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg. Immer häufiger müssen die Feuerwehren zu Fehlalarmen von Brandmeldeanlagen ausrücken. Die Stadt Limburg macht sich beim Land stark, um in Zukunft die Belastung für die Feuerwehrleute zu verringern ...

110 Mal sind die Feuerwehren im Limburger Stadtgebiet im vergangenen Jahr von Brandmeldeanlagen (BMA) alarmiert worden und ausgerückt. „Nur in drei dieser Fälle hat es wirklich gebrannt und in allen drei war der Brand bei Eintreffen der Feuerwehrleute bereits gelöscht“, berichtet der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU). Es ist nicht damit getan, dass ein paar Feuerwehrleute vorbeifahren, um einmal nach dem Rechten zu schauen. Ein Erlass der Landesregierung bestimmt, dass zwei Feuerwehr-Gruppen bei jedem Brandmelde-Alarm anrücken: insgesamt 18 Mann mit drei Atemschutz-Trupps.

In Zeiten zurückgehender Einsatzstärken lässt sich der Erlass zumindest tagsüber nur noch erfüllen, wenn Feuerwehren aus mehreren Stadtteilen zusammengezogen werden. Andernorts im Landkreis sieht es ähnlich aus, und überall sorgt diese Regelung für Frust. „Wenn man zwei oder drei BMA-Alarme in der Woche hat, dann brauchen Sie schon einen sehr verständnisvollen Arbeitgeber“, sagt Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann. Schließlich müssten die Feuerwehrleute am Arbeitsplatz alles stehen und liegen lassen, seien mindestens 40 Minuten weg – und das in fast allen Fällen für einen Fehlalarm.

Vermutlich wird die Zahl der Fehlalarme weiter steigen. „Praktisch jedes größere Gebäude, das neu errichtet wird, verfügt über eine Brandmeldeanlage“, sagt Michael Stanke. Technisch und durch das Verhalten der Nutzer lasse sich das Problem kaum einschränken. Beispielsweise können Melder doppelt installiert werden, so dass der Alarm nur an die Leitstelle abgeschickt wird, wenn beide Sensoren gleichzeitig anschlagen. Eine andere Variante sind Temperatur-Fühler, die unempfindlich gegen Wasserdampf und Staub sind. „Doch auch dann bleibt es dabei: Jede Anlage hat nun mal eine geringe Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Auslösung“, erklärt Uwe Zimmermann.

Dazu kommt menschliches Fehlverhalten, beispielsweise wenn die Brandmelder nicht rechtzeitig vor Handwerkerarbeiten mit Staub- und Rauchentwicklung abgeschaltet werden. „Seit letztem Jahr kostet jeder Fehlalarm den Betreiber der BMA 650 Euro. Spürbar verringert haben sich die Fälle deshalb nicht“, sagt Michael Stanke. Das zeige, dass sich das Problem nur sehr begrenzt durch Verhaltensänderungen abschwächen lasse. Eine naheliegende Alternative wäre, dass betroffene Firmen oder Einrichtungen schnell an der Leitstelle anrufen, falls sie einen Fehlalarm in ihrem Haus feststellen, und so die Alarmierung abbrechen. Doch Zimmermann lehnt das ab.

Den Erlass anpassen

Die Limburger und viele andere Kommunalpolitiker wollen das Problem auf andere Weise angehen: Der Landes-Erlass zum Brandschutz soll neu gefasst werden. Dann ließe sich verankern, dass bei BMA-Alarmen in Zukunft nur eine Feuerwehr-Gruppe mit neun Mann anrückt. „Sie könnte die Lage überprüfen, erste Maßnahmen einleiten und bei tatsächlichen Bränden schnell nachalarmieren. Zusätzlich Kräfte wären in spätestens zehn Minuten am Ort“, beschreibt Michael Stanke seine Vorstellung. Das reiche vollauf zur Sicherung von Menschenleben und Sachwerten. Die Stadt Limburg hat, auch mit Unterstützung des Landkreises, eine entsprechende Eingabe bei der Landesregierung gemacht, ebenso wie viele andere Kommunen. Auch über den Hessischen Städte- und Gemeindebund sowie über die Landtagsabgeordneten sei man tätig geworden. Die Lobbyarbeit habe dazu geführt, dass der neue Feuerwehr-Erlass nicht wie geplant bereits vorliege, sondern in Wiesbaden noch diskutiert werde.

Stanke sieht die Verkleinerung der Mannschaft bei BMA-Alarmen im Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung bei der Feuerwehr: „Die Vorschriften und Anforderungen sind immer belastender geworden, die Lehrgänge immer länger.“ Das sei schon wegen der heute komplizierteren Technik zum Teil begründet, aber es bestehe auch die Gefahr, dass immer weniger Menschen das auf sich nehmen. In letzter Konsequenz würde das Berufsfeuerwehren bedeuten; mit negativen Folgen für die Einbindung der Wehren in den Orten, für den sozialen Zusammenhalt – und für die kommunalen Finanzen. vt

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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