Selters. Die Katastrophenschutzzüge probten mit Unterstützung zweier Betreuungszüge und Rettungshundestaffeln im Bereich der Gemeinde Selters den Ernstfall ...

Viele Bürger im Gemeindegebiet von Selters waren am Samstagmorgen beunruhigt, als ein Großaufgebot an Feuerwehrfahrzeugen und Rettungswagen in ihrem Bereich unterwegs war. Zum Glück handelte es sich nur um eine Übung, denn unter Federführung des Katastrophenschutzzuges (KatSZug) Selters fand die alljährliche große Südkreis-Übung des Katastrophenschutzes Limburg-Weilburg statt. Rund 120 Einsatzkräfte von den Löschzügen Selters, Villmar und Hünfelden sowie der Betreuungszug Limburg-Weilburg und der Betreuungszug Oberlahn waren an den Eisenbacher Tongruben im Einsatz. Dazu kamen noch die Rettungshundestaffeln Goldener Grund und Westerwald. Am zweiten Übungsort im Bereich Sonnenhof in Münster war der Löschzug Bad Camberg im Einsatz.

Folgendes Szenario wurde ausgegeben: Am Morgen kam es zu einem größeren Erdbeben im Bereich Nassau, und durch diese Eruption unbekannter Stärke kam es auch zu Schäden im gesamten Landkreis-Limburg Weilburg.

Zwei Einsatzstellen lagen in der Gemeinde Selters. Die Leitstelle Limburg-Weilburg hatte für die technische Einsatzleitung Selters Alarm ausgelöst. Erschwerend kam hinzu, dass Schüler der Mittelpunktschule Goldener Grund sich an diesem Vormittag mit zwei Projektgruppen zum Thema „Natur erleben - Forst- und Landwirtschaft im Wandel der Zeit“ in dem betroffenen Waldgebiet aufhielten. Zum Zeitpunkt des Erdbebens waren die Schüler an verschiedenen Örtlichkeiten im Gemeindegebiet unterwegs. Die Einsatzkräfte mussten unter anderem in den Hallen eines Holzverarbeitungsbetriebs auf dem Gelände an den Tongruben vermisste Personen suchen und zur Brandbekämpfung die notwendige Wasserversorgung aus den Tongruben herstellen, während die Rettungshundestaffeln im Wald nach den vermissten Schülern suchten.

Die Villmarer Einsatzkräfte hatten unter der Leitung von Zugführer Axel Paul eine hilflosen Person vom Dach eines Tanks zu retten. Diese Aktion lief wie auch die anderen mit der Präzision eines Uhrwerks ab, und die gerettete Person konnte innerhalb kürzester Zeit zur medizinischen Versorgung an die eingesetzten Rettungskräfte übergeben werden.

Neben dem Einsatz an den Tongruben war der Bad Camberger Löschzug im Bereich des Sonnenhofs in Münster im Einsatz. Hier wurde der Leitstelle Limburg-Weilburg telefonisch ein Verkehrsunfall gemeldet. Da das Gespräch abrupt abbrach und ein Rückruf erfolglos blieb, war die Lage für die Einsatzkräfte völlig unklar.

Die Organisatoren der rund vierstündigen Großübung, Sebastian Datz, Theo Neckermann und Björn Schulz, zeigten sich mit dem Verlauf der Übung und dem Zusammenspiel von Feuerwehr, Rettungskräften und Hundestaffeln sehr zufrieden. Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmer ein vom Betreuungszug Limburg-Weilburg zubereitetes Essen, das gerne angenommen wurde. hvo

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.