Villmar/Rüsselsheim. Die Feuerwehren des Marktfleckens Villmar durften bei Opel in Rüsselsheim zu Übungszwecken ein nagelneues Fahrzeug zerlegen – ein besonderes Erlebnis für die Blauröcke ...

Bild: Die Villmarer Blauröcke (im Vordergrund: Axel Paul) hatten alle Hände voll zu tun, um den neuen Opel Astra zu zerlegen.

Feuerwehr-Übung bei Opel in Rüsselsheim

Bei der Rettung von Menschen, die sich nach einem Unfall aus eigener Kraft nicht mehr aus ihrem Fahrzeug befreien können, zählt oft jede Minute. Aufgrund immer besserer, festerer Materialien und Aufprallschutzeinrichtungen der Fahrzeuge werden an die Feuerwehren immer höhere Anforderungen gestellt, die ein permanentes Üben unerlässlich machen. Da im Normalfall nur ältere Fahrzeuge zur Verfügung stehen, ist das Üben an möglichst neuen Fahrzeugen umso wichtiger, da sie dem aktuellen Stand der Materialtechnik entsprechen.

Hauptlöschmeister Axel Paul konnte für die Feuerwehren des Marktfleckens Villmar jetzt einen Termin mit der Werksfeuerwehr von Opel in Rüsselsheim vereinbaren, wo den Feuerwehrkameraden zu Übungszwecken ein fabrikneuer Astra GTC zur Verfügung gestellt wurde. 19 Feuerwehrleute aus Villmar, Aumenau, Seelbach, Weyer und Langhecke fuhren zur Übung nach Rüsselsheim, wo sie von Brandinspektor Patrick Förgg von der Werkfeuerwehr begrüßt wurden. Bevor es an die Praxis ging, erläuterte Förgg im Schulungsraum ausführlich, wie man am besten an die eingeklemmten Unfallopfer herankommt. Nach rund zweistündiger, hoch interessanter Theorie, ging es im Hof der Feuerwache zu dem bereitgestellten fabrikneuen Opel Astra GTC.

Die Werksfeuerwehr stellte den Wehrleuten eine Schere und einen Spreizer zur Verfügung, so dass der eigene Rettungssatz in Villmar verbleiben konnte. Brandinspektor Patrick Förgg und Gruppenführer Momo Ajaoun von der Werksfeuerwehr gaben den Villmarern freie Hand, standen ihnen aber mit Tipps und nützlichen Hinweisen zur Seite. Zum Beispiel damit, dass ein Lenkrad bei der Bergung einfach abgeschnitten werden kann, wenn es im Weg ist.

Mit Feuereifer waren alle Kameraden im Einsatz, jeder Einzelne hatte Gelegenheit, mit dem Rettungssatz am Fahrzeug zu üben, und nach rund drei Stunden war der Opel Astra GTC völlig zerlegt. Wie begehrt diese Übungsmöglichkeit bei der Werksfeuerwehr ist, zeigt die Tatsache dass es erst 2016 wieder freie Termine gibt. „Dieses Jahr sind wir komplett ausgebucht“, bestätigte Patrick Förgg.

Hauptlöschmeister Axel Paul dankte für die praxisnahe Übungsmöglichkeit und überreichte Brandinspektor Patrick Förgg als kleines Dankeschön ein Bild des Marktfleckens Villmar. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto bot Förgg zum Abschluss einen kurzen Rundgang durch die direkt im Nachbargebäude untergebrachte Oldtimerschau an. Hier standen wahre Schätzchen der Technikgeschichte, angefangen vom Opel-Fahrrad über die Nähmaschine bis hin zu beeindruckenden Oldtimern und Rennfahrzeugen. Nach diesem tollen Abschluss fuhren die Kameraden, mit vielen neuen Erkenntnissen zum Thema Rettung von Unfallopfern aus Pkw, zurück nach Villmar; alle waren sich einig, dass ihnen der Tag etliche neue Erkenntnisse gebracht hat. (hvo)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.