Hünfelden-Kirberg. Acht Stunden einsatzbereit, ständig ein Ohr der Sirene zugeneigt und dabei einen geselligen Abend in gemütlicher Runde genießen - am 27. November war es wieder soweit: Die Mondscheinübung für die Jugendfeuerwehr Kirberg stand auf dem Programm ...
Bild: Eine bewusstlose Person wurde behutsam aus dem Auto befreit
Erlebnisreicher Einsatzabend für die JF Kirberg bei diesjähriger Mondscheinübung
Wer soeben noch vollkommen konzentriert dem Theorieunterricht lauschte, wurde vom Sirenenton überrascht. Und schon hieß es „Einsatz für die Jugendfeuerwehr Kirberg- Brand im Kirberger Schwimmbad, mehrere Person vermisst“. Blitzschnell sprangen die Jugendlichen im Schulungsraum auf, um schnell in ihren Jugendfeuerwehrschutzanzug zu schlüpfen. Ausgestattet mit Helm und Handschuhen ging die Fahrt mit Blaulicht auch schon los zum Einsatzort. Dort angekommen wurden die Gruppenführer gleich vernebelt. Die Einsatzlage war schnell erkannt, sodass der Angriffstrupp sofort den Befehl des Gruppenführers erhielt, sich mit Atemschutzgeräten auszurüsten und zur Menschenrettung vorzugehen.
Die anderen Trupps zögerten auch nicht lang und stellten eine sichere Wasserversorgung her. Im Anschluss baute der Schlauchtrupp die bei dieser Jahreszeit wichtige Beleuchtung an der Einsatzstelle auf. In der Zwischenzeit fand der Angriffstrupp bereits zwei der vier verletzten Personen. Diese wurden von Wassertrupp und Schlauchtrupp fürsorglich betreut, bis die Rettungswagen eintrafen.
An Aufgaben mangelte es nicht – auch das eine Woche zuvor erlernte Funken mit den Digitalfunkgeräten wurde in der Praxis erfolgreich auf Einsatztauglich geprüft, sodass die ersehnte Meldung "Personen gerettet, Feuer aus, zum Abbau fertig" von allen vernommen werden konnte. Die erste Übung an diesem spannenden Abend wurde erfolgreich beendet.
Zurück im Feuerwehrhaus angekommen, erfreuten sich die Jugendlichen über ein kühles Getränk und ein liebevoll zubereitetes Mahl, welches unser unterhaltsames "Küchenkommando" für uns bereitstellte.
Als alle wieder entspannt und aufgewärmt waren, ertönte – wie sollte es auch anders sein – schon wieder die Sirene. Diesmal handelte es sich um einen Einsatz mit technischer Hilfeleistung. Prompt schoss der Puls in die Höhe, Eile war geboten. Die entspannte Atmosphäre schlug in Eile, Aufregung und ein wenig Hektik um. Somit hieß es wieder schnell in die Jugendfeuerwehrschutzkleidung rein und natürlich den Helm und Handschuhe nicht vergessen – schon ging es mit Blaulicht auf zum nächsten Einsatz.
Ein Blick auf die Uhr verriet: es war schon 21:30 Uhr. An der Einsatzstelle eingetroffen hatten sich Gruppenführer und Melder einen schnellen Überblick über die Situation verschafft. Sofort kam der Befehl für den Angriffstrupp, die vier Verletzten, dabei eine unter dem Auto einklemmte Person, zu Versorgen und zu Retten.
Währenddessen hatte der Wassertrupp die Einsatzstelle großräumig vor dem Verkehr abgesichert und der Schlauchtrupp die Einsatzstelle mittels Lichtmast von unserem LF 16/12 und den Stehlampen hell ausgeleuchtet. Im Anschluss gaben die Gruppenführer den Befehl, dass sich alle Trupps zur Rettung der Personen aufmachen sollten. So half der Wassertrupp beim Retten der Person unter dem Auto und der Schlauchtrupp beim Beruhigen der Personen in den Fahrzeugen.
Durch die gute Teamarbeit, die die Jugendfeuerwehr Kirberg bei diesem Einsatz bewies, konnten alle Verletzten schnell an den Rettungsdienst übergeben werden. Der Puls beruhigte sich gegen Ende des Einsatzes wieder und so konnte in aller Ruhe abgebaut werden. Während der Heimfahrt freuten sich alle Jugendlichen wieder auf mollig warme Feuerwehr.
Es läutete schon fast Mitternacht als wieder die Sirene für die Jugendfeuerwehr Kirberg ertönte.
Einsatzstichwort war diesmal: „Explosion auf Hof Sintersbach, zwei Personen verletzt, Feuer ausgebrochen“. Voller Motivation ging es ein letztes Mal in die Feuerwehrautos und mit Blaulicht an den Unfallort. Von weitem war schon ein Feuerschein zu sehen. Jede Gruppe fand schnell ihre Bestimmung: Während die Mannschaft des LF 16/12 die Reserven des Wassertanks in Anspruch nehmen konnte, um den explodierten Tank zunächst zu kühlen, baute die Besatzung des LF8 die Lichtmasten auf, um die Einsatzstelle gut überblicken zu können. Währenddessen nahm der Wassertrupp des LF16/12 das zweite Rohr vor, um das Feuer zu löschen.
Da es im Einsatzstichwort noch „Personensuche“ hieß, befahl der Gruppenführer des LF8 dem Schlauchtrupp und dem Wassertrupp, die Personen zu suchen und zu retten. Es dauerte nicht lang, als der Gruppenführer eine Rückmeldung von beiden Trupps bekam, dass die Personen gefunden und schnell in die Hand des Rettungsdienstes gegeben wurden. Schließlich hieß es "Personen gefunden, Feuer aus, zum Abbau fertig", sodass der nach einem schnellen Abbau eine wärmende Runde Tee verteilt wurde, bevor das Feuerwehrgerätehaus angesteuert wurde.
Nun durften die Einsatzklamotten endgültig abgelegt werden und die müden und erschöpften Augen freuten sich auf die nächtliche Ruhe zu Hause nach diesem anstrengenden und erlebnisreichen Einsatzabends.
Alles in Allem erfreuten wir Betreuer uns über die positiven Rückmeldungen und den gelungenen, aber dennoch aufwendigen Übungsabend.
Natürlich haben wir auch sorgfältig Pressearbeit geleistet und die Einsätze mit der Kamera dokumentiert.
Bilder sind auf unserer Homepage (www.jf-kirberg.de) zu finden.
Bild: Unter Einsatz des Hebekissens konnte die angefahrene Person unter dem Fahrzeug befreit werden
Bild: Die Angriffstrupps nach der Türöffnung auf dem Weg in den verrauchten Bereich
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!
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