Bad Camberg-Erbach. Eine engagierte, hilfsbereite Feuerwehr: Die Erbacher haben in 75 Jahren viel für die Allgemeinheit geleistet ...
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Die Erbacher Feuerwehr feiert ihren 75. GeburtstagHinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Den zahlreichen Vorurteilen vieler Menschen wird die Erbacher Feuerwehr keineswegs gerecht. Dies bekundete der Erbacher Vereinsringvorsitzende Peter Wozniak anlässlich des Festkommerses der Erbacher Feuerwehr zu deren 75. Geburtstag in der Erlenbachhalle. «Die Erbacher Feuerwehrleute sind nicht trinkfest und uniformgeil. Nein, sie sind engagierte und hilfsbereite Bürger und über der Feuerwehrtätigkeit hinaus noch bei anderen Ereignissen im Dorf stets mit helfender Hand dabei.» Wen wunderts, dass diese Sätze mit besonderem Beifall belohnt wurden.
Eine prominente Gästeschar gratulierte
Erbach feierte seine Feuerwehr mit einer prominenten Gästeschar. An der Spitze natürlich Hessens Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU), der den Termin in der Erlenbachhalle zu Fuß zurücklegte, wohnt er doch keine 200 Meter vom Ort des Geschehens. Mit dabei war auch der gebürtige Erbacher Landtagsabgeordnete und in der Fraktion für die Feuerwehr Verantwortliche, Helmut Peuser (CDU), Bad Cambergs Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), Ortsvorsteher Alfred Meyer (SPD), Kreisfeuerwehr-Vereinsvorsitzender Franz-Josef Sehr sowie Erhard Anders vom Rotary-Club Idstein/Bad Camberg. Schirmherr und Stadtbrandinspektor Helmut Thies führte durch das Programm.
Karlheinz Weimar würdigte die Bedeutung der freiwilligen Feuerwehren, die, müssten sie von den Ländern oder Gemeinden finanziert werden, nicht haltbar seien. «Dann müssten wir das Buch gleich zumachen», sagte der Minister. Weimar bezeichnete die Aus- und Fortbildungsmaßnahmen unter anderem in den Landes-Feuerwehrschulen als hervorragend.
Hier würden die Grundlagen für ein Arbeitsfeld gelegt, das zunehmend komplizierter geworden sei. Für die Feuerwehrleute sei es auch keine Seltenheit, mit Toten oder Todgeweihten in Berührung zu kommen, so dass die emotionale Beeinträchtigung bei dieser ehrenamtlichen Tätigkeit auch eine bedeutende Rolle spiele.
Für die Feuerwehr müsse gelten, stets mit der bestmöglichen Ausrüstung arbeiten zu können. «Ich fühle mich als Erbacher Bürger jedenfalls gut beschützt», sagte der Minister. Er verwies weiter auf die Zuweisung von Geldern aus dem hessischen Konjunkturprogramm. Sportorganisationen und Feuerwehren würden zu 20 Prozent daran partizipieren.
«Eine fantastische Bürgerinitiative»
Wie der Minister, so lobte auch Helmut Peuser in Vertretung des Landrats die außergewöhnlich gute Jugendarbeit der Erbacher Feuerwehr. Peuser betonte ausdrücklich, dass in Bad Camberg die Ortsteilfeuerwehren Bestand haben müssten. «Die Feuerwehr ist eine fantastische Bürgerinitiative», sagte Peuser. Er sei stolz auf die Erbacher Feuerwehr, so Bürgermeister Wolfgang Erk. Der Ausbildungsstand sei «sehr gut» und die Aktiven seien äußerst leistungsbereit. Erk dankte dem Vorsitzenden Michael Diehl für die überaus gute Jugendarbeit. «Was wäre Erbach ohne die Feuerwehr», fragte Franz-Josef Sehr. Ohne sie wäre gegenseitige Nachbarschaftshilfe nicht gewährleistet. Dafür stünden weitere 110 Wehren im Kreis und eine Werksfeuerwehr. Alfred Mayer dankte nicht nur den Feuerwehrleuten, sondern auch deren Lebenspartnern, ohne die die Feuerwehr nicht funktionieren würde. In Erbach pflegten die Bürger und die Feuerwehr ein gutes Miteinander.
Eine gut ausgebildete, engagierte Mannschaft
Zu Beginn des Festaktes hatte Michael Diehl einen kleinen historischen Abriss aus dem 75-jährigen Vereinsleben vorgetragen. Er vergegenwärtigte noch einmal die Großeinsätze der Wehr sowohl bei Firmen- und Wohnungsbränden als auch bei Einsätzen auf der Autobahn oder der Bundesstraße. «Wir sind eine sehr gut ausgebildete, engagierte Mannschaft», sagte Diehl und vertrat aufgrund der umfangreichen Arbeit im täglichen Leben die Ansicht, die Feuerwehr sei kein Verein mehr, sondern eine Firma. Der kurzweilige Kommers wurde gekonnt untermalt durch Vorträge des Gesangvereins Eintracht Erbach, des Gesangvereins Frohsinn Erbach, der Gesangs- und Musikgruppe der Bad Camberger Feuerwehr «Die Traddeler» sowie «The 58th Districe Pipe-Band» aus Koblenz. Die Dudelsackpfeifer waren eine besondere Attraktion in der Erlenbachhalle und bereiteten allen viel Freude.bb
EHRUNGEN - Viel geleistet
Ehrungen standen natürlich auch auf der Tagesordnung. Richard Burbach erhielt das Brandschutzehrenzeichen. Die silberne Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes erhielten Alexander Held, Frank Arthen, Frank Gabriel, Peter Gabriel, Matthias Günther, Peter Hoffmann und Bernd Meub. Für 25 Jahre Vereinstreue wurden Manfred Löffler, Richard Burbach, Alfred Stillger, Paul Riedel, Hildegard Müller, Walter Ochs, Ferdinand Thiel, Jürgen Roth, Gerhard Sadony, Gudrun Boucsein, Jürgen Kneipper, Werner Hofmann, Werner Held, Holger Held, Franz-Josef Glasner, Thomas Vollbracht und Anette Klein geehrt. Bernd Nentersheuser und Sigfried Andres sind 40 Jahre Mitglied bei der Feuerwehr und das Ehrenmitglied Otto Finger gehört der Feuerwehr bereits 50 Jahre an. bb
