Runkel. Im Runkeler Stadtgebiet könnte es nach Runkel und Schadeck weitere Feuerwehr- zusammenlegungen geben. Nun sind Hofen und Eschenau in der Diskussion ...
Bild: Das Steedener Feuerwehrhaus auf dem Mattesplatz hat dringenden Sanierungsbedarf. Doch ohne genügend Nachwuchs gibt es für eine Sanierung keinen Zuschuss.
Neubau ist für Hofen/Eschenau im Gespräch
Das Problem im Stadtgebiet ist, dass aktuell sechs von noch acht Feuerwehrhäusern Sanierungsbedarf haben. All die Maßnahmen bis kommendes Jahr umzusetzen, kann die Stadt finanziell nicht stemmen, wie Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) bei der Gemeinschaftsversammlung der städtischen Feuerwehren im Dorfgemeinschaftshaus Eschenau erklärte. „Und für Neubauten gibt es Landeszuschüsse, für Sanierungen nicht. Das muss man bei den Überlegungen berücksichtigen“, meinte Bender vielsagend.
Nach Informationen dieser Zeitung heißt dies konkret, dass voraussichtlich als erster Schritt eine Zusammenlegung der Einsatzabteilungen von Hofen und Eschenau erfolgt. Beide Feuerwehrhäuser sind in einem Zustand, in dem eine teure Sanierung nicht mehr sinnvoll erscheint. Erweiterungsmöglichkeiten vor Ort existieren auch nicht. Nach Kenntnissstand der Nassauischen Neuen Presse könnte der neue Standort am Hofener Ortsausgang Richtung Eschenau liegen. Die nächste Frage wäre dann, ob auch die Aktiven in Dehrn und Steeden zu einer Zusammenlegung ihrer Einsatzabteilungen bereit wären. Wie der Dehrner Wehrführer Matthias Sehr auf Anfrage dieser Zeitung erklärte, wäre ein Gemeinschaftsstandort im Gewerbegebiet am Dehrner Ortsausgang rechter Hand vor dem Lidl-Gelände möglich auf der Fläche, wo derzeit der Wanderzirkus steht. Das bisherige Feuerwehrhaus könnte an einen Gewerbebetrieb vermietet werden. Die Räume im Obergeschoss des Feuerwehr- und Vereinshauses könnten dann weiterhin von den Dehrner Ortsvereinen genutzt werden. „Aber das ist alles Zukunftsmusik“, meinte Sehr. Und vor allem komme es am Ende darauf an, mit welcher Lösung die eigenen Aktiven einverstanden seien.
Der Steedener Wehrführer Harald Ranzauer glaubt, dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis hier eine Entscheidung fällt. Begeistert von einer Gemeinschaftslösung nahe der Dehrner Wohnbebauung ist er aber nicht: „Denn bis wir dort wären, wären die Dehrner längst weg.“ Ranzauer denkt aber, dass die Politik die Feuerwehren in Richtung Feuerwehrzusammenlegungen schieben wolle. Wenn Neubauten bezuschusst würden, Sanierungen jedoch nicht, dann sehe jeder deutlich, wohin die Reise gehen solle, erklärte der Steedener Wehrführer.
Aktive anhören
Ranzauer stellte aber fest, dass vor solch grundlegenden Entscheidungen die Aktiven angehört werden müssten. Denn es nutze ja nichts, wenn es Ärger in den Einsatzabteilungen und Verluste von Aktiven gebe. Und hinter den Altgedienten kämen, so der Wehrführer, aktuell in Steeden momentan nicht mehr viele junge Leute nach. Außerdem brauche der Steedener Feuerwehrverein auch künftig einen Raum in Steeden für Treffen. Auf Anfrage dieser Zeitung erklärte Stadtbrandinspektor Andreas Schuld, dass er hoffe, dass die Stadt dieses Jahr noch einen Zuschuss für den Gerätehausneubau Hofen/Eschenau beantrage, der von den Aktiven beider Wehren mitgetragen werde. Der nächste Schritt im Feuerwehrentwicklungskonzept sei dann, so Schuld, die Umgestaltung des Umkleidebereiches im Dehrner Feuerwehrhaus. Die neue Umkleide werde so konzipiert, dass sie auch in einem Neubau der Zukunft wieder Verwendung finden könne. Durch die neue Umkleide werde in Sachen großer Lösung der Zeitdruck genommen, weiß der Stadtbrandinspektor. Von daher könne es durchaus noch zehn Jahre dauern, bis auf Dehrner Gebiet für den größten Runkeler Stadtteil und Steeden zusammen ein neues Feuerwehrhaus errichtet werde. Derzeit seien viele Steedener davon nicht begeistert, weiß Schuld. Doch der Bau einer zusätzlichen Fahrzeughalle am Mattesplatz könne auch nicht im Interesse der Steedener Bürger sein.
Die Runkeler Feuerwehrspitze hat noch weitere Probleme zu lösen. In Ennerich muss geklärt werden, ob nur eine neue Fahrzeughalle vors Feuerwehrhaus gesetzt wird oder doch gleich ein kompletter Neubau mehr Sinn macht. Zudem muss das Feuerwehrhaus Wirbelau energetisch saniert werden. Die Hauptaufgabe der Runkeler Feuerwehren für 2016 ist aber laut Schuld, viele Bürger offensiv anzusprechen und massiv um neue Mitglieder für die Einsatzabteilungen zu werben. Denn was nützten alle baulichen Lösungen, wenn künftig in manchen Orten nicht mehr genügend Aktive zur Verfügung stünden.
„Mit den derzeitigen Mitgliederzahlen der Einsatzabteilung in Steeden beispielsweise bekäme ich doch für dort aktuell gar keinen Zuschuss für eine Sanierung und Erweiterung des aktuellen Feuerwehrhauses genehmigt“, sagte Schuld völlig offen. (rok)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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