Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Limburg-Weilburg/Bad Camberg. Hat die hessische Landesregierung das Engagement der Feuerwehrleute für Flüchtlinge ausreichend gewürdigt? Nicht nur der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Thomas Schmidt aus Merenberg, bezweifelt das. Beim Kreisverbandstag in Bad Camberg wurde er am Samstagnachmittag von den 123 anwesenden Delegierten einstimmig für weitere fünf Jahre wiedergewählt ...

Ehrungen beim Kreisfeuerwehrverband: (von links) Christoph Bayer, Mario Leuninger, Achim Alraum, Michael Meilinger, Peter Hoffmann, Alexander Held, Bad Cambergs Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), Kreisverbandsvorsitzender Thomas Schmidt, Norbert Fischer, Ralph Schmidt, Kreisbrandinspektor Georg Hauch und Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (SPD) - Foto: Klöppel Robin
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Ehrungen beim Kreisfeuerwehrverband: (von links) Christoph Bayer, Mario Leuninger, Achim Alraum, Michael Meilinger, Peter Hoffmann, Alexander Held, Bad Cambergs Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), Kreisverbandsvorsitzender Thomas Schmidt, Norbert Fischer, Ralph Schmidt, Kreisbrandinspektor Georg Hauch und Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (SPD) - Foto: Klöppel Robin

Zu wenig Lob

Der alte und neue Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Thomas Schmidt, und Kreisbrandinspektor Georg Hauch sind enttäuscht, dass das große ehrenamtliche Engagement der Feuerwehraktiven bei der Schaffung von Flüchtlingslagern vom Land Hessen ihrer Meinung nach nicht ausreichend gewürdigt wurde. Zwar habe das Land für die Aktiven eine Einladung ins Taunus-Wunderland ausgesprochen, doch dummerweise ausgerechnet am vergangenen Samstag, wo die heimischen Aktiven zum Kreisverbandstag nach Bad Camberg mussten.

Schmidt meinte, ein kleines Präsent für jeden Helfer oder ein Zuschuss für eine kleine Helfer-Feier für alle hätte schon drin sein können. Doch beim Innenministerium sei er mit seiner Anregung auf kein Verständnis gestoßen, ärgerte sich Schmidt. Hauch berichtete, er sei in den vergangenen Monaten oft noch am späten Abend angerufen worden, wenn Dinge für die Flüchtlingslager benötigt worden seien. Wie selbstverständlich hätten die Feuerwehrleute dann alles organisiert: ob es jetzt der Aufbau zusätzlicher Zelte oder eine dringende Wasserlieferung für das Lager in Staffel von Oberselters aus gewesen sei. Hauch meinte, wenn dafür kein Dank aus Wiesbaden zu erwarten sei, werde man überlegen, ob man nicht die Arbeit denen überlasse, die damit ihr Geld verdienten.

Es gab aber auch Erfreuliches zu berichten: So würdigte der Deutsche Feuerwehrverband das hohe Engagement über viele Jahre von Michael Meilinger mit dem Ehrenkreuz in Gold sowie das von Oliver Dahlhaus (beide Hadamar-Oberzeuzheim), Alexander Held (Bad Camberg-Erbach) und Mario Leuninger (Merenberg) mit Silber.

Thomas Schmidt berichtete zudem von einer gelungene Werbeaktion. „Mitgliedergewinnung ist schwierig, aber sie funktioniert, wenn man sie richtig und nachhaltig macht“, sagte er.

Der Kreisverbandschef freut sich auch, dass der Kreisverband als erster in Hessen überhaupt bereits zum zweiten Mal als „Feuerwehr des Monats“ vom Land Hessen ausgezeichnet worden sei. Er bat die örtlichen Wehren, den Kreisverband weiter gut zu unterstützen, denn nur dann laufe die Feuerwehrarbeit in der Region rund.

Knapp 2700 Aktive

Schmidt lobte alle Helfer bei der Schaffung der Flüchtlingsunterkünfte. Nach dem Aufbau von 100 Zelten in Staffel kam das Lager Waldhausen an die Reihe. Danach mussten für die Lager in Limburg an der Goetheschule, Runkel-Schadeck und Dehrn 550 Doppelstockbetten zusammengeschraubt und transportiert werden.

Kreisbrandinspektor Hauch ist zufrieden, dass in den 19 heimischen Kommunen weiterhin 103 Feuerwehren tätig sind. Die Aktivenzahl mit knapp 2700 sei trotz mehr als 1200 Einsätzen mit knapp 36 000 Einsatzstunden konstant gehalten worden. Durch längere Arbeitszeiten vieler Menschen sowie die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft werde es aber, wie Hauch anmerkte, immer schwerer, neue Aktive zu gewinnen. Darum dürfe man mit der Werbung nicht nachlassen. Ein Frauenanteil von 11,9 Prozent im Kreis Limburg-Weilburg sei hessenweit einmalig.

Der Kreisbrandinspektor hält es zudem für sinnvoll, Feuerwehren von Tätigkeiten zu entlasten. In Rheinland-Pfalz würden zum Beispiel Ölspuren mittlerweile von externen Firmen auf den Straßen beseitigt. Der Erste Kreisbegeordneter Helmut Jung (SPD) meinte, die regionalen Wehren würden herausragende Leistungen erbringen. Die Zeiten änderten sich und so seien die Aktiven in den vergangenen Jahren vermehrt bei Unwetterereignissen unterwegs gewesen und zuletzt verstärkt in Sachen Flüchtlingsunterbringung. „Ohne euch wäre es nicht gegangen“, lobte Jung die Einsatzkräfte.

„Wir wissen, was wir an den Feuerwehren haben“, betonte auch Bad Cambergs Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD). Er kenne keine andere Organisation, wo Jugendliche so hervorragend ausgebildet würden wie hier. Erk sagte, es nütze aber nichts, den Ehrenamtlern nur auf Versammlungen zu danken. Man müsse ihnen die Unterstützung dann auch in der täglichen Arbeit gewähren. So werde es im September den Ersten Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus in Schwickershausen geben. Im Namen der Politik dankte ebenso CDU-Landtagsabgeordneter Joachim Veyhelmann den Wehren für ihr hohes Engagement.

Wahlen und Ehrungen

Zum neuen Kassenverwalter des Kreisvorstandes wurde Marco Lehnert (Oberweyer) gewählt. Schriftführer Michael Crecelius (Heringen) wurde in seinem Amt ebenso bestätigt wie der stellvertretende Kassenverwalte Jürgen Sieger (Haintchen). Holger Thiel (Hangenmeilingen) wurde zum Vertreter der Stadt- und Gemeindebrandinspektoren bestimmt. Für das Amt des Pressesprechers fand sich kein Interessent.

Thomas Schmidt wurde als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Seine neuen Stellvertreter sind Bernd Rompel aus Lindenholzhausen sowie Michael Kintscher aus Dillhausen. Kreisbrandinspektor Georg Hauch zog sich nach eigenen Angaben „aus Altersgründen“ als Stellvertreter Schmidts zurück und wurde mit einem Präsent verabschiedet.

Geehrt wurden mit dem Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbands in Gold Achim Alraun und in Silber Peter Hoffmann (beide Erbach). Die Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwerhrverbands in Gold ging an Roland Schmidt (Bad Camberg), das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbands in Silber an Ralph Schmidt (Hünfelden-Ohren). Mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Band für 25-jährigen aktiven Dienst wurden Christoph Bayer (Bad Camberg-Oberselters) und Stefan Kaupe (Bad Camberg) geehrt.

Der Kreisverbandstag für 2018 wurde an die Wehr Mengerskirchen vergeben. Für 2019 ist der Kreisverband noch auf der Suche nach einem Ausrichter. rok

Die Feuerwehrführung im Kreis bis 2021: (von links) Bernd Rompel, Jürgen Sieger, Michael Kintscher, Vorsitzender Thomas Schmidt und Holger Thiel; es fehlen Marco Lehnert und Michael Crecelius - Foto: Klöppel Robin
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Die Feuerwehrführung im Kreis bis 2021: (von links) Bernd Rompel, Jürgen Sieger, Michael Kintscher, Vorsitzender Thomas Schmidt und Holger Thiel; es fehlen Marco Lehnert und Michael Crecelius - Foto: Klöppel Robin

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man weitere Fotos von der Versammlung.

 


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