
Am Samstag (25.04.2009) fand in Limburg eine Großübung des G-ABC-Zuges des Landkreises Limburg-Weilburg statt. Der Zug, der aus Einheiten der Feuerwehren der Stadt Limburg, der Stadt Runkel, der Gemeinde Beselich, sowie Weilmünster und Weilburg besteht, wird bei Schadenslagen mit Gefahrgutbeteiligung im und über den Landkreis hinaus durch die Zentrale Leitstelle des Landkreises alarmiert ...
... Bei der Übung wurde angenommen, dass beim Entladen eines mit Chlorwasserstoffsäure befüllten Tankwagens dieser von einem Stückguttransporter, welcher ebenfalls bei der selbigen Firma abladen wollte, gerammt wurde. Der beteiligte Stückguttransporter war ebenfalls mit Gefahrgut (Salpetersäure und Natronlauge) beladen. Durch den Aufprall wurde der Tankwagen und teilweise die Ladung des Stückguttransporters, der nicht mit der entsprechenden Warntafel für Gefahrgut (orange) gekennzeichnet war, beschädigt. Der Fahrer des Tankwagens geriet unter den Stückguttransporter und wurde dabei schwer verletzt. Der Fahrer des zweiten LKW lag bewusstlos hinter dem Steuer im Fahrerhaus seines Fahrzeugs.
Schon bei der Ankunft an der Einsatzstelle kam den speziell für Gefahrguteinsätze ausgebildeten Einsatzkräften der ausgetretene Gefahrstoff die abschüssige Straße entgegengelaufen.
Umgehend wurde eine Sperre gelegt und ein Stellungswechsel der Einsatzkräfte mit Fahrzeugen nach oberhalb der Unfallstelle vorgenommen. Um einen Sicherheitsabstand gewährleisten zu können, wurde die Einsatzstelle im Umkreis von 50 m abgesperrt.
Nach der Erkundung wurde sofort die Menschenrettung eingeleitet und nach der Dekontamination des ersten Patienten durch die Dekongruppe, konnten dieser dem Rettungsdienst zur medizinischen Versorgung übergeben werden. Der zweite Patient musste nicht dekontaminiert werden, da er in seinem Fahrerhaus nicht mit den Gefahrstoffen in Berührung gekommen war.
Zwischenzeitlich begann die Gefahrstoffgruppe unter CSA (speziellen Chemikalien-Schutz-Anzügen, siehe Bild) die Leckagen zu lokalisieren und abzudichten.
Dies gestaltete sich schwierig, da zwei der beschädigten Fässer zwischen Paletten mit Granulat eingekeilt waren. Der 1000 Liter Tank auf dem LKW musste umgepumpt werden. An dem mit Salzsäure beladenen Tankwagen war nur der Auslaufstutzen angerissen, welcher zügig abgedichtet werden konnte.
Die Erkundungsgruppe führte in dieser Zeit umfangreiche Messungen an der Einsatzstelle und in der Umwelt durch. Um die Bevölkerung vor möglichen Gefahren warnen und schützen zu können. Sie unterstützten zusätzlich die Gefahrstoffgruppe.
Nach ca. 4 ½ Stunden wurde die Übung erfolgreich beendet.
Alles im Allem konnten die beiden Übungsbeobachter Zugführer Thomas Möhlhenrich und Stellvertreter René Jung ein positives Resümee ziehen.
Insgesamt waren an der Übung über 40 Einsatzkräfte beteiligt.
Der G-ABC-Zug dankt der Firma Reusch für die Unterstützung und die Bereitstellung des Tankwagen.
[Hier] in der Bildergalerie finden Sie Bilder der Übung.