Elz. Das Jahr 2016 wird als das einsatzreichste Jahr in die Geschichte der Feuerwehr der Gemeinde Elz eingehen. Zu 182 Einsätzen sind die Floriansjünger aus Elz und Malmeneich bislang ausgerückt, im Jahr davor waren es noch 120 Einsätze gewesen, sagte Gemeindebrandinspektor Hilmar von Schenck bei der jüngsten Jahresversammlung im Elzer Feuerwehrgerätehaus ...

Besonders heraus ragte der 23. Juli 2016 mit einem Starkregen und über 50 Einsätzen der Wehr. Doch auch ansonsten hatten die Wehren reichlich und vielfältig zu tun. 151 Einsätze der technischen Hilfe kamen zusammen, 29 Brandeinsätze, und zwei „sonstige“ Einsätze. Elf Mal war die Feuerwehr auf der Autobahn gefordert. Die Einsatzverteilung war wie folgt: 156 Einsätze für die Ortsteilwehr Elz und 24 Einsätze für die Ortsteilwehr Malmeneich, wobei dort die gemeinsamen Löschzug-Einsatz-Alarme mit der Ortsteilwehr Elz mit eingerechnet sind.

Bei den Einsätzen konnten neun Menschen aus Notlagen gerettet werden, für drei Menschen kam leider jede Hilfe zu spät.

Wie Gemeindebrandinspektor von Schenck weiter anführte, wurde seitens der Gemeinde die technische Ausstattung der Feuerwehr erneut optimiert, beispielsweise mit der Anschaffung einer Schwerlast-Korbtrage für die Rettung von stark übergewichtigen Personen. Dieses Rettungsgerät war im laufenden Jahr bereits mehrmals erfolgreich im Einsatz. Einen Quantensprung in der Einsatzkommunikation stellen die neu angeschafften DigiCom-Atemschutzmasken dar, bei denen nicht nur die Sprache der Trupps untereinander in hervorragender Qualität übertragen wird, sondern auch eine Kommunikation über die digitalen Handfunkgeräte in hervorragender Sprachqualität möglich ist.

Somit gehe das Einsatzpersonal deutlich besser geschützt in den Atemschutz-Einsatz. Mit Spenden heimischer Firmen und des Gewerbevereins soll der Atemschutz-Eigensicherungs-Themenkomplex sehr bald weiter ausgebaut werden.

Ein weiterer wichtiger Baustein seien moderne Wärmebildkameras, eine alte wurde bereits durch zwei modernere Geräte ersetzt. Somit können künftig bis zu drei Atemschutztrupps mit Wärmebildkameras in den Einsatz gehen, um noch schneller zu retten.

Eine weitere wichtige Anschaffung war die zweite Rettungsplattform für den Rüstwagen, die gerade bei Lkw-Unfällen wertvolle Dienste leistet. Für den Bereich Unfallrettung kam kürzlich noch eine leistungsstarke Akku-Säbelsäge zur Ausstattung hinzu.

Gemeindebrandinspektor von Schenck hob gute Beispiele für sparsame Haushaltsführung hervor: die beiden neuen Einsatzfahrzeuge, die bald ausgeliefert werden.

Zum einen das TSF-W für die Ortsteilwehr Malmeneich und zum anderen das TLF 4000 für die Ortsteilwehr Elz. Beide Fahrzeuge wurden auf jung gebrauchten Fahrgestellen nach Wünschen der Wehr „maßgeschneidert“ neu aufgebaut. Das TLF 4000 soll als Synergie-Effekt das in die Jahre gekommene Flutlichtmastfahrzeug ersetzen, da man auf einen fest eingebauten Wasserwerfer auf dem Dach verzichtet und stattdessen dort einen achtstrahligen LED-Flutlichtmast platziert.

Um die Technik wirksam einsetzen zu können, ist ausreichend Einsatzpersonal erforderlich. Hier können sich die Elzer Wehren auf 49 Kameraden im Ortsteil Elz und 11 im Ortsteil Malmeneich verlassen. Zwei neue Kameraden, erfreulicherweise einer schon fertig ausgebildet, kamen sogar hinzu. Zum Jahreswechsel verlässt Manfred Schermuly nach 31 Dienstjahren die Einsatzabteilung, Harald Erbach geht nach 40 Dienstjahren. Von Schenck betonte, dass man bei allem Engagement zur Gewinnung neuer Einsatzkräfte auch die Zufriedenheit der bereits aktiven Kräfte nicht aus dem Blick verlieren dürfe.

Zahlreich waren die Ehrungen und Beförderungen, die Bürgermeister Horst Kaiser und Landrat Manfred Michel (beide CDU) vornahmen.
Neu in die Einsatzabteilung der Elzer Wehr aufgenommen wurden Tatjana Fuhrländer und Jens Heimann.

Eine große Reihe von Ehrungen und Beförderungen gab es bei der Gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Elzer Feuerwehren. Im Bild Dritter von links Bürgermeister Horst Kaiser, Dritter von rechts Landrat Manfred Michel und Gemeindebrandinspektor Hilmar von Schenck (im Bild Achter von links).
Bild: Eine große Reihe von Ehrungen und Beförderungen gab es bei der Gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Elzer Feuerwehren. Im Bild Dritter von links Bürgermeister Horst Kaiser, Dritter von rechts Landrat Manfred Michel und Gemeindebrandinspektor Hilmar von Schenck (im Bild Achter von links).

Zu Feuerwehrmannanwärtern befördert wurden Elias Schäfer und Tim Simon, zum Feuerwehrmann Niklas Krüger und Dominik Wenig, zum Hauptfeuerwehrmann Thomas Jagemann, zum Löschmeister Joschka Erdkamp sowie Dennis Schermuly zum Oberlöschmeister.

Mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen für 25 Jahre Feuerwehrdienst geehrt wurden Alexander Kunz und Florian Weißer, das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre Feuerwehrdienst ging an Norbert Arnold, Harald Erbach, Andreas Mai, Thomas Stokuca und Hilmar von Schenck.
Mit der silbernen Floriansmedaille wurde Ignaz Schrankel ausgezeichnet.

Anerkennungs-Prämien für 30 Jahre Einsatzdienst gingen an Jürgen Meyer und für 40 Jahre Einsatzdienst an Thomas Stokuca.
Als „Krönung des Ehrenamtes“ bezeichnete Landrat Manfred Michel (CDU) die Leistungen der Floriansjünger, die mehr als vorbildlich seien: „Ihr seid klasse, ihr seid einfach nur gut und beispielgebend!!“ Man könne bei einer Freiwilligen Feuerwehr glücklich sein, ein so gut funktionierendes Team zu haben. Ein Dank gelte auch den Partnern und Familien, die die ehrenamtliche Arbeit unterstützen.

Bürgermeister Horst Kaiser (CDU) rief den Starkregen im Sommer in Erinnerung, der viele Überflutungen in Elzer Kellern zur Folge hatten. Viele Bürger hätten ihn später darauf angesprochen, wie dankbar sie dafür waren, dass ihnen die Feuerwehr so schnell und professionell geholfen habe. Den Floriansjüngern gelte für dieses „Elzer Aushängeschild“ seine volle Anerkennung. Harmonisch und gut zusammen zu arbeiten, sei außerdem ein wichtiger Garant für den Erfolg, so Kaiser.

Auch die Aus- und Fortbildung bleibt für die Feuerwehren ein Dauerthema: insgesamt wurden im laufenden Jahr 65 Lehrgänge und Seminare besucht. Insgesamt kamen für die Aus- und Fortbildung somit 4322 Stunden zusammen.

Die permanente Einsatzfähigkeit setzt permanente Wartung und Pflege der Fahrzeuge und Einsatzgerätschaften voraus. Insgesamt wurden im Gesamtbereich Gerätewartung 1395 Arbeitsstunden erbracht. Es bleibe allerdings festzuhalten, so von Schenck, dass in vielen Bereichen die Schmerzgrenze dessen, was noch ehrenamtlich zu leisten ist, „schon lange überschritten“ sei.

Enge Prüfungsfristen für technisches Gerät sorgen zwar für gute Sicherheit, vieles sei aber „deutlich überzogen“.

Ein dickes Kompliment ging an die Betreuer der Jugendfeuerwehren: 21 Kinder und Jugendliche werden derzeit dort betreut, 1443 Stunden Jugendarbeit kamen dabei zusammen. Verlässliche Arbeit hat auch das Team der „Brandschutzerziehung“ bei 16 Schulungs-Terminen in Betrieben, Kindergärten und Schulen geleistet, berichtete der Fachbereichsleiter Roberto Ingiulla. Insgesamt 353 Schulungsstunden wurden erarbeitet, und rund 631 Menschen in Sachen Brandschutz geschult.

Insgesamt hat die Feuerwehr der Gemeinde Elz 10.754 unentgeltliche Arbeitsstunden für die Sicherstellung des Brandschutzes und einer schnellen Hilfeleistung in der Gemeinde  geleistet.

Allen Beteiligten der Wehren, den Mitarbeiter im Rathaus, den Vertretern der Kommunalpolitik sowie seinem Stellvertreter Guido Mader dankte der Gemeindebrandinspektor für die gute Zusammenarbeit: „Das Feuerwehrwesen der Gemeinde wurde erneut ein ordentliches Stück weiter nach vorne gebracht.“


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