Limburg. Ein Großbrand hat am Samstagnachmittag ein Wohn- und Geschäftshaus in Limburg zerstört. Die vier Bewohner verloren ihr gesamtes Hab und Gut; sie sind nun obdachlos. Verletzt wurde niemand, die Ursache ist noch unklar ...

Bild: Bei einem Großbrand in Limburg sind eine Lagerhalle und ein Opfer gefallen - Foto: Klaus-Dieter Häring

Wohn- und Geschäftshaus zerstört

Gewaltige Explosionen und riesige, dicke Rauchwolken im Gewerbegebiet „Im Elbboden“ ließen am Samstagachmittag Schlimmes befürchten. Und tatsächlich: Als die Feuerwehr nach kurzer Zeit mit einem Großaufgebot eintraf, brannte das Wohn- und Geschäftshaus in der Dieselstraße lichterloh. Die Einsatzkräfte konnten sich nur noch darauf konzentieren, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzende Lagerhalle des Metallbauunternehmens Schwenk und die umstehenden Gebäude zu verhindern. Das gelang. Nach drei Stunden war das Feuer unter Kontrolle. Die letzten Brandbekämpfer zogen gestern gegen 11 Uhr ab.

Haus abgerissen

Da war ein Teil des Komplexes – mit dem Geschäft im Erdgeschoss und der Wohnung im ersten Stock – schon abgerissen. Das Haus war stark einsturzgefährdet. Explodiert sind vermutlich die in den Räumen des Autoteilehandels gelagerten Behälter mit Chemikalien und Öl. Die verbrennenden Flüssigkeiten führten durch die große Hitze dazu, dass die vier Metallstützen, auf denen der Wohntrakt stand, schmolzen, die Wände und Betondecken rissen und das Gebäude sich verformte. Deshalb musste die Feuerwehr den „Innenangriff“ aufgeben, und kam nicht mehr an die letzten Brandnester im Dach, erläuterte Sprecher Holger Goebel.

Bei einem Großbrand in Limburg sind eine Lagerhalle und ein Opfer gefallen.Bei einem Großbrand in Limburg sind eine Lagerhalle und ein Opfer gefallen.Bei einem Großbrand in Limburg sind eine Lagerhalle und ein Opfer gefallen.

Den Sachschaden bezifferte die Polizei auf mehrere Hunderttausend Euro. Die Brandursache ist nach Angaben der Kripo noch unklar. Heute werden Spezialisten des Landeskriminalamtes die Ermittlungen aufnehmen.

Verletzt wurde glücklicherweise niemand; die vierköpfige Familie des Eigentümers verlor jedoch ihr gesamtes Hab und Gut und wurde vorläufig bei Verwandten untergbracht.

10 Feuerwehren im Einsatz

Die Bewohner hatten das um 14.10 Uhr ausgebrochene Feuer zunächst nicht bemerkt. Aufgeschreckt durch Explosionen, die sie im ersten Moment nicht zuordnen konnten, retteten sich alle in letzter Minute ins Freie. Von außen sah der Eigentümer die aus einem Fenster des Geschäfts schlagenden Flammen und verständigte die Rettungskräfte. Die Firma für Autokühler-Service wurde völlig vernichtet, die Büros des Metallbaubetriebs stark beschädigt.

Alle acht Limburger Feuerwehren rückten aus. Die Wehr Diez-Freiendiez unterstützte unter anderem mit einer Drehleiter die Löscharbeiten, außerdem leistete die Gefahrstoffmessgruppe aus Weilburg wichtige Dienste. Neben 133 Feuerwehrleuten waren acht Polizeibeamte, zwei Rettungssanitäter des DRK sowie Mitarbeiter des Bauhofes und der Bauaufsicht der Stadt im Einsatz. Die parallel zur Dieselstraße verlaufende Bundesstraße 8 war zwischen Westerwaldstraße und Staffeler Dreieck stundenlang voll gesperrt, was für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgte. Die riesige Rauchsäule lockte viele Schaulustige nach Limburg. „Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt“, teilte die Polizei mit. (hei , kdh)

[Hier] findet man einen Einsatzbericht mit Bildern und Videos.

Bilder: Bei einem Großbrand in Limburg sind eine Lagerhalle und ein Opfer gefallen - Fotos: Klaus-Dieter Häring