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Verpuffung und Stichflamme: Vier Mitarbeiter betroffen, zwei sind schwer verletzt

Der Unfall ereignete sich gegen 14 Uhr bei Reinigungsarbeiten in einer Produktionshalle der Lackfabrik in der Robert-Bosch-Straße in Diez. Vier Mitarbeiter des Unternehmens waren damit beschäftigt, einen Farbkessel zu reinigen. Dazu benutzten sie nach Angaben der Polizei das leicht entzündliche Lösungsmittel Aceton. Zur besseren Durchlüftung war oder wurde ein strombetriebener Lüfter eingeschaltet. Vermutlich von diesem Lüfter wurde eine Verpuffung ausgelöst. Nach Angaben der Polizei sind nähere Details aber noch nicht geklärt.
Fest steht aber, dass die vier Personen einer Stichflamme ausgesetzt waren, die zusammen mit der Verpuffung zum Teil erhebliche Verletzung bei den Beschäftigten verursachten. Die beiden Männer mit den schwersten Verletzungen wurden mit dem Hubschrauber in Spezialkliniken geflogen, unter anderem nach Offenbach. Die beiden anderen Mitarbeiter wurden mit ihren Verletzungen ins Diezer Krankenhaus und in das St.-Vincenz-Krankenhaus Limburg eingeliefert.
Die Halle selbst ist trotz der Stichflamme nicht in Brand geraten, was zunächst befürchtet worden war. Über 50 Kräfte der Feuerwehren aus Diez, Altendiez, Birlenbach-Fachingen und Limburg waren im Einsatz. Unter Atemschutz und mit Messgeräten betraten sie auch die Halle. Dort sollten sie feststellen, ob weitere Gefahren in Form von Gasen bestehen. Das Werksgelände wurde von der Polizei evakuiert und weiträumig abgesperrt.
Untersuchungen
Aufgabe der Feuerwehrkräfte in der Halle war es zudem, Chemikalien, Substanzen und Arbeitsgrundstoffe zu sichern.
Nach Abschluss der Untersuchungen wurde die betroffene Halle geschlossen und von der Polizei beschlagnahmt. Heute, Donnerstag, sollen Spezialisten die Ursachen des Unglücks untersuchen. Gegen 16.30 Uhr hob die Polizei gestern alle Sicherheitsmaßnahmen auf, dazu gehörte auch die vorsorglich gegebene Empfehlung an die Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Um für eventuelle Notfälle gerüstet zu sein, wurde vom Deutschen Roten Kreuz ein Notfalllager aufgebaut. Die Helfer der Notfallseelsorge kümmerten sich um die Verletzten und deren Angehörige. kdh
Artikel vom 20. April 2011, 23.20 Uhr (letzte Änderung 21. April 2011, 04.34 Uhr)
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