Hadamar. Rund fünf Kubikmeter Müll haben fleißige Helfer am Samstag im Wald, auf Parkplätzen, Wiesen und an Straßenrändern aufgesammelt. Das ist zwar weniger als in manch anderem Jahr. Dennoch erlebten die Hadamarer Saubermänner und -frauen, koordiniert von den örtlichen Jugendfeuerwehren, auch diesmal wieder hässliche Überraschungen ...

Tom Müller (10) fand die skelettierten Tierschädel im Wald Richtung Ahlbach ziemlich gruselig - Foto: Kerstin KaminskyBild: Tom Müller (10) fand die skelettierten Tierschädel im Wald Richtung Ahlbach ziemlich gruselig - Foto: Kerstin Kaminsky

Von KERSTIN KAMINSKY

„Das war wohl mal eine Gartenhütten“, vermutet Marius Werlich aus Oberzeuzheim, als er die vielen Bretter, Betonbrocken, ein Fenster, eine Toilettenschüssel und den riesigen Wassertank begutachtet, den sein Trupp am Rande der alten Bundesstraße 54 in Richtung Langendernbach gefunden hat. Da braucht es schweres Gerät, um den ganzen Unrat zur Sammelstelle am Hadamarer Bauhof zu bringen. „Auf so etwas sind wir aber vorbereitet“, erklärte der 18-Jährige. Für solche Fälle habe er mit dem Traktor in Rufbereitschaft gestanden.

Die Feuerwehrjugend von Oberweyer sieht sich im Waldgebiet Richtung Ahlbach mit mehreren skelettierten Tierschädeln konfrontiert. „Gestunken haben die immer noch“, erzählt Tom Müller (10), der den Fund ein bisschen gruselig findet. Sein Gruppenführer berichtet, dass die Schädel schnell in einem Plastiksack verschwanden, um den anderen Kindern den Anblick zu ersparen.

Aus dem Wald von Niederzeuzheim holten die fleißigen Helfer etliche Autoreifen, einen Rasenmäher sowie diverse zerlumpte Kleidungsstücke und kaputte Schuhe. Die Niederhadamarer sammelten auf ihren Feldwegen vor allem Zigarettenschachteln, Papiertaschentücher und Kaffeebecher ein. „Eigentlich war es wie immer“, findet Lea Jorda, „aber ich glaube, der Müll wird insgesamt langsam weniger.“

Unzählige Kaffeebecher

Um die Straßenränder von Niederweyer kümmern sich Mitglieder des Dorfgemeinschafts-Vvereins. „Auf dem Radweg parallel zur Straße lagen Unmengen von Kaffeebechern, Flaschen und Zigarettenschachteln“, berichten Yvonne und Markus Schneider. „Wir wollen ein positives Erscheinungsbild unseres Dorfes, deshalb machen wir mit.“ Mit zehn Leuten hatte sich der Verein in mehreren Gruppen zum Müllsammeln aufgemacht. Einige waren noch zugange, als mittags für die Jugendfeuerwehren Schluss war. „Unser kuriosester Fund heute war eine Friteuse“, erzählt Yvonne Schneider kopfschüttelnd.

Ein Schwerpunkt der Aktion sei auch stets das Industriegebiet von Oberweyer, erklärt Hartmut Will von der Stadt Hadamar. Dort parken oft Fernfahrer, und obwohl rundherum Mülltonnen stehen, werfen offensichtlich viele Lkw-Lenker ihren Abfall auf die Wiesen und Felder. „Das kriegen wir von städtischer Seite leider nicht in den Griff. Selbst Patrouillen nutzen nicht viel, weil die Personen ja täglich wechseln“, bedauert Will.

Die Jugendfeuerwehr Oberweyer beteiligt sich mit 15 Leuten. Betreuer Yannik Silbereisen ist schon seit Jahren dabei. „Wenn wir uns nicht kümmern, würde der Dreck am Straßenrand immer mehr werden. Deshalb mache ich gern mit“, sagt er. Er findet es toll, mit welcher Freude der Feuerwehr-Nachwuchs bei der Sache ist. „Die Kinder fiebern dem Tag entgegen.“ Einerseits seien sie stolz auf ihre Sammelerfolge, andererseits freuten sie sich auf den Imbiss am Schluss.

Hartmut Will möchte schließlich noch eine Erklärung los werden. Manche wunderten sich, so sagt er, dass der Aktionstag im Herbst und nicht im Frühjahr stattfindet.

Nicht die Tiere stören

„Das ist eine Vorgabe des Umweltministeriums“, erklärt er. „Im Frühjahr würden Müllsammler womöglich brütende Vögel stören.“ Und ob Frühjahr oder Herbst, Müll werde zu jeder Jahreszeit in die Landschaft geworfen, fügt Will hinzu – „leider!“

Charlize Baccari (10) ist stolz darauf, dass es in Niederzeuzheim nun wieder sauberer ist - Foto: Kerstin KaminskyBild: Charlize Baccari (10) ist stolz darauf, dass es in Niederzeuzheim nun wieder sauberer ist - Foto: Kerstin Kaminsky

Für Fadime Yanik (14) stand das Gemeinschaftserlebnis mit ihren Kameradinnen im Vordergrund - Foto: Kerstin KaminskyBild: Für Fadime Yanik (14) stand das Gemeinschaftserlebnis mit ihren Kameradinnen im Vordergrund - Foto: Kerstin Kaminsky

Marius Werlich (18) stand mit dem Traktor bereit, um schwere Stücke aus dem Wald zu holen - Foto: Kerstin KaminskyBild: Marius Werlich (18) stand mit dem Traktor bereit, um schwere Stücke aus dem Wald zu holen - Foto: Kerstin Kaminsky

Yvonne und Markus Schneider aus Niederweyer wollen ihr Dorf nicht zu einem Schandfleck verkommen lassen - Deshalb halfen sie mit beim Aufräumen - Ihr kuriosester Fund: eine Friteuse - Foto: Kerstin KaminskyBild: Yvonne und Markus Schneider aus Niederweyer wollen ihr Dorf nicht zu einem Schandfleck verkommen lassen - Deshalb halfen sie mit beim Aufräumen - Ihr kuriosester Fund: eine Friteuse - Foto: Kerstin Kaminsky

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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