Dornburg-Thalheim . Dieses Jahr wird gefeiert: 45 Jahre besteht die Jugendfeuerwehr in Thalheim. Beim Zeltlager erinnern sich die Gründer von einst an die Anfangszeit. Andere machen deutlich, wie wichtig der Nachwuchs für die Einsatzabteilung auch heute noch ist ...

45 Jahre Jugendfeuerwehr mit Ehrungen – „Müssen uns für den Nachwuchs mehr einfallen lassen“

VON HEIKE LACHNIT

Am Grillplatz stehen große Zelte, es brennt ein Feuer. Um es am Glimmen zu halten, wird immer wieder neues Holz nachgelegt. Ein eingeübtes Ritual, denn die Thalheimer Jugendfeuerwehr veranstaltet regelmäßig Zeltlager. Doch in diesem Jahr ist es ein besonderes. Denn die Nachwuchsabteilung feiert ihren 45. Geburtstag. Und so werden bei der Eröffnung des Zeltlagers auch Ehrungen ausgesprochen – für ein besonderes Engagement. Neben den Jugendlichen aus Thalheim nehmen auch die Jugendlichen der Feuerwehren Girkenroth sowie Waldershof aus Bayern an dem Zeltlager teil.

„Ohne Jugend geht nichts“, sagt Wehrführer Marco Koch. Sie bildeten nicht nur den qualifizierten Nachwuchs für die Einsatzabteilung, sondern pflegten auch das soziale Engagement. Die Jugendfeuerwehr bestand ohne Ausnahme über all die Jahre hinweg. Im Mai 1973 wurde mit zwölf Mitgliedern die Jugendfeuerwehr Thalheim gegründet und seitdem wurde auch immer etwas für Jugendliche angeboten.

Immer noch aktiv

Damals war Andreas Müller einer der Ersten. Müller ist auch heute noch in der Einsatzabteilung aktiv. Früher seien sie vier Freunde gewesen, die Interesse an der Jugendfeuerwehr hatten. „Es hat mir schon immer Spaß gemacht, anderen zu helfen“, sagt Müller. Er kann sich noch gut daran erinnern, dass sie in den Anfängen noch keine eigene Uniform hatten, sondern in ihrer Alltagskleidung an den Übungen teilnahmen. Es habe weitere zehn Jahre gedauert, bis alle Jugendlichen einen einheitlichen Blaumann erhielten.

Einer der Gründer der Jugendfeuerwehr war Erwin Höhn. Er kann sich nach eigenen Angaben noch sehr gut an die Anfänge erinnern. „Es war ein Trend. Die jungen Leute haben eine Jugendfeuerwehr eingefordert“, so Höhn. Da noch vieles Neuland für die Mitglieder war, traf man sich immer wieder mit Gleichaltrigen aus anderen Wehren zum Austausch.

Als Frau nie Probleme

Zu den ersten Frauen der Thalheimer Feuerwehr gehörte Diana Koch. Inzwischen ist sie die Jugendwartin. „Es gab nie Probleme, uns als Frauen in die männlich dominierte Gruppe zu integrieren und wir mussten uns auch nie behaupten“, erzählt sie. Vielmehr wurde ihnen geholfen, wenn etwas zu schwer war.

Trotzdem es über die Jahrzehnte immer eine Jugendfeuerwehr in Thalheim gab, ist die Nachwuchsrekrutierung immer schwieriger geworden. „Wir müssen uns heute mehr einfallen lassen, um den Jugendlichen die Feuerwehr näher zu bringen“, so die Jugendwartin. Es sei ein stetiger Kampf gegen Handy und Playstation. Dennoch ist sie froh, dass sie neun Jugendliche zwischen 10 und 13 Jahren haben, von denen die Mehrheit Mädchen sind. Und sie ist sehr froh, dass sie derzeit vier Betreuer haben. Dies war nicht immer so.

Gemeindebrandinspektor Jürgen Schmidt appelliert schließlich an die Einsatzkräfte, ihre Jugend zu unterstützen: „Ohne Kinder- und Jugendfeuerwehren sind wir eine aussterbende Spezies.“ Brigitte Kintscher, Kreisfeuerwehrjugendwartin, warb ebenfalls für die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Die Jugendlichen seien die Einsatzkräfte von morgen.

Für die Unterstützung der Jugendlichen erhielt Georg Plisch die Ehrennadel in Silber. Jugendwartin Diana Koch erhielt für ihren unermüdlichen Einsatz in der Jugendarbeit die Floriansnadel der Hessischen Jugendfeuerwehr in Gold.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.