Brechen. In vielen Orten der Region ist es lange Tradition, dass im Januar die Jugendfeuerwehr die nicht mehr benötigten Weihnachtsbäume gegen eine Spende einsammelt ...
Bild: Die Werschauer Jugendwehr beim fleißigen Christbäumesammeln. FOTOS: KLÖPPEL
BRECHEN Jugendfeuerwehr hat Spaß bei der Baumsammelaktion - Großer Zuspruch bei den Bürgern
Das ist auch in der Gemeinde Brechen, zumindest in Werschau und Oberbrechen, so. In Niederbrechen werden die Weihnachtsbäume ebenfalls von der Wehr abgeholt, jedoch von Akteuren der Einsatzabteilung. "Hier gibt es", wie Gemeindejugendwart Patrick Druck sagt, "keine Jugendwehr". Aber es kämen trotzdem in den Nachbarorten aktive Feuerwehrjugendliche aus Niederbrechen beim Sammeln dazu.
Auch in Werschau sind vier junge Leute aus Niederbrechen mangels Alternative im eigenen Dorf in der Jugendwehr. Auch sie wollen später noch zum Sammeln nach Niederbrechen. "Pro Jahr kommen in Werschau 100 bis 150 Bäume zusammen, in Oberbrechen 150 bis 200 und in Niederbrechen 300 bis 400", erklärt der Gemeindejugendwart. "Bis zu 150 Bäume in Werschau sind bei nicht mehr als 350 Haushalten in Werschau eine wirklich stattliche Zahl. Die Menge der gesammelten Bäume ist über die letzten Jahre ziemlich konstant geblieben."
Anschließend werden die Bäume dann nach Oberbrechen gebracht und dort zusammen oberhalb des Schützenhauses verbrannt. Aber erst einmal heißt es, um 9 Uhr früh am Feuerwehrhaus in Werschau zu sein und bis 13 Uhr das ganze Dorf abklappern. Diesmal ist in Werschau mit 14 Aktiven fast die komplette Jugendwehr am Start. Nur einer fehlt, heißt es. Der hat Geburtstag und somit einen guten Grund, zu fehlen.
Dafür helfen ein paar Aktive der Einsatzabteilung mit. Es muss ja auch ein Erwachsener das Fahrzeug lenken, auf dessen Anhänger die Bäume aufgeladen werden. Zweimal ganz voll und dann noch einmal halbvoll soll die Ladefläche an diesem Morgen werden.
Für die Jugendwehr hat es auch den Vorteil, dass sie sich mal wieder im Dorf zeigen und für sich sowie ihre Arbeit werben kann. Und wenn am Ende zwischen 300 und 400 Euro in den Spendendosen sind, war die Sammelaktion auch finanziell für die Jugendabteilung nicht ganz umsonst.
Großer Zuspruch der Bürger
Die Bürger sind von dem Engagement der Jugendwehr begeistert: "Natürlich könnte ich meinen Baum auch zur Mülldeponie oder auf den Bauhof fahren. Aber ich finde es super, dass es die Weihnachtsbaumsammelaktion gibt und die Jugend durch das Dorf geht", so die Werschauerin Sonja Bradatsch. Auch Carina Schickel-Heidemann findet es wichtig, dass die Jugendfeuerwehr die Weihnachtsbaumsammelaktion beibehält. Die Feuerwehr sei in Werschau ja der größte Verein und habe das vielfältigste Angebot. Hier herrsche unter den Aktiven ein großer Zusammenhalt.
Für Schickel-Heidemann ist die Weihnachtsbaumsammelaktion ein Überwinden von Grenzen. An diesem Tag könne sich die Feuerwehrjugend mal den Bürgern im Ort zeigen. "Ich hätte meinen Baum auch auf den Kompost oder in den Kamin schmeißen können", meint Heinz Vogel. Doch er finde es gut, dass die Feuerwehrjugend die Aktion anbiete. So kämen auch bei ihr ein paar Euro an Spenden in die Kasse. Von alleine würden viele Bürger laut Vogel ja nicht auf die Idee kommen, der Feuerwehr eine Spende zu geben.
Patrick Druck weist darauf hin, dass man mit der Alternative, Weihnachtsbäume im eigenen Kamin zu verbrennen, vorsichtig sein sollte. Dadurch könne im ungünstigsten Fall ein Kaminbrand entstehen. "Wenn die Jugendlichen nicht kommen würden, hätte ich meinen Baum zerhäckselt", meint Anastasia Braun. Sie findete es aber super, dass die Jugendlichen herumgehen und die Bäume anständig entsorgen. Gerade in Werschau seien die Jugendlichen mit Begeisterung bei der Feuerwehr dabei. Hier werde hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet.
Jugendwehrmitglied Julian macht das Bäumesammeln Spaß. Er findet es cool, die Bäume auf den Anhänger zu werfen, mit seinen Kameraden zusammenzusein und Freundschaft zu leben. Auch Leonie hat Spaß beim Bäumesammeln. Bei der Jugendwehr lerne man viel für die Zukunft und könne später Menschen helfen. Das sei weniger langweilig, als immer nur zum Tanzen zu gehen. Ihre Freundin Paulina macht ebenso mit. "An der frischen Luft ist es schöner, als nur daheim auf der Couch herumzugammeln", so die Zehnjährige. Sie findet es nur schade, dass manche Leute beim Spendensammeln nicht aufmachen. Mit dem Geld könne man auch wieder mit der Jugendwehr einen Ausflug machen. Robin Klöppel
Bild: Anastasia Braun unterstützt Leonie und Paulina gerne mit einer Spende. FOTOS: KLÖPPEL
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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